Soap&Skin

Mit Anja Plaschg aka “Soap&Skin” ist am 29. Juli eines der wohl vielversprechendsten Nachwuchstalente der heimischen Musikszene  im Rahmen der beim Carinthischen Sommer stattfindenden Konzertreihe cs_alternativ im Congress Center Villach zu Gast. Nicht viele MusikerInnen können von sich behaupten, schon vor dem Erscheinen des ersten offiziellen Albums, in aller Munde zu sein. Das im vergangenen Jahr erschienene Debüt “Lovetune for Vacuum” erfüllte alle Erwartungen und etablierte Soap&Skin als eine der wichtigsten Künstlerinnen der Jetztzeit in Österreich.

Nicht wenige Kritiker sehen in der jungen Musikerin bereits das nächste “große Ding” oder gar das neue “Wunderkind der heimischen Indie-Szene”. Bezeichnungen mit denen die im steirischen Gnas geborene Musikerin selber wohl am wenigsten etwas anfangen kann. In ihrer Musik gibt sich die inzwischen in Wien lebende Anja Plaschg sehr reserviert und distanziert. Fast wirkt es so, als verschmelze die Künstlerin regelrecht mit ihren tiefemotionalen Kompositionen. Vor allem auf der Bühne entwickelt sich ein Schauspiel, dem sich niemand entziehen kann. Obwohl Soap&Skin eine unnahbare Aura umgibt, lässt sie das Publikum Teil des Ganzen werden. Als Zeuge bleibt einem nichts anderes übrig, als sich von der Musikerin in ihren Bann ziehen zu lassen.

Träume, Einsamkeit und der Tod sind die zentralen Themen, mit denen sich die 21-Jährige auseinanderzusetzen hat. Und das tut sich vollkommen frei von jeglichem Klischee. Soap&Skin ist eine Musikerin der leisen Töne. Im Vordergrund stehen dabei das Klavier und der unter die Haut gehende Gesang. Untermalt werden die Kompositionen von dezent eingesetzten Beats und diversen Sounds aus dem Laptop, die den todtraurigen Melodien zusätzliche Tiefe verleihen.

Überhaupt ist Soap&Skin nur schwer in eine Kategorie einordenbar. Selber benennt sie unter anderem Größen wie Xui Xui, Cat Power oder Björk als Referenzen, wobei die musikalischen Einflüsse dieser Künstlerinnen sich in den eigenen Stücken eher in Grenzen halten. Die aufstrebende Musikerin, die inzwischen an der Wiener Akademie der bildenden Künste studiert, hat ihre ganz eigene Nische für sich entdeckt, eine, die hierzulande als einzigartig zu bezeichnen ist. Nahezu alle Songs entfalten eine ungemein atmosphärische Intensität und Dichte, die nicht selten an die britischen Trip-Hop Ikonen Portishead erinnern.

Mit “Lovetune for Vacuum” hat das Warten 2009 ein Ende gefunden. Das Album wurde durch die Bank hervorragend rezensiert und findet auch im Ausland großen Anklang. Kein Wunder also, dass Soap&Skin inzwischen in ganz Europa gebucht wird. Umso schöner ist es, dass sie auch immer wieder Zeit findet auch hierzulande Konzerte zu spielen. Auf jeden Fall bietet der Auftritt in Villach einmal mehr die Gelegenheit, sich vom außergewöhnlichen Potential der Musikerin zu überzeugen.(mt)

Foto Soap&Skin: Tanja Pippi

 

 

 

Soap&Skin
Carinthischer Sommer