Das Publikum auf eine atonale Abenteuerreise zu entführen ist der Wunsch von Sonja Huber. Zunächst hat sie sich für ihre absolute Musik auf Konstruktionsmodelle berufen und verwendete gelegentlich systematische Hilfen, die allerdings nach Vollendung des Werkes nicht mehr erkennbar waren. Zunehmend lässt sie sich ohne detaillierte Vorausplanungen auf den Kompositionsvorgang ein – und fordert auch von ihrem Publikum, sich ihrer Musik vorbehaltlos zu nähern. Wenngleich ihr Interesse als Pianistin, Dirigentin, Wissenschafterin und Pädagogin den Stilmitteln unterschiedlichster Epochen gilt, steht sie einer direkten Übernahme historischer Kompositionsweisen in ihren Werken skeptisch gegenüber. Und auch ein Programm erachtet sie nicht als notwendig, denn Musik ist sich ihrer Ansicht nach selbst genug. (dw)
Lebenslauf
Sonja Huber wurde 1980 in Wiener Neustadt geboren und schloss an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ihre Diplome in Konzertfach Klavier, Musiktheorie und Komposition (bei Michael Jarrell und Detlev Müller-Siemens) mit Auszeichnung ab, ebenso ihr Doktorat in Musikwissenschaft mit der Dissertation „Klavierkonzerte an der Schwelle zum 21. Jahrhundert“. Meisterkurse besuchte sie u. a. bei Helmut Lachenmann und Hanspeter Kyburz; als Pianistin bei Oleg Maisenberg und Noel Flores. Seit 2008 unterrichtet sie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Ihr Schwerpunkt als Wissenschafterin sowie als Pianistin liegt im 20. und 21. Jahrhundert.
Werke (Auswahl)
Spurensuche
für Orchester, 2005, UA: Wiener Konzerthaus, 27.1.2006
Puzzle II
für Kammerorchester, 2012, UA: 9. 10. 2012
Der Mann, der Erdrutsche sammelte
für Sopran, Oboe, Klarinette, Violine und Violoncello, 2004/09, UA: Wiener Musikverein, 21.10.2009
Petits Fours
für Violine, Violoncello und Klavier, 2011
Dickicht
für Oboe, Klarinette und Fagott, 2011, UA: Off-Theater Wien, 24. 10. 2011
Visionen
für Ensemble und Elektronik, 2012, UA: Minoritenkirche Krems, 20. 10. 2012
Gratwanderung
für Klavier, 2006
Sonja Huber – Gratwanderung by mica
Auszeichnungen und Förderungen
2004 „à droite“ für Klaviertrio wurde als Pflichtstück des 2. Internat. J. Haydn-Kammermusik-Wettbewerbes ausgewählt
2004 Internationale Sommerakademie Prag-Wien-Budapest: 2. Preis
2006 Wiener Symphoniker: Stipendium
2006 Stadt Wiener Neustadt: Kulturanerkennungspreis für Musik
2010 Land Niederösterreich: Kulturanerkennungspreis für Musik
2011 Stadt Wien: Förderungspreis
2012 Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur: Arbeitsstipendium
2012 Land Niederösterreich: Anerkennungspreis für Wissenschaft