Sophie Hassfurther präsentiert ihr neues Projekt "Polychrome"

HassfurtherDie aus Salzburg stammende Saxophonistin Sophie Hassfurther gehört nun schon seit Langem dem erlauchten Kreis der begehrtesten österreichischen Sidewomen an. Sie spielte in verschiedenen Formationen unter anderem mit Größen wie Peter Herbert, Ingrid Oberkanis, Marianne Mendt und vielen anderen mehr. Vor drei Jahren gelang es der Jazzerin aber auch mit einem eigenen Projekt Aufsehen zu erregen. Ihre gemeinsam mit Oguz Büyükberber (Bassklarinette), Hannes Enzlberger (Schlagzeug) und Wolfgang Reisinger (Bass) aufgenommene CD „Orient Express“, auf der es ihr gelang, über die Improvisation eine kunstvollen Brücke vom europäisch geprägten Jazz hin zur türkischen Musik zu schlagen, wurde von allen Seiten mit viel, viel  Lob bedacht.  In ihrem neuen Programm „Polychrome“ versucht Sophie Hassfurther diesen Ansatz nun weiterzuspinnen. Mit den gleichen Mitmusikern an ihrer Seite – einzig Thomas Stempkowski am Bass ist neu mit von der Partie – macht sie sich daran, die vermeintlichen Grenzen zwischen diesen beiden Spielformen erneut zu überwinden. Live zu sehen gibt es das Quartett am 10. Oktober im Theater Objekt in Hallein. Eine Wiederholung gibt es am 13. Oktober im Wiener Porgy & Bess.

Was die Saxophonistin und ihre Kollegen vollziehen, ist eine stete Gratwanderung zwischen den verschiedenen Spielformen, Stilen und Klangtraditionen (vor allem zwischen denen des Orients und Okzidents). Sich von allem einengenden Denken loslösend, erschaffen sich Sophie Hassfurther einen ganz eigenen musikalischen Raum, der vor allem über spontane Interaktionen und einer ordentlichen Portion Spielwitz mit Leben befüllt wird, wobei die Palette der zur Verfügung stehenden musikalischen Mittel, welcher sich das Vierergespann bedient, von stark experimentellen, zeitgenössischen und freien Ansätzen, über abstrakte Rhythmusspielerein und bis hin zu betont melodieorientierten Einwürfen reicht.

In den Stücken der Salzburgerin tut sich sehr viel Unvorhersehbares, was aber klarerweise deren Spannungsgehalt weit in die Höhe schraubt. Man kann nie sicher sein, welche Richtung das Ensemble im Nächsten Moment einzuschlagen und in welche Klangumgebungen es das Publikum letztlich  zu entführen gedenkt. Es kann mal betont ruhig und gefühlvoll, dann wieder etwas lauter und schräger sein. Was sich jetzt vielleicht etwas sehr kopflastig anhört, offenbart sich als das genau Gegenteilige, denn das von dem Quartett Dargebotene besitzt sehr wohl viel Atmosphäre und Zugänglichkeit, nur eben nicht in einer gewöhnlichen Form. Genau das Richtige für all jene also, die auch die etwas ungewöhnlicheren Hörerlebnisse zu schätzen wissen. (mt)

Termine:
10.10. Theater Objekt, Hallein
13.10. Porgy & Bess, Wien

Foto ⓒ vienzenz www.vienzenz.com

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