Am 17. September eröffnet mit Son of the Velvet Rat eine der wohl interessantesten heimischen Singer/Songwriter-Formationen die “Live on Stage” Konzertreihe im Wiener Haus der Musik. Mit im Gepäck hat Mastermind Georg Altziebler das in diesem Jahr erschienene zweite Album “Animal”, mit er einmal mehr unter Beweis erbrachte, wieso er zu den kreativsten Köpfen der heimischen Szene zu zählen ist.
Schon bevor Georg Altziebler mit Son of the Velvet Rat für Furore sorgte, war er musikalisch tätig. Doch von großem Erfolg waren seine Gastspiele bei den beiden Bands Pure Laine und Bloom 05 nicht geprägt. 2004 beschloss der Sänger und Gitarrist schließlich, es auf eigene Faust zu versuchen und gründete Son of the Velvet Rat. Dabei entpuppte sich der Musiker als wahres Songwriter-Talent, dem es fast spielend gelang, eine hervorragende Nummer nach der anderen aus dem Ärmel zu schütteln. Stilistisch ist die Musik von Son of the Velvet Rat am ehesten als Alternative Folk / Country zu bezeichnen.
Obwohl sich Son of the Velvet Rat auf “Animals” musikalisch nicht komplettneu erfinden, muss man dennoch feststellen, dass der Mastermind der Band, Georg Altziebler der Verwirklichung seiner musikalischen Vision einen Schritt näher gekommen ist. Orientierte sich der Songwriter auf “Loss & Love” noch deutlich am Sound des Country amerikanischer Prägung, so vollziehen seine neuen Songs einen starken Schwenk hin in Richtung Blues. Dazu kommt eine vorher noch nicht gekannte Offenheit gegenüber neuen Einflüssen. Zeigte sich Altziebler in seiner Musik bisher von einer eher reduzierten Seite, so erweitert er auf dem neuen Machwerk das Instrumentarium um spanische Bläser, analoge Keyboards und andere seltsame Saiteninstrumente. Zudem wagt Georg Altziebler erste Ausflüge in die Welt des Pop. Mit “Animals” untermauert Georg Altziebler also einmal mehr seine Ausnahmestellung innerhalb der heimischen Singer/Songwriterszene. Wohl kaum einem anderen Musiker gelingt es, klassisches Songwritertum in ein so facettenreiches Gewand zu hüllen.
Wie schon auf dem letzten Album, stand Georg Altziebler bei den Aufnahmen auch dieses Mal Ken Coomer unterstützend zur Seite. Den Ex-Drummer der legendären US-amerikanischen Band Wilco verbindet mit dem österreichischen Songwriter eine inzwischen jahrelang andauernde Freundschaft, die über die musikalische Zusammenarbeit hinausgeht. Ebenfall wieder mit an Bord war auch Charlie Brocco, der schon dem Sound des Vorgängeralbums den letzten Feinschliff verpasst hat.
In der Vergangenheit haben Son of the Velvet Rat bereits häufig unter Beweis gestellt, dass sich die Songs der Alben auch wunderbar und nuancenreich live umsetzen lassen. Wer sich also für erstklassige Popmusik begeistern kann, sollte sich dieses Konzert auf keinen Fall nicht entgehen lassen.(mt)
Foto Georg Altziebler: I. Pertramer
