Vom richtigen Weg scheinen die Musiker von Rewolfinger abgekommen zu sein. Was auf ihrer Platte „How We Lost Our Way“ (Konkord Records) nach Musizieren in den tiefsten Gefilden der südlichen Appalachen klingt, rührt ebenda nicht her. Ihre selbst betitelter „Trash Country“ stammt durch und durch aus dem schönen Alpenländle. Von der urbanen Wildnis Wiens ausgehend haben sie sich auf einen musikalischen Roadtrip begeben, bei dem der Hörer liebend gerne mitzieht.
Rewolfinger ist eine Band, die aus dem Vollen schöpft: den Stoff für ihr buntes Klangpotpourri entnimmt sie sich rund um den Globus. Mexikanische Marriachi-Instrumente treffen auf urigen Kentucky-Sound und ziehen gemeinsam weiter in den Balkan, wo sie Polka, Brass und Gipsy-Groove begegnen. Von dort ist der Weg in die österreichische Hauptstadt nur mehr ein Kurzer. In den Jahren hat das Septett ihre gesammelte Beute auf einen Haufen geworfen und zu etwas völlig Neuartigem kreiert, was auf dem Album „How We Lost Our Way“ auf 12 Liedern einwandfrei präsentiert wird. Der Hörer lauscht Geschichten über menschliche Abgründe und traurige Existenzen, die ihr einziges Glück im Alkohol zu finden scheinen.
Wer sich gemeinsam mit der Band auf musikalische Abwege begeben möchte, der sollte am Montag den 22. November das Chelsea aufsuchen. Diesmal werden die U-Bahnbögen in eine dumpfe Saloon-artige Atmosphäre eingetaucht. Zur Vollendung des perfekten Western-Feelings werden außerdem die Morbidelli Brothers aufspielen.(bw)
Rewolfinger