Porträt: Klimmstein

Den kleinen, beschaulichen Ort Thal bei Graz kennt man nicht mehr ausschließlich als Geburtsstätte unseres Polit-Hollywood Exports Arnold Schwarzenegger. Neuerdings ist der Ort auch als Naherholungsgebiet bei Musikfreunden bekannt, findet hier doch seit einigen Jahren zur Sommerzeit das SauTrock Festival statt, für dessen Organisation zwei Musiker der Band Klimmstein verantwortlich sind. Klimmstein- der Name kommt uns doch irgendwie bekannt vor? Spätestens seit der Österreichische Rundfunk die Vorentscheidungs-Show zum Eurovision Songcontest 2011 übertragen hat, ist der Name dieser Combo in aller Munde.

Die Eintrittskarte nach Düsseldorf haben die Jungs zwar nicht gewonnen, aber ein Stockerlplatz war Ihnen immerhin sicher. Sollen sich doch die Ostblock-Länder ihre „douze points“ zuschieben, mögen die langweiligen Balladen-Schönheiten und Schlagerprinzen ihre große Chance auf Ruhm wittern. Klimmstein wären mit ihrem Pop/Reggae/Mundart-Sound sowieso viel zu lässig für dieses abgekartete Spiel gewesen. Stattdessen beflügeln sie nun die heimischen Charts und beglücken ihre stetig anwachsende Fangemeinde mit vielen Konzertauftritten in und um Österreich.

Im Winter 2004 von Max Bieder und Horst Klimmstein gegründet, besteht die Band mittlerweile in der Grundbesetzung aus den fünf Vollblut-Musikern Christoph Hausmann, Max Bieder, Enzo Sutera, Toti Denaro und Gernot Höfler. „Steierische sowie salzburgische Gaudi“, treffen auf „italienisches temperamento“- und weil das Quintett sich nicht gerade vor kreativen Zusammenarbeiten und dem Schließen neuer Freundschaften ziert, werden gerne Gastmusiker mit an Bord geholt. Der Bekannteste unter Ihnen ist wohl Joe Sumner, der als Sohn von Sting nicht nur einen gewissen Promi-Status besitzt, sondern auch selbst als emsiger Musiker tätig ist. Beim Vorentscheid zum Songcontest hat er Klimmstein mit dem Beitragslied „Paris, Paris“ gesanglich und performativ wohlwollend unterstützt. Klimmstein sind bekannt dafür, dass es auf der Bühne mit ordentlicher Ausgelassenheit zugeht. Ein Blick auf die Live DVD “KLIMMSTEIN-live aus der gmd” ist bester Beweis dafür. Die Mischung aus Rock, Pop, und Reggeabeats, gepaart mit Dialekt-Gesang lässt beim Publikum einen hohen Gute-Laune-Faktor aufkommen. Wer noch nicht zu den Songs des 2006 veröffentlichten Debütalbums (auf dem Label Projakt Music) „Wildwochen“ mitträllern kann, hat bald die Chance dies mit den Liedern des neuen Albums von Klimmstein nachzuholen. Momentan wird intensiv an der Fertigstellung der Platte „Überflieger“ gearbeitet, welches noch dieses Jahr erscheinen soll. Die gleichnamige Single wurde bereits am 1.Juli veröffentlicht.

Um Überflieger handelt es sich bei der Formation allemal. Nach langer Zeit des Live-Spielens, folgte im Jahre 2007 eine Schaffenspause von mehr als einem Jahr, worauf sich die Band zu spalten begann. Doch dank der Neuformation mit den oben genannten Herren folgte ein musikalischer Aufschwung, nicht zuletzt ausgelöst durch den Sieg beim Ö3 SMS-Voting zur Song-Contest 2011-Vorentscheidung. Daraufhin folgte das Booking für eine kurze Clubtour; nun werden die Festivalbühnen quer durch die Heimat inklusive Deutschland bespielt und ein Videodreh folgt gerade dem Nächsten. Obwohl man den Bandnamen schnell  mit einer johlenden Alpenpartie assoziiert, kann man Klimmstein alles andere als ins volkstümliche Milieu einordnen. Die Formation präsentiert eine musikalische Fusion, als deren Einflüsse man Künstler wie Hubert von Goisern, Austria 3, Toto und UB 40 vermuten würde. Mal ist es leiser, mal ist es lauter, rockige Nummern werden von Offbeat-Phrasen abgelöst und wie man unter anderem beim Song „Paris, Paris“ erfährt, muss nicht zwingender Weise in deutscher Sprache gesungen werden. So unbefangen Klimmstein Ihr Programm abspielen, so werden Sie auch in die Zukunft gehen. Ein erster Erfolg hat sich eingestellt, nun geht es mit dem neuen Album in die zweite Runde. (bw)

Termine:
23. Juli: Open Air, Eben Im Pongau
30. Juli: Bad Schallerbach
04. August: Beachvolleyball Grand Slam, Klagenfurt

Fotos by Klimmstein und Martin Hauer

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