Man kennt ROMAN BRITSCHGI als einen Musiker, der sich schon in den unterschiedlichsten Genres in eindrucksvoller Manier bewiesen hat. Seine Projekte haben vor allem eines gemein: sie sind alle von einer ungemein breiten musikalischen Vielfalt bestimmt und folgen einem Grundton, der sich aus verschiedensten Richtungen nährt und immer wieder ganz eigene klanglichen Blüten treibt. Nicht anders verhält es sich auf „M O T O“ (Sessionwork Records), dem neuen Album des in Wien lebenden und wirkenden Schweizers und seines Quartetts.
Einmal mehr macht sich Roman Britschgi auf zu neuen musikalischen Ufern und öffnet die Tore zu einem alle Sinne erfassenden Kunsterlebnis. Ein alle Sinne erfassendes Erlebnis deshalb, weil der Bandleader, Kontrabassist und Komponist es auf „M O T O“ nur alleine bei der Musik belässt, sondern auch seine Interessen für visuelle Kunst und Architektur mit in das Konzept einfließen lässt.
So ziert unter anderem die CD nicht ein herkömmliches Cover, sondern ein von Britschgi sehr schön gestaltetes Leporello, mit Bildern von Busstationen, die er vom fahrenden Auto aus auf seinem Weg von Wien zum Festival Lemberg (Ukraine) fotografiert hat. Zu den Bildern passend ist auch der Titel des Albums gewählt: „M O T O” steht im Italienischen für Gehen, Gang, Bewegung. Als Musikerin und Musiker ist man ständig in Bewegung, sowohl beruflich (man befindet sich viel auf Tour und reist unaufhörlich von einem Spielort zum nächsten), wie auch im künstlerischen Schaffen.
Musik in Bewegung
Dass Roman Britschgi kein Vertreter des musikalischen Stillstandes ist, bringt er auch in seinen neuen Stücken zu Gehör. Gemeinsam mit Melissa Coleman (Cello, Sounds, Stimme), Oscar Antolí (Klarinette, Kaval, Stimme) und Christian Bakanic (Akkordeon, Cajon, Stimme) verwirklicht er auf „M O T O“ einen sehr stimmungsvollen und fesselnd eleganten Ton, der sich von diversen Folkmusiken über den Klezmer, Jazz und Tango bis hin zur Kammermusik und Klassik spannt. Die Stücke, die das leidenschaftlich aufspielende Quartett zu Gehör bringt, malen bunte Klangbilder, sie erzählen Geschichten, die auf wunderbare Weise die Fantasie anregen und in andere Dimensionen wegträumen lassen.
Roman Britschgi und seinem Quartett gelingt es auf „M O T O“ auf wirklich eindringliche Art, ihre Musik in Schwingung zu versetzen, sie in einen erzählerischen musikalischen Fluss zu übersetzen, der verschiedenste emotionale Ebenen und Zustände durchläuft und so wirklich das Gefühl anspricht.
Michael Ternai
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Links:
Roman Britschgi Quartett (Facebook)
Sessionwork Records