Nein, mit einem allen Konventionen entsprechenden Rock fährt diese Band nicht unbedingt auf. Und nicht nur, weil wie bei fast jeder anderen Gitarrencombo die Stelle hinter dem Mikrofon unbesetzt bleibt. Sex On The Beach kosten in ihren Nummern, wie auch auf ihrem im vergangenen Jahr erschienenen Debüt “Power” zu hören war, die Freiheit, wirklich das tun zu können, wozu sie gerade Lust haben, in vollen Zügen aus. Aus diesem Grund lässt sich das von der vierköpfigen Truppe Fabrizierte auch nicht wirklich einer einzelnen Kategorie zuordnen. Buffalo Perfect (Schlagzeug), Synth Romero III. (Gitarre), SynthMaster T (Schlagzeug) und The Russian (Gitarre) holen sich ihre musikalischen Versatzstücke aus den unterschiedlichsten Formen des Rocks und entwerfen aus diesen ihre ganz eigene Version gitarrenorientierter Musik, die erfrischend anders klingt, wie vieles was man heutzutage im Kontext des Rock so zu hören bekommt. Die nächste, Gelegenheit die Band live zu erleben, gibt es am 28. Feber im Fluc in Wien.
Wie schon gesagt, Einschränkungen, welcher Art auch immer, unterwirft sich diese Truppe nicht. SOTB fischen genauso im Sludge- und Stonerteich, wie sie ebenso Anleihen aus den verschiedensten Postrock- und Noise-Entwürfen nehmen und in manchen Momenten auch eine Prise Krautrock, 70er Jahre Artrock und Heavy Metal hervortreten lassen. Ebensowenig scheuen die vier Musiker davor zurück, in dosierter Menge ein wenig Indie-Popvibe einfließen zu lassen. Zum Drüberstreuen, als ob die Mischung nicht ohnehin schon eine sehr vielfältige und facettenreiche wäre, versetzen SOTB ihre Stücke zusätzlich mit schrägen 80er Jahre Elektronikspielereien, die den Sound letztlich um noch eine Spur unvorhersehbarer erklingen lässt.
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Was sich jetzt liest, wie ein riesiges Durcheinander, entpuppt sich ganz gegenteilig als ein überaus gelungener und spannender Versuch einer Neuinterpretation der gitarrenorientierten Musik, die in diesem Fall die Rockpuristen in gleichem Maße zu begeistern weiß, wie auch das Tanzvolk. SOTB bieten ein vielschichtiges und sehr detailreich ausgearbeitetes Klangtheater, das einen von Mal zu Mal immer mehr in den Bann zieht. Die Band lässt den ständig pulsierenden und sich stetig in Bewegung befindlichen bewusst Stücken viel Zeit, sich voll zu entfalten, und hält auf diesem Wege den Spannungsbogen ihrer Musik durchgehend auf sehr hohem Level. Schritt für Schritt erwachsen aus all den verschiedenen klanglichen Elementen fesselnde und fast schon hypnotisch wirkende akustische Kunstwerke, die einlange nachwirkendes Hörerlebnis garantieren.
Wer also seit langem auf ein musikalisches Erlebnis der wirklich etwas anderen Art gewartet hat, sollte sich das Konzert dieser Truppe daher auf keinen Fall entgehen lassen. (mt)
Termine:
28.02. Fluc, Wien
19.03. Rhiz, Wien