Krems – Am 16. und 17. Jänner 2014 präsentiert das Ernst Krenek Institut gemeinsam mit der Musikuniversität Wien die drei Ernst-Krenek-Kompositionspreisträger in zwei Konzerten in Wien und Krems.
Der Ernst-Krenek-Kompositionspreis wurde 2013 erstmals an Studierende bzw. AbsolventInnen der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien vergeben, namentlich an Tomasz Skweres, Sebastian Bahr und Alessandro Baticci. Die drei jungen Komponisten haben sich bereits international einen Namen gemacht und zahlreiche Preise erhalten. Die prämierten Werke werden von Studierenden der Musikuniversität Wien unter der künstlerischen Leitung von Simeon Pironkoff zur Uraufführung gebracht. Drei verschiedene Institute der Musikuniversität Wien haben sich für dieses Projekt zusammengeschlossen: das Institut für Komposition und Elektroakustik, das sich aktiv an der Kompositionsausschreibung beteiligt hat, das Institut für Kammermusik, das die Studierenden der diversen Streichinstrumente für die Aufführungen organisiert hat sowie das Institut für Musikleitung, das unter Simeon Pironkoffs Leitung, Studierende beim Dirigat der Uraufführungen einbinden wird.
Dieser Kompositionspreis wurde ins Leben gerufen, um Kreneks Musik lebendig zu halten und die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen KomponistInnen und InterpretInnen zu verstärken. Die Auseinandersetzung mit Studierenden und die Weitergabe von Wissen bereitete Ernst Krenek enorme Freude, da er in all seinem Tun und Komponieren immer am Puls der Zeit war und neuen Strömungen in der Musik sowie auch neuen Denkansätzen und neuen Theorien sehr aufgeschlossen gegenüberstand. Umso mehr macht es Sinn, dass das Ernst Krenek Institut sich im Bereich der musikalischen Ausbildung, wie es im Bereich der Musikvermittlung mit SchülerInnen seit Jahren passiert, nun auch die verstärkte Zusammenarbeit mit den Musikuniversitäten anstrebt. Die Studierenden werden neben den drei Preisträgerkompositionen auch zwei Werke von Krenek einstudieren und diese gemeinsam mit den Uraufführungen am 16. und 17. Jänner 2014 präsentieren.
Im Kalenderjahr 2014 wird es noch eine weitere Kooperation zwischen der Musikuniversität Wien und dem Ernst Krenek Institut geben, die sich dem spannenden Thema Musiktheater widmen wird: unter der künstlerischen Leitung von Prof. Lothar Knessl wird im Sommersemester 2014 ein 2-tägiger Opernworkshop zum Thema „Abseits der Realzeit. Spezifika im Musiktheater des 20. und 21. Jh.
Analytische Streiflichter auf exemplarische Werke der letzten hundert Jahre auf der Basis signifikanter Opern von Ernst Krenek“ angeboten. Dieser Workshop bietet eine kritische Auseinandersetzung mit dem Musiktheater der letzten 100 Jahre (1914–2014) am Beispiel ausgewählter zeitgenössischer Werke und besonderer Berücksichtigung der Werke von Ernst Krenek.
Ernst-Krenek-Kompositionspreises
Die drei Gewinner des Ernst-Krenek-Kompositionspreises, der 2013 erstmals an
ausgeschrieben wurde, sind:
1. Preis – Tomasz Skweres (*1984, PL)
2. Preis – Sebastian Bahr
3. Preis – Alessandro Baticci (*1991, I)
Der 1. Preis dieses Kompositionswettbewerbes war zusätzlich mit einer Prämie von EUR 1.000,- dotiert.
Biografien der Preisträger
Tomasz Skweres ist ein polnischer Komponist und Cellist und lebt seit 1997 in Wien. Er studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Komposition bei Detlev Müller-Siemens und Chaya Czernowin sowie Violoncello bei Valentin Erben (Alban Berg Quartet) und Stefan Kropfitsch. Als Komponist erhielt er einige Preise, seine Werke wurden bei Wien Modern, Klangspuren, Komponistenmarathon (Wiener Konzerthaus), im Musikverein, Gasteig (München), Trafo Theater (Budapest), in Guangzhou Xinghai Concertn Hall (Volksrepublik China), in der Alten Schmiede (Wien) aufgeführt. Zu den Interpreten seiner Werke zählen das Altenberg Trio, das Apollon Musagete Quartett, das Platypus Ensemble und das Ensemble Reconsil Wien. Seine Kompositionen werden von Doblinger herausgegeben.
Sebastian Bahr ist ein deutscher Dirigent, Komponist und Korrepetitor. Kompositionsstudium bei Martin Lichtfuss, Michael Obst und Michael Jarrell an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Aufführungen seiner Werke in Europa (Théâtre Alexandre Dumas, Saint-Germain-en-Laye; CNSMD de Lyon; Joseph-Joachim-Konzertsaal Berlin u.a.) und Asien; zu den Interpreten zählen u.a. Trio Dali und Trio Gaspard. 1. Preisträger beim Kompositionswettbewerb der EXPO Shanghai 2010 und beim 5. Internationalen Joseph-Haydn-Kammermusikwettbewerb Wien 2012. Sebastian Bahr ist Theodor-Körner Preisträger 2011 und Stipendiat der Tokyo-Foundation. Seine Werke erscheinen beim Doblinger-Verlag Wien.
Alessandro Baticci, geboren in Mailand, 2002–2009 Flöten-Studium sowie 2007– 2010 elektroakustische Komposition am Konservatorium Giuseppe Verdi. Seit 2010 studiert er Komposition bei Karlheinz Essl und Querflöte bei Barbara Gisler-Haase an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Zahlreiche Meisterkurse als Komponist u.a. bei Dorothée Hahne, Yuri Kasparov, Brian Ferneyhough, Vykintas Baltakas bei den Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt 2008 und als Flötist bei J. C. Gerard, Ransom Wilson, Carin Levine, und M. Marasco. Auszeichnungen u.a. bei „Jugend Musiziert“, Erster Preis beim J. Dichtler Wettbewerb des Wiener Musikseminars 2012. 2011 wurde Season of the Livings für Flöte und Elektronik bei der Universal Edition Wien veröffentlicht.
Programm
Es spielt das Streichensemble der Musikuniversität Wien
Simeon Pironkoff, Dirigent
Ernst Krenek Fünf kurze Stücke für Streicher op. 116
Tomasz Skweres Besessenheit für Streichorchester (UA)
Sebastian Bahr, Nuances für Streichorchester (UA)
Alessandro Baticci, Night thoughts für Streichorchester und Elektronik (UA)
Ernst Krenek, Sinfonietta a Brasileira op. 131
Termine
Donnerstag, 16. Jänner 2014, 19.30 Uhr
Kloster UND Undstraße 6
3504 Krems / Stein
Moderation: Manfred Permoser
Eintritt frei
Freitag, 17. Jänner 2014,19.30 Uhr
MuTh Obere Augartenstrasse 1E
1020 Wien
Tickets unter: +43 1 347 80 80 1020 oder tickets@muth.at
http://www.muth.at/programm/?show_id=232
Über das Ernst Krenek Institut und Forum
Die Ernst Krenek Institut Privatstiftung wurde 2004 mit dem Ziel gegründet, das kompositorische und schriftstellerische Werk Ernst Kreneks bekannter zu machen. Dabei stehen die Aufarbeitung seines Nachlasses sowie die Beratung von Künstlern und die Vernetzung mit Wissenschaftern im Mittelpunkt. Das Ernst Krenek Institut in Krems ist Anlaufstelle für Veranstalter, Musiker und Krenek-Forscher und fungiert als Leihgeber für Krenek-Exponate. Seit Anfang 2007 sind an die 75% der Krenek-Autographe des Institutes digital erfasst. Unter den ca. 25.000 Seiten finden sich auch die Autographe der beiden Opern Karl V. und Jonny spielt auf sowie mehr als 80 Aquarelle. Das Ernst Krenek Institut treibt in Kooperation mit diversen Universitäten wissenschaftliche Publikationen voran, veranstaltet Vorträge und Symposien und unterstützt Projekte der zeitgenössischen Musikszene.
Dem an der Donau-Universität angesiedelten Institut ist seit 2008 das Ernst Krenek Forum angeschlossen, eine Ausstellungsfläche im Minoritenkloster Krems-Stein, die einen umfassenden Einblick in Kreneks Leben und Werk bietet. Das Ernst Krenek Forum versteht sich als Vermittler von Kreneks Schaffen und als „Schaufenster“ des Instituts.