Die Formation Saxofour ist ja seit je her bekannt dafür, dass es sich mit Vorliebe immer wieder höchst interessanten und ungewöhnlichen musikalischen Herausforderungen stellt. So auch auf ihrer neuen CD „Die Zauberflöte“. Diesmal ist es die Musik des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart, welche hier vom vierköpfigen Ensemble einer kompletten Neubearbeitung unterzogen wird. Live zu hören ist dieses spannende Experiment am 3. Februar im Wiener Porgy & Bess.
Hinter dem Namen Saxofour vereinigen sich mit Wolfgang Puschnig, Klaus Dickbauer, Florian Bramböck und Christian Maurer vier der profiliertesten und stimmkräftigsten Saxophonisten des Landes. Schon im Mozartjahr 2006 widmete sich das Quartett den Stücken und Arien des für Österreich so wichtigen Komponisten. Doch anders als viele erwartet hatten, beließen die vier Musiker diese natürlich nicht in ihrer ursprünglichen Form, sondern versuchten sie durch ihr enorm facettenreiches Spiel in eine vollkommen neues klangliches Gewand zu hüllen. Wohl in einer bis dato ungehörten Form wurde vom höchst experimentell agierenden Quartett die Selbstbefreiung vom Festgeschriebenen zelebriert.
Nicht anders verhält es sich auch auf der neuen CD „Die Zauberflöte“, die im Rahmen des Konzertabends dem Publikum präsentiert wird. Trotz der thematischen Vorgaben durch die Melodien gelingt es dem 1991 gegründeten Ensemble mit Bravour, die Stücke des Salzburger Altmeisters aus ihrem historischen Korsett zu lösen, um sie in Folge in einen stark jazzorientierten und vom freien Spiel geprägten Kontext neu erklingen zu lassen. Improvisation heißt das Zauberwort. Fast scheint es, als wäre für die vier Musiker einzig der Weg das Ziel, der spontane Entstehungsprozess an sich. Die Art und Weise wie das Quartett packende Rhythmen mit originellen und farbenfrohen Harmonien zu vereinigen weiß und welch enormen Spielwitz es auf höchsten instrumentalen Niveau zu entfesseln vermag, ringt einem schlicht und einfach nur Bewunderung ab.
Eine Voraussage darüber zu treffen, in welche Richtung Wolfgang Puschnig, Klaus Dickbauer, Florian Bramböck und Christian Maurer auf der Bühne einzuschlagen gedenken, ist nahezu unmöglich. Jazzliebhaber, welche die Musik von Wolfgang Amadeus Mozart einmal in einer ganz neuen Form zu Gemüte führen wollen, werden an diesem besonderen Konzertabend im Grazer Orpheum aber mit Sicherheit ihre Freude haben. Ein außergewöhnliches Hörerlebnis ist garantiert.(mt)
Foto © W.P.R. Schnabel