Sex On The Beach & Nitro Mahalia zu Gast

Eine spannende Lehrstunde in Sachen innovativer, gitarrenorientierter Musik abseits jeglichen Mainstreams steht am 24. März im Linzer Kapu auf dem Programm. Zu Gast sind mit Sex On The Beach und Nitro Mahalia zwei Bands, die musikalisch nicht wirklich den herkömmlichen Kategorien entsprechen, die ganz einfach ihren jeweiligen, von allem Scheuklappendenken befreiten und höchst eigenständigen Weg verfolgen und damit eindrucksvoll den Beweis liefern, dass das Genre des Rock immer noch für Überraschungen gut ist. Was einzig für sie zählt, ist die ursprüngliche Wirkung ihrer Musik und nicht die Show oder das klischeehafte Gehabe darum. Der richtige Konzertabend für Liebhaber der etwas anderen Klänge.

Sex On The Beach – “die beste Band Österreichs, dem schlechtesten Namen weltweit” – bringen ein faszinierendes Beispiel dafür, dass man sehr wohl ohne den großen Firlefanz auskommt und Rockmusik live sehr wohl auch ohne die großen Gesten funktioniert. Die Band, deren Mitglieder ihre Identitäten geheim halten, stellt alleine die Musik in den Vordergrund. Sich irgendwo zwischen den Polen Stoner- , Psychedelic-Rock, Pop und elektronischer Tanzmusik hin und her bewegend, erschafft die vier Köpfe zählende Truppe (zumindest das ist bekannt) ein vielschichtiges und an kleinen Details sehr reiches Klangtheater. Die Position des Sängers durch ein zweites Schlagzeug besetzt, lassen Sex On The Beach einen ungemein druckvollen und zugleich fast schon hypnotisch wirkenden Gesamtsound entstehen, welchem man sich als Zuhörer wie Beobachter kaum entziehen kann. Besonders auf der Bühne erwächst die Combo zu einem echten Ereignis. Maskiert und in Schwarzlicht gehüllt, fesselt die Band ihr Publikum mit einem lange nachwirkenden Hörerlebnis, von dem man einfach nicht genug bekommen kann.

Wie Sex On The Beach gehören auch Nitro Mahalia zu jenen Bands, die sich in ihrem Schaffen vehement dagegen wehren, auch nur für einen kurzen Moment herkömmlichen Konventionen zu entsprechen. Der 2004 gegründeten Formation ist es schlicht egal, welches Etikett ihr verpasst wird. Gregor Mahnert (Schlagzeug), Tronstoner (Bass, Synthesizer), Elise Mory (Keyboard) und Susi von Hannover (Bläser, Akkordeon) wandeln mit einem solchen Selbstbewusstsein an den Schnittstellen zwischen den unterschiedlichen Spielformen, dass es eine wahre Freude ist. In den Tracks des überaus experimentierfreudigen Vierers werden auf eine ungemein erfrischende Art und Weise Dinge miteinander in Einklang gebracht, die auf den ersten Blick eher als Gegensätze wahrgenommen werden. Ingredienzen wie Noise, Punk, Rock und Pop werden gemeinsam in einen Topf geworfen und mit einem hohen Anteil an Improvisation gewürzt. Was entsteht sind Tracks, die herkömmlichen Genrezuschreibungen auf wunderbar Weise entgegenlaufen, deren Sound so vielschichtig daherkommt, wie man es schon lange nicht gehört hat. Eingängige, groovige und schnell in den Ohren hängen bleibende Passagen wechseln sich im Minutentakt mit vertrackten Noiseausbrüchen ab. (mt)

http://www.sexonthebeachband.com/wp/
http://nitromahalia.net/
http://www.kapu.or.at/