RELEASE RADAR: AVEC, Lou asril, AF90, MIRA LU KOVACs & Clemens Wenger, JELLYBEAT, uvm.,…!

Der Release Radar verschafft Überblick österreichischer Single Releases. Die aktuellen Veröffentlichungen des Monats November aus Pop/Rock/Elektronik made in Austria zusammengefasst von Dominik Beyer.

LOU ASRIL – “Feelings” (LOU ASRIL // VÖ 11.11.2022)

Von Produzent zu Produzent gereicht, wie ein seltener Diamant, der nur noch geschliffen werden muss, ist Lou Asril momentan bei den Juwelieren von matches music Zuhause. Maximilian Walch aka Monophobe zeichnete sich für den jüngsten Release “Feelings” als Produzent verantwortlich. Dabei entstand ein Song, der nicht nur warme soulige Töne anschlägt, sondern durchaus gemischte “Feelings” hervorruft. Wie in guter Kunst, nicht die authentische Reproduzierbarkeit bestehender Vorbilder genügen, bleibt in dieser Produktion die soulige Stimme auch nicht das einzige Distinktionsmerkmal. Die erste Single der für März 2023 erwarteten EP “RetroMix21” hebt sich von der Masse ab, unterstreicht die Eigenständigkeit des genrefluiden Künstlers und geht nebenbei auch gut ins Ohr.

Lou Asril

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AF90 – “Can We Talk About Me?” (LilyLivered Music // VÖ 11.11.2022)

Was beim Lesen vielleicht so klingen mag wie die Kennzahl einer Steuerakte, ist der Titel von Andreas Födinger’s neuem Soloprojekt. Bekannt als virtuoser Schlagzeuger von Farewell Dear Ghost (ehemals auch Bilderbuch, The Beth Edges) zeigt der talentierte Musiker hiermit seine Vielseitigkeit seiner Musikalität. Auf der Debütsingle „Can We Talk About Me?“ schreibt, spielt, produziert und lebt das Multitalent ironischerweise den eigenen Geltungsdrang auf musikalische Weise aus. Das spricht und singt auch für sich selbst und wird mit dem Vermerk „vielversprechend“ ad acta gelegt.

AF90

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Mira Lu Kovacs & Clemens Wenger – “That’s What Happiness Is” (Play Dead Records // VÖ 11.11.2022)

“That’s What Happiness Is” ist die musikalische Aggregatform des Gedichts von Fernando Pessoa. Vertont von Mira Lu Kovacs und gemeinsam interpretiert für das im Dezember angekündigte Duo Album „Sad Songs To Cry To” mit Clemens Wenger am Klavier. Wenngleich mit gegensätzlichem Timbre und Stimmregister, erinnern die Arrangements nicht zuletzt durch die intime Interpretation und meist effektarme Produktion, an Randy Newmans Balladen à la „I think it’s going to rain today“. Und wem stünde diese Tristesse besser, als der mit melancholischen Ausdruck gesegneten Stimme von Mira Lu Kovacs, die als Sängerin durch zahlreiches Schaffen (5K HD, My Ugly Clemtine) und Kollaborationen den Ton österreichischer Musik hörbar färbt.

Mira Lu Kovacs & Clemens Wenger

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JELLYBEAT – „Into the light“ (Monkeymusic // 11.11.2022)

“Into The Light” ist die neue Single von Gottfried Schinagl und Gerhard Schreiber, die sich einst in den Neunzigern zusammentaten und zusammen mit einer Sängerin (mittlerweile durch Katrin Navessi besetzt) Jellybeat gründeten, um soliden Elektropop zu produzieren. Das tun sie mittlerweile wieder. In gewohnter Premiumqualität schichten sich hier modulierende Synthesizer über treibende Junglebeats und verkünden mit positiver Melancholie neues Licht nach dunkler Schaffenspause. Passt gut in die Adventszeit. Album Nummer 6 kommt noch dieses Jahr.

Jellybeat (Facebook)

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AVEC – “Look Around” (LKMTV // VÖ 28.10.2022)

In “Look Around” weist AVEC auf die Missstände in der Welt und die Tatenlosigkeit ihrer Bewohner hin. Man möchte meinen, das wäre nach der täglichen Lawine an Schreckensnachrichten aus nahezu allen Bereichen menschlicher Beteilung nicht mehr nötig. Aber wegschauen löst das Problem bekanntlich auch nicht. Und jeder macht nun mal das, was er am besten kann. AVEC ist es gelungen, eine gewaltige Sintflut angestauter Frustration in einen hoffnungsvollen Song zu verwandeln und plädiert für einen Neuanfang. Gott sei Dank nicht so wie der im alten Testament. Es reicht, wenn wir zunächst unsere Hass und Wut getränkten Gefühle für ein gemeinsamen und friedlichen Neustart runterspülen. Zur Sicherheit gleich ein paar Mal hintereinander hören!

Avec

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