SCHRAMMELBACH – „Ka rua“

Wie würde es sich anhören, wäre Johann Sebastian Bach einst auf die Idee gekommen, „Heurigenmusik“ zu komponieren – dieser Frage und anderen geht das Wiener Zweiergespann SCHRAMMELBACH auf seiner neuen CD „Ka Rua“ (Preiser Records) nach.

Cover “Ka Rua”

Als würden sich „das Wienerlied, H.C. Artmann und Johann Sebastian Bach auf a Packl hauen“, so beschreiben Peter Hudler (Cello, Gesang) und Andreas Teufel (Schrammelharmonika, Gesang), die beiden Köpfe hinter dem Duo SchrammelBach, den Klang ihrer Musik. Und ja, es kommt in den Liedern der beiden wirklich vieles zusammen. Will man für das von den beiden Instrumentalisten Dargebotene einen Begriff der Moderne verwenden, so wäre jener des Crossover vermutlich gar nicht einmal so ein falscher, denn das Wiener Zweiergespann lässt wirklich Unterschiedlichstes in die Musik einfließen.

Kunstmusik triff Volkslied

Das traditionelle Wienerlied bzw. die traditionelle Schrammelmusik klingt in den Stücken von SchrammelBach ebenso durch wie Elemente der Klassik, diverse Märsche und Tänze und Kammermusik. Alles zusammengeführt und miteinander verwoben ergibt ein Klangbild, das auf wunderbare Weise eine Brücke vom Kunstmusik zum Volkslied schlägt. Was Peter Hudler und Andreas Teufel auf „Ka rua“ zu Gehör bringen, sind so genannte Quodlibets (hierbei handelt es sich um Musikstücke, in denen zwei voneinander unabhängig entstandene Melodien miteinander kombiniert werden), in denen sich Johann Sebastian Bach und die Wiener Musik immer wieder aus anderen Perspektiven annähern und auf sehr unterhaltsame Art und vor allem mit eigener Note verbinden. Ein wirklich schönes Hörerlebnis, das SchrammelBach hier präsentieren.

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Michael Ternai

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