Release Radar: JUNIPA GOLD, STEFAN STERZINGER, LAUT FRAGEN, OXYJANE, UVM!

Es gibt neue Veröffentlichungen aus dem Sektor Pop/Rock/Elektronik! Damit euch demnächst die Musik nicht ausgeht, hat Michael Ternai im Release-Radar wieder einmal ein paar Single-Releases von österreichischen Künstlerinnen und Künstlern zusammengefasst.

Mira Lu Kovacs & Clemens Wenger – „Kalt und kälter” (VÖ: 01.04.2022)

Ein Klassiker des Austropop in einem gänzlichen veränderten Klanggewand auf packende Weise neu zum Glänzen gebracht – wenn Mira Lu Kovacs (5K HD, My Ugly Clementine) und Clemens Wenger (5/8erl in Ehr ́n, JazzWerkstatt Wien) sich an einem Coversong versuchen, kann man davon ausgehen, dass dieser nicht unbedingt der gängigen Art entspricht. Und so ist es auch. Was die beiden mit dem Lied „Kalt und kälter“ von STS gemacht haben, offenbart sich schlicht als große Liedermacherkunst. Minimalistisch, still, zerbrechlich und melancholisch im Ton weiß der alleine vom Klang eines Klaviers und der Stimme von Mira Lu Kovacs getragene Song mit seiner intensiven Stimmung vom ersten Moment an einzufangen. Traurigkeit kann so schön sein. Ein gemeinsames Album der beiden soll Ende 2022 erscheinen.

Mira Lu Kovacs (Facebook)
Clemens Wenger  

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Erwin & Edwin – „IEA“ (VÖ: 01.04.2022)

Die Elektro Brass Pioniere Erwin & Edwin melden sich mit ihrer Single „IEA“ nach einer längeren Auszeit wieder zurück auf der heimischen Popbühne. Und das mit einem Sound, der von der ersten Sekunde an für Stimmung sorgt und mit seinem pulsierenden Techno-Rhythmus nachdrücklich zum Abtanzen auffordert. Die Jungs aus Oberösterreich zeigen sich wieder einmal in Hochform und beweisen einmal mehr, dass Blasmusik und Elektronik kein Gegensatzpaar darstellen müssen, sondern exzellent miteinander funktionieren und eine explosive Mischung ergeben.

Erwin & Edwin

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JUNIPA GOLD – „Who`s Gonna Pay The Price“ (VÖ: 18.03.2022)

Dass diese Band aus Vorarlberg mit ihrem eigenständigen Rocksound einzufangen weiß, hat sie schon mit ihrer vor wenigen Wochen erschienenen Single „When The Kingdoms Collide“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Mit „Who`s Gonna Pay The Price” schreiben Junipa Gold nun ein weiteres Kapitel ihres Weges hin zur im Mai erscheinenden EP Something Divine”. Und auch dieses Mal hat die Truppe rund um Frontfrau Mia alles richtig gemacht. Der Song ist catchy und anspruchsvoll zugleich, er fließt ins Ohr, besitzt aber auch Kanten, an denen man sich gerne stößt. Es geht um das Freimachen von dem, was nicht zu einem gehört, um wieder neu durchstarten zu können. Man darf auf die EP wirklich gespannt sein.

Junipa Gold

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The Zew – „The Collector“ (VÖ: 25.03.2022)

Die Wiener Liedermacherin Leonie Schlager aka The Zew steigt in ihrem Lo-Fi-Song „The Collector“ tief in die Dunkelheit ab und bringt einen Folk-Klang zu Gehör, der einen mit jeder gespielten Note aufwühlt, berührt und mitreißt. Es ist erstaunlich, welch intensive Wirkung alleine durch Gesang und Gitarre plus Effekten entstehen kann und welche Anziehungskraft nur wenige Akkorde entwickeln können. „The Collector“ ist Stimmung pur, düster, geheimnisvoll und doch von fesselnder Schönheit. Mit The Zew stellt sich hier eine Künstlerin vor, die Musik wirklich einmal anders in Schwingung zu bringen versteht.  

The Zew

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STERZINGER V – „Idealismus wärmt“ (VÖ: 11.03.2022)

Stefan Sterzinger, seines Zeichens Urgestein des Neuen Wienerlieds und einer der umtriebigsten musikalischen Kreativgeister des Landes, meldet sich in Form der Nummer „Idealismus wärmt“ nach etwas längerer Zeit nun wieder mit neuem Material seines Projekts Sterzinger V zurück. Wie man es von dem Akkordeon spielenden Liedermacher kennt, legt er auch dieses Mal in seiner typisch ironischen und wortgewandten Art den Finger auf so manch offene Wunde. Was ist, wenn Idealismus verloren geht und von Zynismus abgelöst wird. Ganz einfach, man wendet sich, als ob es selbstverständlich wäre, einem anderen Ideal zu und erwärmt sich eben an diesem. Ganz leicht also, oder doch nicht? Ein Zwiespalt den Stefan Sterzinger in seiner eigenen musikalischen Sprache zwischen Pop, Wienerlied und Jazz dem Abgrund entgegenschunkelnd aufzulösen versucht. Ein Song, der das Heute perfekt beschreibt.

Stefan Sterzinger

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LAUT FRAGEN – „Grau (Viva Beton)“ (22.03.2022)

Laut Fragen war immer schon ein Duo, das etwas zu sagen hatte und die Dinge schonungslos ansprach. Keine Ausnahme macht die neue Single „Grau (Viva Beton)“. Einmal mehr machen sich Maren Rahmann und Didi Disko daran, Fehlentwicklungen zu benennen. In der Zeit des Klimawandels, der trockenen Winter und immer heißer werdender Sommer scheint es immer noch Selbstverständlichkeit zu sein, Bäume zu fällen, Grünflächen zu zerstören und für Straßen und Parkplätze alles zuzubetonieren. Und das allerorts, ob nun in Wien oder in Brasilien. Laut fragen fragen in schunkelndem Dreivierteltakt und begleitet von einer verstimmten Bontempi-Orgel voller Ironie mit lautem Ton, ob das nun wirklich notwendig ist.

Laut Fragen (Facebook)

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OXYJANE – „I Wanted You“ (VÖ:18.03.2022)

Der Pop-Punk des Dreiers Oxyjane ist einer, der sich im Sound doch recht deutlich am Grunge der 1990er Jahre anlehnt. Sprich, es regieren die einfachen drei Akkorde, laute Gitarren, ein unkomplizierter geradliniger Beat und eine klare Struktur. Und doch weiß die Band zu überraschen, weil es ihr wirklich gelingt, eine eigene Note in die ganze Sache hineinzubringen, eine verträumte Schwingung, die einen abholt und mit jedem Ton mitnimmt. Der Song besitzt Charme, wirkt altmodisch und modern zugleich und weiß genau deswegen zu gefallen. Ein spannender Vorbote für das kommende Debütalbum.  

Oxyjane

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ATZUR – „Do you feel the same?” (VÖ: 18.03.2022)

Dasaustro-spanische Duo Atzur liefert mit seiner neuen Nummer „Do you feel the same?”, auf sehr schöne Weise den Beweis, das poppige Ohrwurmmelodien, Tanzbarkeit, eine melancholische Note und Tiefgang wirklich exzellent miteinander harmonieren können, wenn man es im Songwriting nur richtig anstellt. Die Single bedient den großen Gestus, ohne dabei aber überbordend zu wirken, er macht Laune und weiß zugleich wirklich zu berühren. Man darf auf die im Mai erscheinende EP „Big Delirium” gespannt sein.

Atzur

httpv://www.youtube.com/watch?v=ZjrB–D_aW0

FORMULA X – „Rituals“ (VÖ: 18.03.2022)

Ein sphärischer und sehr detailreich ausgearbeiteter Elektrosound, der mit seiner Art auf aufregende Weise die Brücke hin zu Vertretern des Trip Hop und tanzbaren Elektropop der 1990er Jahre wie Massive Attack und Pendulum Sound schlägt – genau so einen bietet Formula X, das Elektronik-Projekt des Wiener Produzenten Ulrich Schwab. Die von der österreichisch/namibischen Sängerin Beate Baumgartner (ehemals Parov Stelar) eingesungene Nummer strahlt eine für elektronische Verhältnisse ungewöhnliche Wärme aus, die weit weg von jeder klanglichen Sterilität eine wunderbar gefühlvolle Stimmung entwickelt, die einen für einige Momente der Realität entschwinden lässt. Man will mehr hören.

Formula X

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GOOD WILSON – „Bats from the Buffet“ (VÖ: 11.03.2022)

Ein Indie-Sound so luftig und leicht, dass er regelrecht abheben lässt. Mit ihrer neuen Single „Bats from the Buffet“ beweist die Grazer Band Good Wilson einmal mehr ihr Händchen für Musik, die für ein gutes Gefühl sorgt. Der Mix aus schwungvollem Beat, verträumten Melodien, die in das unendliche Blau des Himmels blicken lassen, und warm klingenden und einladenden Gesangslinien entfaltet eine besondere Wirkung und fordert einen auf, sich einmal für ein paar Momente entspannt zurückzulehnen. Und das, obwohl es im Song dann doch etwas ernster zugeht und der Frust, der sich über die letzten zwei Jahre aufgestaut hat, von der Band verarbeitet wird.

Good Wilson (Facebook)

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Strandhase – „Leichter“ (VÖ: 25.03.2022)

Die Wiener Band Strandhase feiert in ihrem neuen Lied „Leichter“ in richtig schöner Indierock-Manier die Liebe ab, und das ohne irgendeinen Anflug von Kitsch und klanglicher Perfektion. Die Nummer klingt kantig und direkt, sie folgt einer einfachen, jedoch sofort in den Ohren hängenbleibenden Melodie, und wirkt dabei in jeder Sekunde authentisch. Wenn Frontmann Daniel Mendl sind: „Alles was ich will und alles was ich tu, ist leichter mit dir“, dann meint er das auch und erzählt keine Geschichte. Es bedarf manchmal eigentlich gar nicht so viel, die großen Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Coole Nummer.

Strandhase (Facebook)

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