RELEASE RADAR: Ines Wurst, Kahlenberg, Crispies, Yunger uvm.

Der Release Radar ist eine monatliche Auswahl an Single Releases aus dem Bereich Pop/Rock/Elektronik made in Austria. Die aktuellen Veröffentlichungen zusammengefasst von Dominik Beyer und Sophia Olesko.

Skofi – „Heimfahren (steuerfrei) // prod.wink182“ (VÖ 10.5.´24)

Nach ihrem Debütalbum „Lass Mich Los” (2023) meldet sich Skofi mit einer neuen Single zurück und kehrt stimmlich und musikalisch zu ihren sanften und gefühlvollen Anfängen à la „Back & Forth” zurück. Das steht ihr ausgezeichnet. Ganz natürlich und unaffektiert bewegt sich ihre Stimme über die gegenderte (!!!) Chorusline, und haucht der zunächst eher unpoetisch anmutenden Textzeile „Keine Unternehmer:Innen Regelung – du weckst mich aus dem Tiefschlaf und wir gehen dumm“ allerlei Emotionen und Poesie ein.

Skofi (Instagram)

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NHOAH feat Mello1 – „Bissi laut jetzt” (R.O.T Records // VÖ 10.05.´24)

Für seine Produktionen erhielt der gebürtige Berliner Nhoah diverse Gold- und Platinauszeichnungen. Er produzierte fast den gesamten Katalog der deutschen Elektropop-Band MiA. , remixte David Hasselhoff und gewann Preise für seine Crossover-Produktion Tangowerk by Nhoah – „Excess all Areas”. Ja, die musikalische Bandbreite von Nhoah Hoena ist groß. 
2017 zog der erfolgreiche Produzent und DJ nach Wien und produziert seitdem technoide Clubtracks mit jungen und spannenden Newcomer:innen aus verschiedenen Szenen.
Mello1 kennt man bereits vom letztjährigen Release „Tanz den Takt”.
„Bissi laut jetzt” ist der neueste Streich, bei dem der junge Rapper dem humorlosen Hardstyle-Instrumental freundschaftlich in die Seite piekst und dem unbeugsamen Track ein kleines Schmunzeln entlockt. Bissi funny auch…

NHOAH
Mello1 (Istagram)

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THE PALAIS – „BETTER THAN THIS“ (THE PALAIS // VÖ: 10.05.´24)

Eine sommerliche Mischung aus Indie-Pop und Rock machen The Palais in „Better Than This“. Die Band arbeitet mit dem Produzenten Moritz Kristmann zusammen und hat Vorbilder wie The 1975 und Paramore oder Wolf Alice. „Good vibes only“ war das Motto der neuen Single, verrät die Band – und das kann man deutlich hören. Liebevoll instrumentiert mit prägnanten Gitarrenriffs und dynamischem Schlagzeugspiel klingt „Better Than This“ nach einem jener Sommer, an die man sich noch lange gerne erinnert. Die berührende Nummer thematisiert die persönliche Befreiung und Fehler der Vergangenheit, die letzten Endes zum eigenen Wachstum geführt haben.

The Palais (Instagram)

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NEE-SHA – „THE SOUND OF THE WAVES“  (DUZZ DOWN SAN // VÖ: 10.05.´24)

Mit „The Sound of the Waves” bringt NEE-SHA ihre dritte Single heraus. Es geht um unerwiderte Liebe, der Ozean fungiert als Sinnbild für ihre unerbittliche Natur, informiert die Künstlerin. Das Video dazu hat sie mit Katharina Simunic in Thailand gedreht, in dem eindrucksvolle Aufnahmen der Künstlerin zu sehen sind. NEE-SHA wurde übrigens für ihr zuletzt veröffentlichtes Video mit einem „Honorable Mention“ bei den Berlin Music Video Awards 2024 ausgezeichnet. Ihr neuer Song ist eine emotionale Introspektive, die zum Eintauchen in ein sinnliches Klang-Meer einlädt.

NEE-SHA (Instagram)

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LOUIS CHECKLEY – „INTERNALISED VIOLENCE“ (BALLADEER MUSIC // VÖ: 10.05.´24)

Der in Wien lebende britische Singer-Songwriter Louis Checkley bringt mit „Internalised Violence“ einen Vorboten seines Debüt-Albums heraus, das später im Jahr erscheinen wird. Der Pop-Song beginnt wie eine Ballade und wandelt sich beim Refrain zu einer rockigen Nummer. „I´m cursed in the worst way, I´m powerless today”, singt Checkley mit glasklarer Stimme und klingt nicht danach, als ob er aufgeben würde. Ganz im Gegenteil, die wuchtige Komposition vermittelt ein Gefühl von Hoffnung und innerer Stärke. Der energiegeladene Song verwandelt negative Emotionen in ein lebendiges Indie-Pop-Klangfeuerwerk.

Louis Checkley (Instagram)

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PORTOBELLO EXPRESS – „SORROW & PAIN“ (ABRA FUN MUSIC // VÖ: 10.05.´24)

Die Basslinie von „Sorrow & Pain” kam der Sängerin Betty nach dem Üben von Schuberts Sonate Nr. 20 in ihren Träumen. Es ist die zweite Veröffentlichung der Psych-Rock-Band Portobello Express in diesem Jahr. Der Text, ebenfalls von Betty, ist vom Tod Schuberts inspiriert, der nur wenige Monate, nachdem er die Sonate komponiert hatte, im Alter von 31 Jahren starb. Bass- und Gitarrenspiel mäandern elegant durch das Stück, in dem die fünfköpfige Band ihren Blues-Wurzeln treu bleibt und diese mit subtilen Jazz-Nuancen ergänzt. Vocals und Melodie verleihen dem dramatischen Song eine melancholische Leichtigkeit.

Portobello Express (Instagram)

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PHILIPP SPIEGL – „LOVE LETTERS“ (FEBER WOLLE RECORDS // 09.05.´24)

Wunderbar rockig ist „Love Letters“ vom Vorarlberger Musiker Philipp Spiegl. Man fragt sich – wo war der Musiker bis jetzt? Dann die Erkenntnis: Egal, denn er ist jetzt hier und klingt, als würd er bleiben. Die neue Single kündigt das gleichnamige Album an und geht mit verzerrten Vocals und Fuzz-Gitarren direkt ins Ohr. Der Song handelt von der Vielfältigkeit des Lebens, das manchmal schwer und ungerecht ist, aber trotzdem schön genug, um es mit offenen Armen zu ergreifen, heißt es in einer Information zum Song.  Philipp Spiegl hat bis jetzt bereits drei EPs herausgebracht und den Sounds@V Preis als bester Singer-Songwriter Vorarbergs gewonnen.  „Love Letters“ ist ein Energie-Booster den es sich zu hören lohnt!

Feber Wolle (Instagram)

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UNORTHODOX RADIO – „DOUBTS“ (UNORTHODOX RADIO // VÖ: 03.05.´24)

Eine Mischung aus Pop, Rock und Jazz macht die Grazer Band Unorthodox Radio. Mit „Doubts“ haben sie ihre erste Single veröffentlicht, in der sie Selbstzweifel thematisieren. Dynamisches Schlagzeug, warmes Bassspiel, beflügelndes Saxophon und versierte Gitarreneinlagen vertonen die Gefühlswelt der Sängerin Michaela Fröhlich. Der Bandname spiegelt die Verschmelzung von poppigen Melodien, die aus dem Radio stammen könnten, mit unorthodoxen Arrangements wider, wie die Leadsängerin erzählt. Das im Juni erscheinende Album „Broadcasting“ hat die Band wie eine Radiosendung mit charmantem Moderator und Jingle gestaltet. Ein spannendes Konzept, das Hörgenuss mit bezaubernden Klängen verspricht.  

Unorthodox Radio


enns – „entertheframe” (Kodomi Kuni // VÖ 03.05.´24)

YBsole und Kenji Araki präsentieren mit ihrer ersten Single „entertheframe” ihre neue Zusammenarbeit unter dem Namen enns.
Der Titel beschränkt sich weitestgehend auf eine folkige Gitarrenbegleitung der Hauptstimme. Erst gegen Ende unterstützen ein paar Sci-Fi-Synthi-Klänge im Hintergrund das Arrangement, das bewusst nicht auf ein bestimmtes Genre ausgelegt ist. 
Hier und da sind auch poppige Elemente erkennbar. Wohin sich das Projekt entwickeln wird, welchen stilistischen Rahmen die musikalischen Ideen noch finden werden, ist noch weitestgehend offen. Neue Releases können demnach mit Spannung erwartet werden.

enns (Instagram)

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Peter Zirbs – „All My Friends” (Fabrique Records // VÖ 29.04.´24)

Die Single “All my Friends“ ist ein melancholisches Gefühlsupdate des Elektronikers Peter Zirbs. Hand aufs Herz. Wer blickt dieser Tage noch optimistisch in die Zukunft? 
Zeit für ein wenig Ablenkung in den sozialen Medien. Aber das macht bekanntlich nur neidisch und unzufrieden. Die passende Metapher „Melancholia Beach” wurde auch gleich zum Albumtitel. 
Warum also nicht tritzdem die alten Zeiten ein wenig aufleben lassen? Zum Beispiel mit einem Song à la The Smiths. Aber Peter Zirbs wäre nicht er, würde er sich jetzt mit einer Band im Proberaum verkriechen und das Indie-Revival ausrufen.
„All my Friends” klingt ein bisschen so, als hätten das bereits KI-gesteuerte Musikprogramme gemacht und das Tonstudio übernommen.  Ein Indie-Brit-Pop-Song mit autogetunter Stimme und akkurat quantisiertem Schlagzeug. Ein popmusikalischer Ansatz eines Produzenten elektronischer Musik. Kraftwerk meets The Cure – oder eben Peter Zirbs.

Peter Zirbs (Instagram)

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KLEINABAOHO – „GRÜNE AUGEN LÜGEN“ (FEBER WOLLE RECORDS // VÖ: 08.05.´24)

Was einmal Liebe war, verursacht nun Chaos im Kopf und man kann nicht aufhören, das Geschehene zu romantisieren – eine unangenehme Situation. Genau davon singt die Linzer Musikerin kleinabaoho in „grüne augen lügen nicht“, der Fokustrack ihrer Debüt-EP „Bilder“ (VÖ: Juni 2024). Sie hat schon als Support für AYMZ und Endless Wellness gespielt und weiß mit ehrlichen Texten zu berühren. Die neue Single ist die Antwort auf den Song „Grüne Augen Lügen Nicht“ von Jeremias. Leidenschaftliche Vocals treffen auf lyrische Zeilen und rockige Instrumentierung bei erdigem Sound, fein arrangierten Gitarrentönen und Synth-Bläsern.

kleinabaoho (Instagram)

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MODECENTER – „SALTO“ (SILUH RECORDS // VÖ: 03.05.´24)

Fast gemächlich beginnt die neue Single-Auskopplung „Salto“ von Modecenter, die letztendlich in einen ungebändigten Noise-Gipfel mündet. Die Band bringt am 10. Mai ihr neues Album „Altes Glück“ heraus. “Alles was dich echt befreit treibt dich in eine Einsamkeit“, grölt der Leadsänger David Bauer ins Mikro. Danach die philosophischen Zeilen: „Deine Beine schwer wie Blei, tragen dich zur Gelassenheit“, gefolgt von einem energiegeladenen Klanggipfel mit kompromisslosem Vier-Gitarren-Starken-Geschreddere. „Salto“ kombiniert leidenschaftliches Schreien mit einer vielschichtigen Dynamik, fulminant-verspielter Instrumentierung und lyrischem Text.

Modecenter (Instagram)

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YUNGER – „WHATCHA GONNA DO” (VÖ: 03.05.´24)

Der Wiener Singer-Songwriter Yunger bringt mit “Watcha Gonna Do“ eine epische Pop-Single heraus. Zusammen mit dem Produzenten Andreas Wöckinger hat er seine neue EP („Good Day Bad Day“) aufgenommen, die am 14 Juni erscheint. Yunger hat bisher Folk gemacht und beweist, dass er sich auch im Pop stilsicher bewegt. „Whatcha gonna do about it, folding hands, laying low or standing up and pulling through?” fragt Yunger in seiner neuen Single. Mit viel Feingefühl verbindet er in elektronische Sounds und melodisches Gitarrenpicking, gegen Ende des Songs erklingt ein fulminanter Soundgipfel. „Watcha Gonna Do“ ist ein eindrucksvolles Plädoyer dafür, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Yunger (Website)

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INES WURST – „ZUFÄLLIG“ (FEBER WOLLE RECORDS // VÖ: 02.05.´24)

„Zufällig“ ist der zweite Vorbote der Debüt-EP von Ines Wurst. Im März war sie mit dem melancholischen Song „Schneeregen“ im Release Radar. Die neue Pop-Single „Zufällig“ handelt von der Sehnsucht nach einer zufälligen Begegnung mit einer Person. „Spontan möchte ich dir begegnen, zufällig möchte ich den Hebel umlegen“, singt die junge Schauspielstudentin. Sie bekundet damit das Leid der digitalen Generation, wo man sich nur trifft, wenn man es sich ausgemacht hat und sowieso nichts dem Zufall überlassen wird. Der von Nebel umschlungene Klangteppich mit E-Gitarre, Bass und begleitet Ines Wurst, während sie im Kopf schon den Dialog durchspielt.

Ines Wurst (Instagram)

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KAHLENBERG – „PICCOLO GRANDE“ (AFFLUENZA RECORDS // VÖ: 02.05.´24)

Kürzlich war die elitär-schnöselige Indie-Pop-Band Kahlenberg zu Gast in der ORF-Sendung „Die Große Chance“ und legte dort einen einmaligen Auftritt hin, Bestechungsversuche inklusive. Die beim Auftritt bestens gelaunte Band zeigt sich in ihrer neuen Veröffentlichung sentimental: „Piccolo Grande“ ist ein bittersüßer Ausdruck von Liebeskummer. „Ich vermiss dich grad so, und zwar nicht piccolo sondern grande, ich bin so am Sande“, singt Franck v. Kahlenberg während es ihm hörbar das Herz zerreißt. Denn sein ganzes Geld bringt ihm nichts, wenn er es nicht mit seinem Herzensmenschen teilen kann. „Piccolo Grande“ ist eine humorvoll-melancholische Nummer mit treibendem Beat und 80ies Feeling, in der die Wiener Satire-Band ihren Herzschmerz verarbeitet.

Kahlenberg (Website)

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Oska – „April May July“ (Parramatta  //  VÖ 26.04.24)

„April May July“ heißt die neue Single von Maria Burger aka Oska, die im Zuge des neuen Albums mit dem Grammy nominierten Produzenten David Kosten in London entstanden ist. 
Es geht um Liebe, Abstand und das wieder zueinander finden.
Inoffiziell könnte der Titel – natürlich unbewusst – auch auf die Wartezeit anspielen, die die junge Songwriterin noch bis August 2024 zuwarten muss, um dann vier Tage lang die Ehre haben zu dürfen im Vorprogramm von Coldplay im Wiener Happel Stadion auftreten. Und auch sonst wird die gebürtige Niederösterreicherin in Zukunft auf vielen Orten der Welt anzutreffen sein.

Oska

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Crispies – “Good Times Only” (Seayou Records // VÖ 26.04.2024)

„Good Times only“ kommt richtig High Fidel daher. Die Garage wurde mittlerweile wohl zum Tonstudio ausgebaut. Der Punk Flair wird aber indes ohnehin durch das atavistische wie obligatorische Bass/Schlagzeug Intro getriggert. 
Die Crispies liefern den Soundtrack einer überforderten und immer weniger hoffnungsvoll in die Zukunft blickenden Generation. Frei nach dem Motto: Wenn schon Apokalypse, dann aber nicht im Büro. Und so besingen sie in ihrer narzisstischen Resignation die womöglich letzten genussvollen Momente vor dem Untergang des Abendlandes. 

Crispies

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Die Analphabeten – „Tirolerbua“ (Studio Hundert Records // VÖ 26.04.´24)

Krankenhausaufenthalt nach Liebesstreit: Tiroler Taekwondo-Drama!

Qualitatives Material in Wort, Ton und Bild kommt wie gewohnt von den Volxpunkern Die Analphabeten. Die vier Tirolerbuam spielen sich wieder einmal mit ihrer Hassliebe zu ihrer konservativen Heimat, in dessen Leitkultur (inoffiziell) nichts sittenwidriger zu sein scheint, als Männer die sich wie Frauen benehmen, keinen Alkohol vertragen, sich bescheissen lassen oder gar weltoffen geben.
Ja, der Wandel der Normen schreitet rasch voran. Und mit ihr im Gleichschritt offensichtlich die Angst, entwurzelt zu werden. Unfassbar wichtig, wenn sich einer dieser Thematik auf satirische Weise annähert, und musikalisch dennoch auf höchstem Niveau agiert. Erhältlich auf dem Album Tradition & Rausch.

Die Analphabeten (Instagram)

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Agnes Milewski – „Mad Honey“ (Between Music // 26.4.´24)

Dass Agnes Milewski weiß, wie man Songs schreibt und diese zum Leben erweckt, hat sie in der Vergangenheit auf ihren Veröffentlichungen schon oft unter Beweis gestellt. Doch mit ihrer Single “Dirtbird”, die vor einigen Monaten erschien, und der aktuellen Nummer “Mad Honey” zeigt sich die österreichische Liedermacherin als eine Musikerin, die auf ihrem kreativen Höhepunkt angekommen zu sein scheint. Der neue Song behandelt kein einfaches Thema. Es geht um eine toxische Beziehung, aus der man sich aber nicht lösen kann, in der man hängen bleibt, auch, weil man sich alles Negative schönredet und sich der Illusion hingibt. Agnes Milewski übersetzt das Thema in einen Song, der sich – schon allein durch eine unkonventionelle Instrumentierung – angenehm vom gängigen Schema des Pop abhebt. Er schwingt im Ton dunkel und melancholisch, klingt verspielt und rockig, und entwickelt trotz der Schwere des Sounds eine Schönheit, der man sich nur schwer entziehen kann. Mit „Mad Honey“ liefert Agnes Milewski auf jeden Fall einen zweiten brillanten Vorgeschmack auf ihr in diesem Jahr erscheinenden neuen Album „For The Birds“.

Agnes Milewski

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INTRA – „Knife“ (Töchter Söhne // 25.04.´24)

„Die Lyrics sind in einer Zeit entstanden, in der nicht klar war, ob leben oder tot sein besser ist“, stand als Anmerkung zur Aussendung von INTRAs neuer Single „Knife“.
Glücklicherweise ist hier mittlerweile wieder Klarheit eingekehrt, und Frontfrau Bianca Ortner entschloss sich für die kraftvolle Choruszeile „I refuse to die”. Ist aber mit so einem Stoner-Rock-Brett im Rücken und Entschlossenheit wie Talent in der Stimme gar nicht so schwer. Denn so würde vermutlich auch der Tod selbst an seiner Sinnhaftigkeit zweifeln, bekäme er diesen Track zu hören.

INTRA

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PARC DE TRIOMPHE – „TEILCHENBESCHLEUNIGER“ (VOLLER SOUND // VÖ: 19.04.´24)

Krawall-Elektro-Pop macht Parc de Triomphe. Die Band besteht aus Jörn Brien und Florian Knabenschuh, zwei deutschen Musikern, die sich in einem Park in Wien kennenlernten & beschlossen, gemeinsam Musik zu machen. Im vergangenen Jahr veröffentlichten sie ihre Debüt-EP „Harte Zeiten“, die unter anderem die Wendezeit um den Mauerfall und die darauffolgenden traumatischen Jahre danach in Ostberlin thematisiert. In der neuen Single geht es um das eigene innere Feuer. „Der Song beschreibt das explosive Wirrwarr der Gefühle, die jeder Mensch erlebt, wenn es ihn irgendwo forttreibt, anzieht, er innerlich verbrennt. Gefühle, die uns trotzdem neue Hoffnung und Sehnsüchte finden lassen“, heißt es von der Band.

Parc de Triomphe (Instagram)

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