Spiel Festival 2012

Es ist das etwas andere Festival, eines, das in Fragen der programmatischen Ausrichtung erfolgreich ganz eigene Wege geht. Das vom Kunst- und Kulturverein M-arts veranstaltete, interdisziplinäre und zeitgenössische Kunstfestival “Spiel” im oberösterreichischen Andorf, das in diesem Jahr vom 15. bis zum 22. Juli bereits seine vierte Auflage erlebt, versteht sich als ein Ort der Begegnung, künstlerischen Freiheit und kulturellen Vielfalt. Die an dem Geschehen Beteiligten, die aus dem In- und Ausland kommenden KünstlerInnen genauso wie die BesucherInnen, werden gleichermaßen dazu animiert, sich mit dem Neuen und Anderen auseinanderzusetzten. Was an den Veranstaltungstagen geboten wird, sind interessante, spannende und ambitionierte Kunstprojekte zwischen Musik, Schauspiel und Tanz.

Der Untertitel des Festivals „arts, cows & party“ bringt das Motto der Veranstaltung treffen auf den Punkt. Was die BesucherInnen erwartet, ist nämlich ein abwechslungsreiches und überaus unterhaltsames Kunsterlebnis quasi in der freien Natur, wie abseits aller Hektik der großen Städte. Es handelt sich beim  Kunstfestival “Spiel” um eine Veranstaltung, welche sich bewusst von herkömmlichen Festivalkonzepten emanzipiert. Die Organisatoren des Festivals, die Gebrüder Simon, Peter und Philipp Mayer sowie Dagmar Dachauer wollen mit ihrem Festival neue Pfade beschreiten, die Grenzen zwischen den einzelnen Kunstformen, mit dem Ziel etwas Neues und Ungewöhnliches entstehen zu lassen, aufheben. Der Biobauernhof Schlossergütl soll ein Ort des Experimentierens und Ausprobierens sein, er soll sich für den Zeitraum der Veranstaltung in eine Plattform verwandeln, auf der Ideen geboren und spontane Aktionen umgesetzt werden können. Ein besonders Anliegen der Organisatoren ist vor allem die Vermittlung zeitgenössischer, experimenteller und interdisziplinärer Kunst im ländlichen Raum. Es sollen auch Leute für die modernen Kunstformen begeistert werden, die sonst nur wenig mit diesen zu tun haben.

An spannenden Projekten mangelt es auf jeden Fall nicht. So bietet das Festival eine Vielzahl erstklassiger Konzerte, spannender Performanceprojekte und interessanter Tanzaufführungen, wobei, und das ist das Besondere am dieser Veranstaltung, es immer wieder zu spontanen Verschränkungen und Interaktionen zwischen den KünstlerInnen der unterschiedlichen Sparten kommen wird. Was eine Vorhersage darüber, was nun wirklich passieren wird, auch sehr schwierig macht. Das Publikum muss sich schon überraschen lassen. Ganz dem disziplinenübergreifenden Geiste nach werden auch musikalisch keinerlei Grenzen gesetzt. So ist die anspruchsvolle (elektronische) Liedermacherkunst genauso vertreten, wie die Weltmusik, Pop, Blues, Jazz, Rock und die experimentelle und avantgardistische Neue Musik. Freuen darf man sich auf so wunderbare Acts wie die Experimentalrockgruppe Broken.Heart.Collector mit Maja Osojnik, die „Indie-Jazzer“ Namby Pamby Boy, die Impro/Jazz-Stimmperformance Truppe Flugfeld, das Pop-Duo Aiko Aiko,  den amerikanischen Geigenvirtuosen Mark Menzies, auf das Soloprojekt „Idklang“ des Gitarristen, Sängers und Produzenten Markus Steinkellner (Cameran, Jakuzi’s attempt, Arktis/ Air) und viele, viele mehr.

Ebenfalls wieder einen wichtigen Raum nehmen in diesem Jahr die zahlreichen und beliebten Workshops, Informations- und Diskussionsveranstaltungen ein, im Rahmen derer das Publikum selbst die Gelegenheit hat, im Dialog mit den heimischen und internationalen KünstlerInnen, DozentInnen und ReferentInnen ihre eigene Meinung kundzutun. (mt)

http://www.spielfestival.at