Signale 18

Im Frühjahr 2018 haben sich mehrere KünstlerInnen, VeranstalterInnen, LabelbetreiberInnen und diverse Nachtvögel in Wien zusammengeschlossen, um gesellschaftspolitische Zeichen für ein solidarisches Miteinander zu setzen. Im Rahmen der SIGNALE 18 wurde ein Workshop- und Musikprogramm zusammengestellt, das zusammenführen und bekräftigen soll. Das Festival findet am 19. Dezember in der ARENA WIEN statt. 

Mit Signale 18 möchte die Initiative an positive Stimmungen anknüpfen: die Stimmung, die es 2015 im Sommer der Migration gegeben hat, die es gegenwärtig bei den Donnerstagsdemos und beim Frauenvolksbegehren gibt und die es geben wird, wenn Musik politisch gemacht wird. Für das Festival ist Musikmachen mit einer mitmenschlichen Einstellung zu Leuten verknüpft, egal mit welchem Aussehen, welchem Pass (oder ohne); mit Solidarität mit denen, die “nur” sich und einander haben, also kein Kapital und keine Leitkulturschätze; mit Offenheit gegenüber allen Arten zu lieben und sich selbst zu bestimmen; mit Protest und Aktionen gegen die Zerstörung institutioneller Demokratie.

Programm

  • Christiane Rösinger
  • GUSTAV + Band
  • Шапка (Schapka)
  • Fauna
  • FEMME DMC
  • Scattah Brain
  • Signale Band feat. Bosna/Akut, Clara Luzia, Gerald Votava, Manuel Rubey, Denice
    Bourbon, Schmieds Puls & ESRAP…
  • (DJ-Kollektiv) Bad&Boujee
  • (DJ) Schiceberg Drehli Robnik
  • (DJ) Club Randale (DJ Kaktus & DJ Flora Randale)Der Abend wird moderiert von PCCC*.
    (https://www.facebook.com/PCCC.Queer.Comedy.Club/)

WORKSHOPS

Workshops sollen allen helfen im Alltag aktiv gegen Ungerechtigkeiten auftreten zu
können.

Workshop 1:
Titel: Rechtsgrundlage für Antirassistische Zivilcourage
Die Polizei darf keine rassistischen, diskriminierenden Kontrollen durchführen, doch was tut man, wenn man betroffen ist, oder Zeug*in wird? Oft unterstützt das Recht Zivilcourage und doch bleibt es ein Herrschaftsinstrument, Prozesse kosten Zeit, Geld und Nerven, die Beweislage ist oft schwierig und mitunter droht auch die Gegenseite mit einer Klage. Wann macht es Sinn, sich des Rechts zu bedienen? Welche Anlaufstellen unterstützen dabei? Wann ist es sinnvoller, sich anders zu äußern? Der Workshop gibt einen Überblick über Rechtsnormen und Institutionen, die im Zusammenhang mit antirassistischer Zivilcourage wichtig werden können. Er bietet außerdem die Gelegenheit, zu diskutieren, ob, wie und wann man sich das Recht strategisch zunutze machen kann.
Workshopleiter*Innen: Angelika Adensamer und Maria Sagmeister (Netzwerk Kritische Rechtswissenschaften)
Beginn: 16:00
Dauer: ca. 2 Stunden

Workshop 2:
Titel: Go. Bloc. Act. Aktionstraining für Zivilen Ungehorsam
Ob Bürgerrechtsbewegung, die Bewegung gegen Atomkraft oder Frauenbewegungen – zahlreiche Menschen und soziale Bewegungen haben in der Vergangenheit die Gesellschaft zum Guten verändert. Und sie alle haben Mittel des zivilen Ungehorsams eingesetzt, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Im deutschsprachigen Raum feierte Ziviler Ungehorsam nach dem G8-Gipfel in Heiligendamm 2007 in Form von Massenblockaden sein Comeback und wurde in den letzten Jahren vor allem von Klimaaktivist_innen und Antifaschist_innen aufgegriffen. Das Aktionstraining im Rahmen der SIGNALE 18 bietet einen geschützten Rahmen, um sich über die eigenen Erfahrungen auszutauschen und einzelne Aktionsformen des zivilen Ungehorsam auszuprobieren. Der Crashkurs orientiert sich an Erfahrungen und Erwartungen der Anwesenden. Keine Vorkenntnisse erforderlich!
Workshopleiter*Innen: Rainer Hackauf und Sandra Stern sind basisgewerkschaftlich und antirassistisch aktiv.
Gemeinsam mit anderen haben sie das Bureau für Selbstorganisierung gegründet.
www.selbstorganisierung.at
Beginn: 16:00
Dauer: Ca. 3 Stunden
————————————————————————————————————————–
Unverbindliche Anmeldung zu den Workshops ist erwünscht:
workshops@signale.jetzt

Der Reinerlös der Veranstaltung kommt folgenden Initiativen zugute:

MAIZ
Maiz ist ein unabhängiger Verein von und für Migrantinnen mit dem Ziel, die Lebens- und Arbeitssituation von Migrantinnen in Österreich zu verbessern und ihre politische und kulturelle Partizipation zu fördern sowie eine Veränderung der bestehenden, ungerechten gesellschaftlichen Verhältnisse zu bewirken. Wir handeln für die rechtliche und soziale Besserstellung von allen Migrantinnen und greifen aktiv in die gesellschaftlichen Auseinandersetzungen um Migration und (Anti-)Rassismus ein. Neben Beratungs- und Bildungsangeboten umfassen unsere Aktivitäten daher auch politische Kulturarbeit, öffentliche Aktionen und wissenschaftliche Forschungsprojekte. Wir stellen uns gegen den Opfer-Diskurs und Voyeurismus der Medien und setzen auf Protagonismus, Selbstartikulation und kollektives Handeln. Wichtig dabei ist uns auch die Auseinandersetzung unter Migrantinnen selbst. Im Spannungsfeld aller vorhandenen Widersprüche bemühen wir uns deshalb, kollektive Räume für einen Austausch zu schaffen, mit dem Ziel Interessen von Migrantinnen zu fördern und Forderungen nach außen zu tragen.

MOSAIK
“Politik ist nichts, was bloß in Parlamenten, Parteigremien oder Ministerien stattfindet. Politik greift in unsere Leben ein und bestimmt unseren Alltag. Wie wir in unseren Städten und Dörfern leben, wie unsere Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser und Universitäten funktionieren, was auf unserem Lohnzettel steht – und ob wir überhaupt einen bekommen – all das ist Teil davon. Politik heißt, sich in die eigenen Angelegenheiten einzumischen. Die kleinen Dinge des Alltags haben viel mit den großen Zusammenhängen in Österreich, Europa und der Welt zu tun. Wir beobachten, wie die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter geöffnet wird, wie Unsicherheit und permanenter Wettbewerbsdruck das Leben hunderttausender Menschen prägen. Was uns als Notwendigkeit verkauft wird – Sozialabbau, Pensionskürzungen, Privatisierungen – sind tatsächlich politische Entscheidungen, unter denen viele leiden und von denen manche profitieren. Die Kosten der Krise, verursacht von Banken und Konzernen, werden auf die arbeitende Bevölkerung abgewälzt, während eine kleine Elite sich einen immer größeren Anteil des gesellschaftlich erwirtschafteten Reichtums aneignet. mosaik ist ein Ort, an dem wir Analysen, Positionen und Vorschläge zu all diesen Aspekten der Politik vorstellen, die in den etablierten Medien und Parteien Österreichs viel zu selten Platz finden. Wir wollen zeigen, dass es gerechte und demokratische Alternativen zur herrschenden Kürzungspolitik gibt, die im Interesse einiger Weniger durchgesetzt wird – und dass wir dabei auf eine Vielfalt an Wissen, Erfahrungen und Kampfkraft zurückgreifen können. mosaik lässt die Elemente dieser Vielfalt aufeinander treffen. So entsteht ein neues Bild: Als Diskussionsangebot, als Denkanregung und ja, auch als Aufforderung zum Handeln gegen ungerechte, undemokratische Politik. […] Wir kommen aus unterschiedlichen Zusammenhängen, aus zivilgesellschaftlichen Organisationen und sozialen Bewegungen, Gewerkschaften und politischen Parteien, aus Wissenschaft und Kultur. Was uns eint ist das Ziel, linke Politik in Österreich hör- und sichtbar zu machen. Es braucht etwas Neues: Wir wollen Politik neu zusammensetzen, und mosaik soll dazu einen Beitrag leisten.”

QUEER BASE
Die Queer Base hilft und unterstützt Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans- und Interpersonen (LGBTIQ), die nach Österreich geflüchtet sind. Wir befinden uns in der Türkis Rosa Lila Villa, dem Community-Zentrum für Lesben, Schwule und Trans-Personen in Wien. Die Villa ist ein Ort für Beratung, Kommunikation und zur gegenseitigen Bestärkung und Unterstützung von und für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans- und Interpersonen sowie Queers. In der Queer Base finden regelmäßige Beratungen statt, an die sich alle mit Fragen zum Thema Asyl und LGBTIQ wenden können. Wir bieten Rechtsberatungen, Sozial– und Coming Out-Beratungen, Vernetzung mit der Community, Unterstützung in medizinischen, psychologischen Belangen und vermitteln an kompetente Stellen weiter. Außerdem bieten wir Schulungen und Fortbildungen für Organisationen an, die im Asylbereich tätig sind. Wir wissen, wie sensibel das Thema der Übersetzung bei Fragen zu sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität ist und arbeiten deshalb mehrheitlich mit Übersetzer_innen, die selbst LGBTIQ sind. Gemeinsam mit Diakonie Lares und Tralalobe organisieren wir Wohnraum für LGBTIQ, die sich im Asylverfahren befinden und leiten anerkannte Asylsuchende beim Thema Wohnungssuche an kompetente Stellen weiter.

Links:
Signale (Website)
Signale (Facebook)