SOUL GUMBO – Die musikalische Liebeserklärung an New Orleans von Raphael Wressnig

Raphael Wressnig
Raphael Wressnig (c) Mirjam Koch

Mit der amerikanischen Südstaaten-Metropole New Orleans, die als Wiege des Jazz gilt und in welcher der musikalischen Vielfalt zu keiner Zeit je Grenzen gesetzt wurden, fühlt sich Raphael Wressnig seit je her tief verbunden. So gesehen, darf man sein neues Projekt, das unter dem Titel SOUL GUMBO läuft, durchaus auch als eine Art Liebeserklärung an diesen einzigartigen und schicksalshaften Ort ansehen. Gemeinsam mit dem legendären New Orleans Drummer Johnny Vidacovich, dem international renommierten Saxophonisten Craig Handy und mit dem ebenfalls aus den USA stammenden Gitarristen Alex Schultz macht sich der Organist aus der Steiermark daran, die Musik dieser Stadt, in der er vergangenen Winter sein neues und im Herbst erscheinendes Album aufgenommen hat, in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Einen ersten Vorgeschmack gibt es am 4. Juni im Wiener Porgy & Bess.

Der amerikanische Jazz mit seinen Ausläufern in den Soul, Funk und Rhythm & Blues diente für Raphael Wressnig immer schon als Hauptinspirationsquelle für sein Schaffen. Ihn aber an der reinen Traditionspflege festzumachen, ist weit gefehlt. Der gebürtige Bad Radkersburger hat über die Jahre hinweg seine ganz eigene musikalische Sprache entwickelt, eine, die vor allem in einer ausgesprochen großen Dynamik, viel Gefühl und einer ungeheuren Smoothness ihren Ausdruck findet. Raphael Wressnig spielt mit lässigem Witz und viel Groove, seine Melodien gehen schnell ins Ohr gehen und dort auch hängen bleiben, der an die 60s erinnernde Sound seiner Musik ist einer  sehr warmen und einnehmenden Noten.

Musikalität im Vordergrund

So virtuos der mittlerweile international mehrfach ausgezeichnete Organist auch zu spielen vermag, für ihn steht eigentlich immer mehr die Musikalität im Vordergrund, denn das avantgardistische Experiment. Raphael Wressnig, der in seiner Karriere schon mit so klingenden Namen wie Sugar Blue, Eddie Clearwater, Kenny “Beedy Eye” Smith und Horacio Hernandez zusammengearbeitet hat, versucht, sein Publikum mehr über eine emotionale Ebene zu erreichen. Was er vermutlich auch mit seinem Projekt SOUL GUMBO in Sinn hat. Auf jeden Fall kann man sich bei DIESER außergewöhnlichen Bandbesetzung (Craig Handy, Alex Schultz, Johnny Vidacovich) durchaus ein besonderes Hörerlebnis erwarten. Man darf auf das neue Album wirklich gespannt sein.
Michael Ternai

Termine SOUL GUMBO
04.06. Porgy & Bess, Wien
07.06. INNtöne Jazzfestival, Diersbach

Foto Raphael Wressnig: Mirjam Koch