Porträt: Die Eternias

Man erinnere sich an die Actionfigur He-Man, die in den 80er-Jahren die Kinderzimmer beherrschte, zwischen Legosteinen und Matchbox-Autos für Recht und Ordnung sorgte und Barbie und Ken den Kampf ansagte. Der wahre Kenner weiß: He-Man stammt ursprünglich vom Planeten Eternia ab. Und genau diesem Geheimnis umwobenen Ort wollten vier junge Menschenkinder huldigen, indem sie den Planten besangen und sich nach ihm benannten. Seit 2004 gibt es nun Die Eternias, die mit ihrem eigenwilligen Sound nicht nur die Geister von He-Man wecken wollen, sondern insbesondere die des sterblichen Mannes.

Und da man in der großen Stadt mehr Leute erreicht als in einer kleinen Gemeinde, zog man vom verträumten Tulln ins nicht weit entferne Wien. Die Donau schnell durchschwommen, schlugen Die Eternias ihre Zelte direkt in der hauptstädtischen Musikszenerie auf. 4 junge kreative Leute, mindestens doppelt so viele unterschiedliche Sound-Einflüsse, 2 Vocals, 2 Gitarren, 1 Bass und 1 Schlagzeug, mehr hat es nicht gebraucht, um im Jahre 2006 den Bandcontest „Broiler Liverpool“ im Flex zu gewinnen. Das Potential, das in Die Eternias steckt, wurde schnell bemerkt und sogleich nahm man auf Flexschallplatten die LP „Horseman“ auf. Seitdem wird konstant aus den Vollen geschöpft.

Inspiriert von Gauklern, Zauberern, Piraten, und eine besondere Sympathie zu tragischen Figuren hegend, lässt Sänger Tagedieb die graue, die spektakuläre und die verzauberte Mär in die Lieder einfließen. Der pure Wahnsinn ist das Konzept des schrägen Kollektivs, welches sich des weiteren aus den Mitgliedern Lolita de la grande catedral (Gesang, Gitarre), Emozione por favor (Schlagzeug), sowie dem neu dazugekommenen Bassisten Weck de provence (Bass) zusammensetzt. Neben der Affinität zu ausgefallenen Künstlernamen, hegt das Quartett gleichermaßen einen Fetisch für skurrilen Bühnenoutfits. Diese großartige Band-Inszenierung wird hinzu noch mit theatralischer Darbietung perfektioniert. Zu beobachten ist das Ganze beispielsweise im Video zu „Meat-Song“, wo zwischen opulenter Filmästhetik die Hauptdarsteller mit gespielten Witz versuchen, auf Themen wie Genderwahn oder Vegetarismus-Hysterie einzugehen. Die vielen musikalischen Einflüsse bündeln sich zu einem sehr hörbaren Ganzen. Die Bezeichnung „Rock- Postpunk-Garagenkollektiv“ mag zwar ganz gut zu Die Eternias passen, doch ist es viel mehr als das. Sind es die Einflüsse von Swing, Rythm and Blues oder 60ies Rock’n Roll, die das Ganze perfekt in das Konzept des Wiener Labels Seayou passen lassen, in dessen Community unter anderem Ausnahme-Talente wie A Thousand Fuegos, Love and Fist oder Sir Tralala beheimatet sind. Mit Letzterem produzierten Die Eternias die 7 inch „Broken Bones“, welche im Juni 2011 veröffentlicht wurde und bereits auf  FM4 Rotation ist.

Die Eternias – Broken Bones by mica

Zukunftspläne der Band – die von der Presse durchaus verständlich Vergleiche mit den Dresden Dolls oder Bonaparte angestellt bekommen – sind schon gemacht. Zusammen mit Kollegen Wolfgang Möstl (Killed by 9V Batteries, Mile me deaf) wird gerade an einem Konzeptalbum gebastelt. Ab Winter soll es neues Material von Die Eternias zu hören geben, neues Video inklusive.

Bis dahin kann man sich die Zeit mit spektakulären Live-Auftritten der Band vertreiben. Als Support-Act von Ja, Panik, wird die Formation Anfang Oktober unter anderem in der Wiener Arena ein Konzert geben. Eine weiter Möglichkeit Die Eternias live zu erleben, gibt es außerdem beim Waves Vienna 2011, dem ersten Showcase- und Clubfestival Wiens. Von 28. September bis 2. Oktober gibt es neben Lectures, Panels und Workshops ein umfassendes musikalisches Programm, bei dem insgesamt 80 internationale und heimische Acts vertreten sein werden. (bw)

Termine:
30. 9.2011,Wien – Waves Vienna
5.10.2011, Wien – Arena / Support Ja, Panik
6.10.2011 Graz – P.P.C. / Support Ja, Panik
7.10.2011 Linz – Posthof / Support Ja, Panik