Fast vier Jahre nach seiner Debütveröffentlichung „On the Run“ beglückt uns PRESSYES nun mit einem neuen Longplayer. „Breeze In Breeze Out“ (Assim Records) bewegt sich dabei – wie auch schon das Vorgängeralbum – in einer herrlichen Sphäre zwischen Vintage Sounds und modernem Songwriting.
PRESSYES alias René Mühlberger ist Kennern der österreichischen Popszene vermutlich schon lange ein Begriff, konnte der Musiker doch schon mit seiner vormaligen Band Velojet ordentlich viel Staub aufwirbeln. Und das auch außerhalb Österreichs. 2015 jedoch war mit der Band Schluss und René Mühlberger fing an, sich seinem Soloprojekt PRESSYES zu widmen. Mit Erfolg, wie das auch durchwegs positiven Reaktionen auf sein 2018er Debüt „On The Run“ belegen. Nach vier Jahren war es nun wirklich wieder Zeit für ein neues Album.
FARBENPRÄCHTIGE VINTAGEKLÄNGE
René Mühlberger definierte auf „Breeze In Breeze Out“ solo wirklich als solo. Er schrieb und sang die Lieder nicht nur ein, sondern spielte auch nahezu jedes Instrument. Auch die Aufnahme und Produktion verblieben in seinen Händen. Diese Herangehensweise hatte sich auch schon auf „On The Run“ als goldrichtig herausgestellt und scheint der perfekte Zugang für den kreativen Flow von PRESSYES zu sein. Mühlbergers Liebe zum Detail sowie seine konsequente Art zu arbeiten spiegeln sich auch in der Auswahl der Aufnahmetechnik wider. Es kamen unter anderem Bandmaschinen und Vintage-Instrumente, welche alle vor 1978 hergestellt wurden, zum Einsatz.
Kombiniert mit einem zeitgemäßen Songwriting, herrlichen Grooves und musikalischen Einflüssen aus anderen Kulturen erschafft das neue Album eine wunderbar leichtfüßige, von Retrocharme geprägte und dennoch sehr eigenständige wie frisch anmutende Klangwelt. Der Sound der Nummern präsentiert sich treibend und entspannend zugleich und entwickelt eine durchwegs positive Grundstimmung, der da und dort eine leichte Brise Melancholie beigemengt ist. René Mühlberger gelingt es auf eine richtig schön farbenprächtige Art, eine musikalische Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart zu schlagen, eine, die in einem hohen Maß an Abwechslung Ausdruck findet und ausgesprochen viel Atmosphäre besitzt.
Fazit: „Breeze In Breeze Out“ kann wohl jetzt schon als eines der Alben des Jahres bezeichnet werden, und wird mit Sicherheit ein breiteres Publikum begeistern können. Gelegenheit, sich von der Qualität des neuen Pressyes-Albums ein Bild zu machen, gibt es am 15. Mai in der Wiener Sargfabrik.
Alexander Kochman
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