Der Release Radar ist eine monatliche Auswahl an Single Releases aus dem Bereich Pop/Rock/Elektronik made in Austria. Die aktuellen Veröffentlichungen zusammengefasst von Sophia Olesko und Dominik Beyer.
PANDE – „FINAL EPISODE“ (BLANK SPOTS RECORDS // VÖ: 23.02. `24)
Der Musiker Pande hat mit seiner neuen Single „Final Episode“ einen starken Song rausgebracht. „No matter how it feels, it´s been felt before, the death of who I´ve loved, this made me who i am. There´s no hero´s journey here, I just had to get back up“, singt der Oberösterreicher und beweist wieder mal sein Talent lyrische Texte zu schreiben die nachhaltig berühren . Die Instrumentierung erinnert an seine musikalischen Anfänge, wo er das Klavier als Harmonieinstrument einsetzte. Seine ersten Lieder hat er wohl im Äther verschwinden lassen, aber als begeisterte Hörerin erinnere ich mich genau. Das lebhafte Klavierspiel in „Final Episode“ trifft auf gefühlvolle wie virtuose Saxophonklänge und mündet gegen Ende in ein bewegendes Klangspektakel. In dem Lied geht es um „larger-than-life“-Emotionen, die in der Popkultur erzeugt werden, und solche, die im wirklichen Leben passieren. Dass diese sich gar nicht so unterschiedlich anfühlen und wie universell unsere Gefühle sind, obwohl wir uns damit oft so einsam fühlen, heißt es in einem Statement. Eine gelungene bittersüße Nummer, die man traurig oder happy hören kann, mit Dauerschleifenpotential.
NAPAEA – „ODYSSEY DC“ (SINGING SAILORMAN RECORDS // VÖ: 23.02.`24)
Bei NAPAEA´s neuem Song Folk-Pop „Odyssey DC“ wird einem wohlig warm ums Herz. Wenn man jedoch genau hinhört, enthüllt sich der Song als melancholisch: „You´re just another lousy lover lost, that I happened to bump into the streets, and I know we have grown apart“. Die Single beschäftigt sich mit zerbrochenen Beziehungen, so wie die Single davor („Future Tense“). In „Odyssey DC“ jage die Band vergangene Liebe und Geister durch Washington DC, informiert die Band. Die Single entstand in Zusammenarbeit mit dem Produzenten der Band Kevin Lehr (Tagräumer, Lost). In den sozialen Medien schreibt Leadsängerin Katharina Milchram, dass der Song ihr viel bedeute und sie auf der Bühne schon mehrmals zum Weinen gebracht hätte. Eine richtig schöne, melodische Nummer mit warmen Sound, in der Schlagzeug, Klavier und Gitarrenspiel lebendig und intim zusammenwirken.
RIAN – „Wenn du lachst“ (VÖ 01.03.’24)
Der frühe Frühling lässt die Marillen blühen, und auch der erste Storch wurde bereits im Burgenland gesichtet. So beginnt auch für RIAN heute der Frühling. Dass RIAN dies zum Anlass nimmt, einen Song darüber zu schreiben, liegt auf der Hand. Scheint ihm dieses schwerelose Element doch in den Genen in liegen.
Wanda – „Therapie“ (Studio Session // VÖ 23.02.’24)
Das neue Album „Ende nie“ erscheint am 7.6.2024. Nach fünf Alben mit Produzent Paul Gallister betreut zur Abwechslung Zebo Adam die Aufnahmen des sechsten Wanda Albums. In Zebo’s Kellerstudio füllt sich der Aschenbecher auf dem weißen E-Piano und die Band fühlt sich schon wie zu Hause. Beste Voraussetzung für eine erfolgreiche “Therapie” Session. Zebo, let’s go!
Sophie Lindinger – „Animal“ (Ink Music // VÖ 27.02.’24)
Sophie Lindinger hat die Hit Single des Debutalbums von Miike Snow aus dem Jahr 2009 neu eingehaucht. Und ja, dieser Song, dieses Album muss einfach gecovert werden. Das schwedische Produzenten-Duo hat unter dem Pseudonym Bloodshy & Avant bereits an dem legendären Song „Toxic“ von Britney Spears ihre Magie zur Schau stellen können. Dieses Album bietet noch viele Perlen für Neuinterpretationen.
Von Dannen – „Besser als du denkst“ (Lakeside Music // VÖ 01.03.’24)
Mit einer rockigen Empowerment-Hymne debütiert die Klagenfurter Band Von Dannen. „Worte klingen besser, wenn du sie nicht lauthals brüllst“ singt Christoph Fischer betont wohlklingend gleich in der ersten Strophe. Die Band begleitet progressiv amerikanisch. Ähnlich der The Rembrandts in der Titelmelodie der Serie Friends. Der Chorus ist gewaltig, und erstickt jede Art von Selbstzweifel sofort im Keim.
NEPS – „Lessons For Your Life” (Feber Wolle // VÖ: 01.03.’24)
No pain no gain. Wo gehobelt wird, fallen Späne. Vorsicht, sonst brennt’s im Gesicht. Dass neue Erfahrungen durchaus schmerzhaft sein können, wissen wir alle aus unseren Kindheitstagen. Dass man auch im weiteren Leben schmerzhafte Erfahrungen machen muss, daran erinnert NEPS in ihrem knapp dreiminütigen Rocksong. Eingestreute Videosequenzen aus den Kindheitstagen der Mitglieder sollen das nochmal liebevoll in Erinnerung rufen. Dazu passt auch der grungige Gitarrenrock der 00er Jahre
Hearts Hearts — „pitchblacknight” (feat. narou) (PARRAMATTA // VÖ 23.02.’24)
„Pitchblacknight” bedeutet rabenschwarze Nacht. Doch wer hier einen plakativen apokalyptischen Soundtrack erwartet, liegt falsch. Denn Hearts Hearts sind eben keine Schwarz-Weiß-Maler. Sie spielen lieber mit dem weniger Offensichtlichen. In diesem Fall ist es die aktuelle Stimmung in der Gesellschaft, die nicht so recht zur Weltuntergangsstimmung der Medienwelt oder der Welt um uns herum passen will. Und so werden die dystopischen Inhalte des Songs mit einem tanzbaren Beat unterlegt, der diesmal in Zusammenarbeit mit dem Singer/Songwriter Narou produziert wurde.
Monsterheart – „Drive“ (Polkov Records // VÖ 27.02.’24)
Was tun, wenn neben Kindeserziehung zu wenig Zeit für künstlerische Aktivitäten bleibt. Man integriert seine Brut einfach. Die österreichische bildende Künstlerin und Musikerin Anna Attar aka Monsterheart hat ihre Nachkommenschaft rücksichtslos ausgenutzt, um ihre aktuelle Single „Drive” zu promoten. So schreibt sie ironisch auf Instagram. Praktischerweise gleich in der Faschingszeit. Da war ohnehin ein neues Kostüm fällig. Smartphone auf Slo-Mo und ab geht die Post.
BLACK CHERRY MARBLE – „HAUNTED REALITY“ ( EIGENVERLAG // VÖ: 23.02.`24)
Das aus Wien und Berlin stammende Duo „Black Cherry Marble“ hat die melodische Folk-Pop Single „Haunted Reality“ herausgebracht. Mit Tiefgang und düsterer Stimmung, archaisch anmutendem Gesang und rhythmisch trommelnden Schlagzeug ist sie das Gegenstück zum zuvor erschienenen Song („Stupid Happiness“). Es geht darin um den Verlust einer Person, die ins Delirium abdriftet. Um Worte, die nicht ankommen, und um eine Distanz, die sich aufbaut. Die Single wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Schlagzeuger und Komponisten Julian Berann produziert. Der dunkle, bedrohliche Sound hat etwas Andachtsvolles und Beschwörendes, verliert sich in sich selbst und findet sich wieder. Entsprechend vielschichtig fällt die Tonlandschaft aus, mit Synthesizer, zartem Gitarrenzupfen zwischen Lo-Fi und ausgetüftelter Produktion. Das Lied wagt es, sich in das unerträgliche Gefühl der Ohnmacht hinein zu versetzen und schafft so die Kraft, sich ihm zu stellen.
Black Cherry Marble (Instagram)
VIDEORELEASE: MEHRYEAH & WUNSCH FEAT. LONELINESS – „KEINER GEHT HIN“ (DEINE MUTTER STUDIO // VÖ 24.02.’24)
„Müssen Nippel verpixeln, doch Gehirn sieht man spritzen“, lautet eine Zeile vom österreichisch-ukrainischen Antikriegslied „Keiner Geht Hin“. Es ist von Andreas Hagemann aka MCHg (mehrYEAH), Philip Wansch (Wunsch) und Alia Fedorova (Loneliness). Frontmann mehrYEAH hat die in Graz lebende Sängerin Loneliness im Jahr 2022 bei einem Auftritt kennengelernt und es war schnell klar, dass sie kollaborieren möchten. So kam es zum Lied, dass im vergangenen Jahr unter den 25 besten FM4 Protestsongs landete. Jetzt ist ein Video dazu veröffentlicht worden – Kriegsmontur und Panzer sollen auf den zweiten Jahrestag des Kriegsbeginnes in der Ukraine aufmerksam machen. Im Video sind Loneliness im weißen Kleid und mehrYEAH in Uniform zu sehen, neben Videomaterial aus Kriegszeiten. Es sind Bilder, die wir mehr und mehr gewohnt sind. „Kelten, Römer, Spanier und Bürgerkriege, der Mensch in der Gesamtheit eine Eintagsfliege. Fast alle Flecken dieser Welt waren schon mit Blut getränkt“, rappt mehrYEAH und ruft auf, für den Frieden auf die Straße zu gehen. Der berührende Song steht für Weltfrieden.
JŌSHY & FUZL – „REGEN“ (HEISSE LUFT RECORDS // VÖ: 29.02.´24)
„Regen“ ist die vierte Single-Auskopplung von jōshy´s zweitem Studioalbum „CRYING TIGER“. Er holt damit alle Suderant:innen zurück auf den Boden der Realität: „Ey, das Leben ist nicht fair, komm und definiere Wert. Sein Bankkonto ist voll aber sein Karmakonto leer“. jōshy bringt somit ein Statement, das im Wiener Rap nicht alltäglich zu hören ist. Er fordert ein, aus rigiden und vom Kapitalismus bestimmten Denkformen auszubrechen und Glück nicht im Materiellen zu suchen. Denn nicht alles, was Gold ist, glänzt und nicht jede Krise ist ein Trauma, teilt der Musiker in der Presseaussendung mit. Der Track kommt smooth, laid back und real daher, der Boom Bap Beat mit dreamy transzendenten Soundelementen ist vom Produzent Fuzl. Dieser Track holt alle die im Selbstmitleid gefangen sind sanft und ohne Vorwarnung aus der Opferrolle. Das Thema ist keine Überraschung, hat er doch vor zwei Jahren im mica-Interview schon verraten, das ihm sudern „am Oasch geht“. Eine gelungene, gesellschaftskritische Nummer mit viel Herz, in der jōshy singend und rappend ohne Diss auskommt.
CATASTROPHE & CURE – „IN THE WIND“ (BLANK SPOTS RECORDS // VÖ: 01.03.’24)
Die Indie-Rock-Band Catastrophe & Cure macht weiterhin das, worauf sie Lust hat, und bringt mit der Nummer „In the Wind“ eine neue Single heraus. Seit über zehn Jahren veröffentlichen die Oberösterreicher miteinander Musik, dabei sind sie ihrem charakteristischen Sound treu geblieben. Wie so üblich für die Musik der fünfköpfigen Band schwingt eine melancholische Note mit, jedoch versprüht das Lied eine durchgehend positive Stimmung und das Gefühl, frei zu sein. Es sei das Werk einer Band, die nach Jahren des Experimentierens eine neue Gelassenheit gefunden habe und die erste von zahlreichen weiteren Veröffentlichungen, informiert die Gruppe. Der Song habe sich fast von selber geschrieben, im Text gehe es um Vergänglichkeit, ohne zu resignieren, erklären Catastrophe & Cure weiters. „By the end of the day, it is left in the wind, by the end of the day, we got lost in the mist“, lauten Zeilen des unverkopften Shoegaze-Indie-Songs, der die Realität annimmt und sie sein lässt, wie sie eben ist.
Catastrophe & Cure (Instagram)
4TACT X ANITA X AL PONE – „SCHLAFLOS“ (EIGENVERLAG// VÖ: 01.03.’24)
Ein Tabu bricht der Song „Schlaflos“, in dem er Depressionen, genauer gesagt die saisonale Winterdepression thematisiert. Er ist von Rapper Al Pone, Sängerin anita und Produzent 4Tact. Alle drei haben eigene Projekte und sind aufstrebende Künstler:innen based in Graz. Für den aus dem Battle Rap kommenden Al Pone ist schreiben Therapie. Er nahm in der Vergangenheit an zahlreichen Battles der Plattformen DLTLLY & RAM teil, mittlerweile hat er sein eigenes Label und widmet sich sozialkritischen Themen. anita ist Bedroom-Producerin und Sängern, sie veröffentlicht ihre Songs selber und zieht ihre Inspiration aus dem, was sie umgibt. Ein vielseitiger Musiker ist 4Tact, der als Produzent von Goa und EDM-Beats begann und damit fast ein Jahrzehnt verbrachte, bevor er seine Liebe für Hip-Hop-Beats entdeckte. Hier kommt also hörbar eine geballte Ladung Talent & skill zusammen. Mit wummerndem Bass beginnt das kollaboratives Werk. „S.O.S., ich fühle mich so leer, mir fällt das Atmen schwer, frag mich ob mich wer hört“, singt anita. Der dröhnende Drum and Bass Beat lässt ihre Stimme fragil klingen. Die sphärische Nummer klingt nach Paula Hartmann, beschreibt die Kraftlosigkeit während der dunklen Jahreszeit und sucht nach einem Helden. Sie tut vor allem das, was das Wichtigste bei Depressionen ist: darüber reden.
anita (Instagram)
Al Pone (Instagram)
4tact (Instagram)
LIKA DOSS – „SCHLAFLOS“ (ALEXOS // VÖ: 01.03.’24)
Auch die Linzer Musikerin Lika Doss veröffentlicht eine Single mit dem Namen „Schlaflos“. Als Kind musikalischer Eltern kam sie früh mit Klassik in Berührung, 2019 begann sie Deutsch-Pop zu machen. Sie ist außerdem klinische Psychologin, Texte zu schreiben sei ihre Therapie, erzählte sie im Exxpress-Interview. Das Video zum Song hat sie, wie ihre anderen Musikvideos, mit Lukas Plöchl gedreht. Der Deutsch-Pop Song beginnt mit den unbeschwerten Klängen einer Kinder-Spieluhr, die wenig später mit einem Drum-und-Bass Beat verschmelzen. Im Lied geht es ums nächtliche Kopfkino, dass die Sängerin wachhält. „Geht es grad nur mir so, ist der Rest der Welt am Träumen? Die Stille ist mir viel zu laut, ich schlaf heut nicht mehr ein“, singt die junge Musikerin mit der großen Stimme. Sie macht damit auf Schlafstörungen aufmerksam, wie hoch der Leidensdruck dabei werden kann und wie allein man sich dabei fühlt.
CORDOBA78 – „WARME WINTER“ (ASSIM RECORDS // VÖ: 01.03.´24)
Zwar hat die Band Cordoba78 nicht viel mit Fußball am Hut, jedoch haben sie das für Österreich außergewöhnliche Fußballereignis zu ihrem Bandnamen gemacht. Für alle, die noch nicht am Leben waren oder Fußballnachrichten boykottiert haben: Österreich schoss bei der WM 1978 in der argentinischen Stadt „Cordoba“ Deutschland aus dem Pokal, schied jedoch selber aus. Und was hat jetzt die fünfköpfige Vorarlberger Band damit zu tun? Es sei das Gewühl der Gefühlszustände dieses Ereignisses, dass den Namen für sie so passend mache, informiert die Band. Die Debütsingle „Warme Winter“ beginnt mit behaglichen Pianoakkorden und rau-zartem Gesang. Ruhig und romantisch vermittelt das Lied buchstäblich ein Wärmegefühl und wird beim Einsetzen vom Schlagzeug blumig, bis es in einen stimmungsvollen Sound-Gipfel mit leidenschaftlichem Gitarrensolo ausbricht. Dabei erinnern Cordoba78 an die neuseeländische Band Mako Road. Es ist ein dynamischer Song über die Sehnsucht nach Frühling und Zweisamkeit. „I werd naarisch“, schrie der Kommentator beim Tor von Österreich und ein bisschen naarisch klingen auch die Newcomer aus dem Westen Österreichs: „Schmusen kann man nicht allein. Warme Winter und mir ist kalt“. Wenn Musik Vitamin D freisetzen könnte, würde dieses Lied dich regelrecht darin baden.
FRIEDBERG – „HELLO“ (CLOUDS HILL // VÖ: 01.03.´24)
Die Pop Dance Punk Band Friedberg bringt mit „Hello“ die erste Single ihres Debütalbums („Hardcore Workout Queen“) heraus, das im August erscheinen soll. Bis jetzt hat die Band eine Single („Go Wild“) und eine EP („Yeah Yeah Yeah Yeah Yeah Yeah“) veröffentlicht. Die Single landete gleich im Soundtrack von FIFA 2020 und in der BBC-Serie „Normal People“. Friedberg ist übrigens eine Gemeinde in der Steiermark, in der die in London und Berlin lebende Bandgründerin Anna Wappel geboren wurde. Die neue Single ist ein ungezähmtes Willkommen, das sofort in die Beine geht. Reichlich Bass, energisches Schlagzeug, melodische sowie verwaschene Gitarrenparts kreieren eine reichhaltige Soundlandschaft, die gleich beim ersten Hören entzückt. Der Gesang wird im Refrain eins mit den Instrumenten und oszilliert zwischen Coolness und kontrollierter Ekstase. Es ist eine richtig spannende Nummer, die gekonnt ungeschliffen produziert, eine riesige Vorfreude auf das Album macht.
MODECENTER – „ENDURANCE EURODANCE“ (SILUH RECORDS // VÖ: 01.03.´24)
Die vierköpfige Band Modecenter ist in neuer Besetzung zurück und veröffentlicht mit „Endurance Eurodance“ den Vorboten für das im Mai erscheinende Album („Altes Glück“). Im Lied geht es ums chemiegetränkte Feiern und die Kleinigkeiten, die nach der Party keinen Sinn mehr ergeben: „Keinen Nerv für ein Gespräch, die Zeit ist knapp, Geld wird gezählt, ich häng an einem Faden, häng an einer gläsernen Kette, du suchst Lust und Empathie, weißes Pulver Ironie“, singen Modecenter und haben das alte Wien satt. Der atonale Sprechgesang mit gelegentlichem Brüllen wird begleitet von verzerrten Gitarren und schepperndem Schlagzeug. Man kommt nicht umhin zum Beat zu nicken und ist verleitet, direkt mitzugrölen. Wer das Nachtleben in Wien in Gürtelbahnbögen- oder sonstigen Lokalen kennt, versteht den Drang der Band, die Bilder die sich davon im Kopf angesammelt haben, rauszuschreien.
DAVID PLEASURE – „DON´T DIM THE LIGHTS“ (EIGENVERLAG // VÖ: 01.03.´24)
Intim wird es in „Don´t Dim The Lights“ von David Pleasure. Der Künstler hatte es mit seinem Duo-Projekt Double Desire in der Vergangenheit schon in die Ö3-Hitparade geschafft. Jetzt schreibt und produziert er im Alleingang. Die neue Single sei die Fortsetzung vom 2022 veröffentlichten Song („Dream Of Butterflies“), erklärt der Künstler. Es gehe um eine leidenschaftliche, aber melancholische Beziehung und das Bedürfnis sicherzugehen, dass das Gegenüber noch da ist, sowie um Zerrissenheit. „Will man wirklich alles wissen oder will man lieber die Augen verschließen, um die Wahrheit nicht ertragen zu müssen?“, sinniert David Pleasure. Der pulsierende Synth-Pop-Track mit Ohrwurm-Melodie besticht durch seine Tanzbarkeit. „Don´t dim the light, I have to see you, in the shadow´s of love where dreams come true“, lauten Zeilen der nach schillernden 1980er Jahren klingenden Nummer. Es werden die nächsten Monate noch mehr Singles folgen, verrät der Musiker.