Die Innsbrucker Band SPERENZI veröffentlicht am 25. November 2016 nach der Single „Desire“ nun ihr Debütalbum „Sperenzi“ (Marmota Records). Das kanadisch-österreichische Quartett präsentiert auf diesem Album 13 Tracks, die einem nicht mehr aus dem Sinn gehen.
Sperenzi ist nur eine Zufallsbegegnung von drei Österreichern und einem Kanadier: Als der kanadische Singer-Songwriter Ryan MacGath 2013 nach Österreich zog, kontaktierten ihn Joe Auer (Synths), Andi Liedl (Bass) und Phil Hager (Drums), die gerade einen Sänger verloren hatten, und so ergab sich im selben Jahr der Anfang einer wunderbaren Zusammenarbeit. Nach einem durch und durch positiven Feedback von allen Seiten begann die Band 2015, intensiv an einem Album zu arbeiten, welches Anfang 2016 grob fertig war. Die Single „Desire“ stieß auf große Begeisterung und auch das nun erschienene Album „Sperenzi“ klingt ganz so, als würde es den Zuhörenden nicht so schnell aus dem Ohr gehen.
„I am a tiger in a cage“
Sperenzi machen elektronische Popmusik, anders lässt es sich fast nicht beschreiben: Die Synths kombiniert mit MacGaths sanfter, melodischer Stimme ergeben eine Stimmung, die fast an eine ruhigere Version des 80er-Pop erinnert. „Desire“, der erste Titel, der zuvor schon als Single veröffentlicht wurde, drückt genau das aus, was der Titel ankündigt: Sehnsucht und unbändiges Verlangen, aber diese werden nicht etwa mit langsamem Beat und melancholischen Melodien untermalt, sondern mit fast fröhlichen, überschwänglichen Synths. Ein äußerst ansprechender Song ist „Island In The Night“, die Nummer drei des Albums. Hier zeigt Ryan MacGath wirklich, welche stimmlichen Fähigkeiten er hat, und die Synths ummanteln seine Stimme, als wäre es das Natürlichste auf der Welt. Wer gerade Verlangen nach Mystik hat, ist bei „Water Water“ richtig: Obwohl der Rhythmus recht schnell ist, wirkt die Atmosphäre wie im Nebel, man könnte fast „spacig“ sagen, aber dafür ist die Melodie zu weich.
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„She Was A Queen“, der achte Titel, ist ein etwas anderes, aber wahnsinnig schönes Liebeslied mit einer melancholischen Note, die sich in den Lyrics widerspiegelt. Lässig und cool wird es bei „Nothing“, der Song unterscheidet sich von den anderen Liedern durch den Sprechgesang merklich. Nichtsdestotrotz strahlt er fröhliche Coolness und Freude aus – wie so viele Lieder auf dem Album. Wahrscheinlich der ruhigste Song auf der CD ist „You Dance Alone“, der ähnlich mystisch wie „Water Water“, aber viel trauriger ist. Die Synths merkt man anfangs kaum, die Gitarre sticht mehr heraus und MacGaths Stimme streichelt die Ohren. Der letzte Track auf dem Album ist „A Hidden Track“, auf dem die melancholische Atmosphäre des Liedes davor, „You Dance Alone“, fortgeführt wird. So schließt „Sperenzi“ mit einem kurzen, rein instrumentalen Piano-Track und weckt automatisch die Hoffnung auf mehr.
Antonia Seierl
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