Am 16. Juni steht mit den Sofa Surfers eine der erfolgreichsten und gefragtesten heimischen Bands erstmals auf der Bühne des Wiener Radiokulturhauses. Neben alten Klassikern bietet die Ausnahmecombo seinem Publikum mit Sicherheit auch schon einen ersten Vorgeschmack auf das im Herbst dieses Jahres erscheinende neue Album.
Vorhersehbar klangen die Sofa Surfers nie. Man wusste eigentlich niemals so recht, was auf einen in musikalischer Hinsicht zukommen wird. Begann man vor mehr als einer Dekade im Spannungsfeld zwischen Elektronik, Breakbeats und Soul zu werken, änderten sich im Laufe der Zeit die stilistischen Ingridienzen doch recht deutlich. Immer stärker traten rockige Klänge in den Vordergrund, immer mehr trat der für die damalige Zeit so typische Wiener Downbeat-Sound in den Hintergrund.
War das Erfolgsalbum “Encounters” von Hip Hop- und Dub-Elementen und dröhnenden Soundtürmen geprägt, so gingen Wolfgang Schlögl und seine Kollegen auf ihrem erschienenen selbstbetitelten Album aus dem Jahre 2005 deutlich reduzierter und organischer an die Sache heran. Mag vielleicht auch daran gelegen haben, dass der vorher erwähnte Schlögl und seine Mitstreiter Markus Kienzl und Wolfgang Frisch in ihren sehr unterschiedlichen Soloprojekten den eigenen musikalischen Horizont erweitert haben. Dazu kommt, dass mit Mani Obeya ein charismatischer Sänger der Extraklasse zu den Sofas hinzustieß, der mit seiner Stimme für den nötigen Soul sorgte. Der elektronisch angehauchte Minimal Rock hatte im Endeffekt mit dem Sound der Anfangstage eigentlich kaum noch etwas gemein.
Für den kommenden Herbst ist nun die Veröffentlichung des neuen Albums (Arbeitstitel: “Sofa Surfers V”) geplant. Und wieder einmal kann man sich durchaus die Frage stellen, mit welchem neuen Sound-Entwurf die Sofa Surfers ihre Fans zu beglücken gedenken. Auf jeden Fall bietet das Konzert im Radiokulturhaus eine hervorragende Gelegenheit für eine erste Hörprobe.(mt)