Dieser Tage feiert RideOnTime.at, die Jugendwebseite der Wiener Linien, ihr einjähriges Bestehen. Um dieses Jubiläum gebührend zu feiern lädt man nun am Freitag, den 10.4., ins Wiener WUK, wo heimische Bands, darunter Fatima Spar And The Freedom Fries und Attwenger, das Geburtstagsständchen bringen.
Großartig vorzustellen braucht man Attwenger, diese mittlerweile weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte, oberösterreichische Zwei-Mann-Band, wohl ohnehin nicht mehr. Selbst Radio-Legende John Peel zeigte sich dereinst mit dem Statement, “I have no idea what it’s all about, but I like the general noise, a great deal”, begeistert. Freilich hat man es da als dialektsicherer Einheimischer schon leichter, die Texte von Attwenger zu verstehen, einer Band, die im Laufe ihrer Entwicklung stets neue Einflüsse zugelassen hat.
Während auf dem zweiten Album “Pflug” noch starke Punk-Anleihen ausgemacht werden können, so liegt der Fokus in Folge auf Hip-Hop (Luft) und Drum’N’Bass (Song), bis schließlich der typische Attwenger-Sound entstanden ist, den zu Schubladisieren wohl gewiss ein Ding der Unmöglichkeit darstellt, vor allem, da diesem stets neue Einflüsse beigemengt werden – auf dem jüngsen Album “Dog” finden sich so beispielsweise Blues- und Breakcore-Elemente.
Vor knapp fünf Jahren haben Fatima Spar And The Freedom Fries beim Festival der Klänge ihren Durchbruch geschafft, heute füllen sie mittlerweile Konzerthallen und Clubs von New York und Istanbul. Das Konzept, mit dem diese Formation begeistert, ist ebenso offen, wie die Band selbst, stets jedoch finden sich in der Musik heiße, dreckige Grooves und hemmungslos spontaner Spielwitz.
Guter alter Swing á la Jungle Style und New Orleans trifft auf Bebop, Gypsy Brass im Balkan-Style, orientalischen Pop, russischen Punk und nicht-elektronische Drum’N’Bass-Sequenzen. Das alles vermögen die Freedom Fries zu feuriger Tanzmusik zu verschmelzen, der man das historische Alter der einzelnen Ursprünge in keiner Weise anhört. Im Mittelpunkt steht dabei aber stets Fatima Spar, die mit viel Charisma, lasziver Stimme und klugen Texten, vorgetragen in Englisch und Türkisch, sowohl Augen als auch Ohren des Publikums auf sich zu ziehen weiß.
Für weitere Musik sorgen schließlich sowohl SchliwoBeatz, die mit heißen Balkan-Rhythmen und wilden Gypsy-Grooves einheizen, als auch DJ-Sets von DJ WLF und DJ M.Rat. (mm)