Release Radar: ANNA BUCHEGGER, AZE, GOOD WILSON, WERBINICH, UVM…!

Der Release Radar ist eine monatliche Auswahl an Single Releases aus dem Bereich Pop/Rock/Elektronik made in Austria. Die aktuellen Veröffentlichungen zusammengefasst von Dominik Beyer.

Jolphin – „Show Me Your Sadness” (Rola Records // VÖ 20.01.23)

Das Duo JOLPHIN macht puristischen Indierock in Stile der 00er Jahre. Laut, wild und aus gegenwärtiger Sicht befremdlich gut gelaunt. Bis jetzt. Mit „Show me Your Sadness“ schlagen die beiden Wahlwiener Oliver Spitzer und Philipp Hackl eine nun etwas melancholischere und ruhigere Richtung ein. Aber sicher nicht auf Kosten der Spielfreude. Live ist das Duo immer ein Stimmungsgarant.

Jolphin

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Garish, Ina Regen & Verena Altenberger: “Auf den Dächern” (INK MUSIC // VÖ 10.12.23)

Die Indie Pop Band Garish ist seit Jahren ein fester Bestandteil der österreichischen Kulturlandschaft. Da diese seit jeher nachhaltiges Songwriting in Text und Ton betrieben haben, lassen diese zum Anlass ihres 25 jährigem Bandbestehens, ein paar der schönsten Singles mit Gastkünstler:innen neu Interpretieren. Den Anfang machte die Single „Auf den Dächern“ mit Sängerin Ina Regen und Schauspielerin Verena Altenberger.

Garish

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ANNA BUCHEGGER – „DANN FASS ICH MIR EIN HERZ“(INK MUSIC // VÖ 19.01.23)

Jetzt covert Anna Buchegger die Garish Single „Dann fass ich mir ein Herz“ in einer ganz eigenen Interpretation. Die meditative Begleitung am Fender Rhodes bringen den Geist zur Ruhe, und geben der Stimme von Anna Buchegger die gebührende Aufmerksamkeit. Das alpenländische Hackbrett mutet in diesem Kontext eher wie ein fernöstliches Saiteninstrument an. Es empfiehlt sich, den Song am besten in entspannter Sitzposition auf der Yogamatte zu genießen.

Anna Buchegger


Aze – „More Than This” (Ink Music // VÖ 13.01.23)

Beyza & Ezgi, oder kurz und knapp Aze, covern den all time classic Schmusesong von Roxy Music.
„More than this“ war einer der größten Hits der britischen Band und handelt vom traurigen Ende einer Liebesbeziehung. „Fake“ werden manche behaupten. War Bryan Ferry zu der Zeit ja eigentlich glücklich verliebt in seine zukünftige Ehefrau. Erlaubt ist, wenns gefällt. Zum Beispiel den Song mit DnB Groove und Synth Bässen zu arrangieren. Durch die gelungen intime Vocal Interpretation, bleibt jedoch der sanfte Charakter des Originals erhalten.

Aze

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Good Wilson – „Undecided Changes“ (Morinoko // VÖ: 13.01.23)

“Undecided Changes” war bereits der Opener bei den buttersessions vor knapp einem Jahr. Kurz vor ihrem Auftritt am ESNS in Groningen, ist die Single auch als produzierte Version veröffentlicht worden. Das klingt jetzt nicht grob anders. Was zum einen für die Qualität der Session sprechen könnte, zum anderen aber auch für den guten Song. Effekthascherei muss hier keine betrieben werden. Solide retrospektive Gitarrenmusik, die sich in diesem Song mit der Ungewissheit beschäftigt, und ihn somit inhaltlich wieder sehr gegenwärtig macht.

Good Wilson

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Elastic skies – „No Past, No Regrets“ (Feber Wolle // VÖ 12.01.23)

Elastic Skies ist das Projekt von Nora Blöchl, die zuletzt Bassistin der Linzer Noise-Punk Band Post Period war.  Gemeinsam mit Produzent Patrick Tilg arbeitet sie nun an eigenen Songs. „No Past, No Regrets“ ist der Songtitel der ersten Single, die in einer Session, gemeinsam mit Phillip Dornauer (MOLLY), entstanden ist. Ziemlich mutig moduliert die Band in den Refrain. Aber glattgebügelte Indie-Acts, die genauso klingen wie ihre Major Kollegen, gibt es ohnehin zur Genüge. 

Elastic Skies

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Werbistdu – „ZEIT” (prodbyheimlich) (Bluprint Ent. // VÖ 16.12.22)

Werbistdu eigentlich? Eben, Zeit den neunzehnjährigen in Wien geborenen Musiker vorzustellen. Werbistdu heißt bürgerlich Linus Felix Eckel. Seine Musik bedient sich an Genres wie Deutschrap, Hip/Hop, Indie Rock und seit kurzem auch dem des deutschen Hyperpop. 
Letzteres ist eine musikalisch queere Gegenbewegung der Generation Z, die die einstige Kontrastfigur der Punks, den Spießer, durch den heteronormativ denkenden weißen Mann ersetzt haben. Die gepitchten Stimmen dienen oft als Spiel mit Geschlechteridentitäten. Nicht unbedingt in diesem Fall. Die Lieder auf der EP „Boys Have Feelings“ behandeln Themen wie Liebe, Hass und Partys. Der Sound ein Mix aus Cloud Rap und Techno.

Werbistdu

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L.IAS – „Uns gehts gurd“ (L.IAS // VÖ 23.12.22)

„Uns gehts gurd“ ist der Name der aktuellen EP von L.IAS. Dem sorgfältigen Hörer wird jedoch schnell klar, dass der hedonistisch anmutende Refrain des gleichnamigen Songs am Ende doch eine leicht moralistische Wende erfährt. 
Zu Schaden kommt niemand, wenn man in Songs zu mehr Rücksichtnahme und sozialen Zusammenhalt aufruft.
Mit Skero zusammen stellte L.IAS sich in einem anderen gemeinsamen Werk „Netflix“ kürzlich auch schon die leicht zynische Frage, ob die große Menge, an jederzeit verfügbarer Serien, zwangsweise zu einer glücklicheren Menschheit führen wird.
Wie sich da irgendwie die Zeiten verändert haben, beantwortet ein kurzer Rückblick in die frühere Schaffensperiode des Kollaborateurs. „Kabinenparty“ von anno 2009, hatte damals ein entschieden schwereloseres Lebensgefühl vermittelt, und wirkt heute wie ein Relikt einer lange vergangen Zeit. 

L.IAS

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