Soap&Skin zu Gast im WUK

Die Zahl der Konzerte von Soap&Skin in heimischen Gefilden ist, so scheint es zumindest, stetig im Sinken begriffen. Eigentlich kein Wunder, ist die junge Musikerin inzwischen doch eine der gefragtesten österreichischen Exportartikel in Sachen Musik überhaupt.  Zahlreiche Auftritte in namhaften internationalen Konzerthäusern sowie bei renommierten Festivals zeigen, dass Anja Plaschg inzwischen auf der internationalen Bühne angekommen ist. Umso mehr freut es, dass die gebürtige Steirerin es doch noch hin und wieder schafft, in Österreich zu konzertieren. So auch am 9. Dezember im Wiener WUK.

Mit der von Kritikern der jungen Musikerin zugetragenen Bezeichnung “Wunderkind der heimischen Indie-Szene” kann die im steirischen Gnas geborene Anja Plaschg selber wohl am wenigsten etwas anfangen. In ihrer Musik gibt sich die inzwischen in Wien lebende Anja Plaschg sehr reserviert und distanziert. Fast wirkt es so, als verschmelze die Künstlerin regelrecht mit ihren tiefemotionalen Kompositionen. Vor allem auf der Bühne entwickelt sich ein Schauspiel, dem sich niemand entziehen kann. Obwohl Soap&Skin eine unnahbare Aura umgibt, lässt sie das Publikum Teil des Ganzen werden. Als Zeuge bleibt einem nichts anderes übrig, als sich von der Musikerin in ihren Bann ziehen zu lassen.

Träume, Einsamkeit und der Tod sind die zentralen Themen, mit denen sich die 19-Jährige auseinanderzusetzen hat. Und das tut sich vollkommen frei von jeglichem Klischee. Soap&Skin ist eine Musikerin der leisen Töne. Im Vordergrund stehen dabei das Klavier und der unter die Haut gehende Gesang. Untermalt werden die Kompositionen von dezent eingesetzten Beats und diversen Sounds aus dem Laptop, die den todtraurigen Melodien zusätzliche Tiefe verleihen.

Überhaupt ist Soap&Skin nur schwer in eine Kategorie einordenbar. Selber benennt sie unter anderem Größen wie Xui Xui, Cat Power oder Björk als Referenzen, wobei die musikalischen Einflüsse dieser Künstlerinnen sich in den eigenen Stücken eher in Grenzen halten. Die aufstrebende Musikerin, die inzwischen an der Wiener Akademie der bildenden Künste studiert, hat ihre ganz eigene Nische für sich entdeckt, eine, die hierzulande als einzigartig zu bezeichnen ist. Nahezu alle Songs entfalten eine ungemein atmosphärische Intensität und Dichte, wie sie in letzter Zeit nur selten zu hören waren.

Mit “Lovetune for Vacuum” hat das Warten im vergangenen Jahr ein Ende gefunden. Das Album wurde durch die Bank hervorragend rezensiert und findet auch im Ausland großen Anklang. Kein Wunder also, dass Soap&Skin inzwischen in ganz Europa gebucht wird. Wie bereits erwähnt, werden Soap&Skin Konzerte in Österreich immer seltener. Daher sollte man die sich bietenden Gelegenheiten auf alle Fälle nutzen.(mt)

Foto Soap&Skin: Tanja Pippi