Porträt: Fritz Mosshammer im Jazzit

Ganz im Zeichen des Musikers Fritz Moßhammer steht der Konzertabend am 29 Jänner in Salzburger Jazzit. Gleich zwei seiner Projekte kommen zur Aufführung. Zunächst steht der Bläser gemeinsam mit Erwin Rehling im Duo Hammerling auf der Bühne. Unterstützt werden die beiden Musiker von Akkordeonistin Michaela Dietl. Anschließend erweitern Sebi Tramontana und Uli Messerschmidt das Duo zu einem Quartett und bieten eine höchst interessante Mischung aus traditionellem Liedgut und elektronischer Musik..

Den Abend eröffnet Fritz Moßhammer gemeinsam mit seinem langjährigen Mitstreiter Erwin Rehling, mit dem er bereits seit vielen Jahren unter dem Namen Hamerling unterwegs ist. Die Musik des Duos erfordert vom Publikum Aufmerksamkeit und die Bereitschaft sich mit Materie auseinandersetzen zu wollen. Erfüllt man diese Voraussetzungen und gibt sich der Musik ganz ohne Scheuklappen hin, eröffnet sich ein facettenreicher Hörgenuss, der in dieser Form wohl selten anzutreffen ist. Eine Zuordnung des Stils zu einem bestimmten Genre wird durch die unterschiedliche Herangehensweise der Protagonisten erschwert.

 

So bespielt Erwin Rehling sein Schlagzeug in bester Jazzmanier, macht sich aber auch diverse andere Schlaginstrumente zu Nutze und erhöht dadurch das Überraschungsmoment der einzelnen Kompositionen. Fritz Moßhammer dagegen erzeugt mit teils exotisch anmutenden Blasinstrumenten Klanglandschaften, wie man sie sonst nur aus der Elektronischen Musik kennt. Dem Duo gelingt das seltene Kunststück, traditionelle und folkloristische Musik, frei von jeglichem Klischee, in Szene zu setzen. Dabei bedienen sich die Beiden auch der Improvisation, die dem Ganzen noch einen zu zusätzlichen Charakter verleiht.

Mit der Akkordeonistin und Sängerin Michaela Dietl haben sich die beiden Musiker nun eine Mitstreiterin an Bord geholt, die durch ihr Spiel, die ohnehin schon weit reichende Klanglandschaft noch einmal veredelt und erweitert. So zu hören auch im aktuellen Programm “Zug”, welches so rein gar nicht in irgendeine vorgefertigte Schublade passt, aber dennoch, oder gerade deswegen, vor einer ungeheuren Spielfreude und einer unnachahmlichen stilistischen Offenheit strotzt.

 

Im zweiten Teil des Abends wird Hammerling dann zum Quartett ausgebaut. Mit an Bord ist Sebi Tramontana, der die klanglichen Möglichkeiten seiner Posaune voll auslotet, mit diversem Zubehör sowie digitalen Manipulationen am Laptop. Ein Klanguniversum, das vom Schaben des Blechs auf Steinfußboden bis zu archaisch-stoßartigen “Aufschreien” reicht. Ebenfalls mit dabei ist Bassist Uli Messerschmidt, der ebenfalls bereits auf diverse Projekte und Konzerte in aller Welt verweisen kann. Man darf also gespannt sein.(mt)

 

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