Richard Graf verbindet in seiner Person vielfältige Tätigkeiten als Gitarrist, Instrumentallehrer, Buchautor, Herausgeber von Lehrwerken, Vorsitzender der INÖK (Interessengemeinschaft Niederösterreichischer KomponistInnen), Musikvermittler und nicht zuletzt auch als Komponist. Und auch in der letztgenannten Funktion weiß er wiederum Unterschiedlichstes zu verbinden: Jazz und Elemente außereuropäischer Kulturen finden sich darin ebenso wie Spielweisen der Neuen Musik zu seiner eigenen Klangsprache zusammen. Welche Form diese annehmen kann, ist am 28. März im Landesmuseum Niederösterreich zu hören. Im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung „Hermann J. Painitz. Selbstverständlich“ bringt der gebürtige Wiener Neustädter seines neues Werk „Matrix – für 3 Gitarren und Live-Elektronik“ zur erstmaligen Aufführung.
Aus dem mica-Porträt von Richard Graf:
Gänzlich von Musik durchdrungen mag man sich das Leben von Richard Graf vorstellen, denn es scheint keinen musikalischen Bereich zu geben, den er nicht mit seinen unglaublich zahlreichen Tätigkeiten abdecken würde. Dabei stellt sich einerseits die Frage, woher Graf die Zeit für all dies nimmt; doch sind es andererseits auch Tätigkeiten, die einander bedingen oder sich zumindest als fruchtbar füreinander erweisen. In erster Linie ist Graf Komponist und Gitarrist. Als solcher schöpft er aus diversen Genres, ist sowohl in Jazz, Pop als auch in der Neuen Musik zuhause und selbst aus den Kulturen ferner Länder holt er sich Inspirationen für seine abwechslungsreichen Kompositionen.
Das Neue in der Musik erkennt er in der Rekontextualisierung bekannter Elemente, denn so lassen sich diese tradierten Aspekte neu erleben. Da er den Parameter Klangfarbe als ausgeschöpft betrachtet, konzentriert er sich lieber auf die Erforschung von Klangfarbe und Rhythmus, um zu Ungewöhnlichem zu finden, und nutzt dazu gerne auch elektronische Mittel. So vielschichtig wie sein Leben sind auch seine Kompositionen, in denen sich oftmals rhythmische Ebenen überlagern oder in denen sich verschiedene Strukturen unabhängig voneinander entwickeln.