Porträt: 3 Feet Smaller

Weltberühmt in Österreich, eine Fanbase, die loyaler nicht sein könnte, ausverkaufte Konzerthallen im In- und Ausland, Chart Platzierungen in den obersten Rängen und voller Körpereinsatz auf den Instrumenten. Dies Alles kann doch nur auf eine Austro-Formation zutreffen: 3 Feet Smaller! Nach über 10 Jahren auf den Bühnen dieser Welt im Einsatz, ist es nur gerecht und logisch, dass das Quartett dieses Jahr erneut für den Amadeus-Award nominiert ist. Diesmal allerdings in zwei Katergorien: Best Alternative-Act und Best Live -Act. Wenn das kein  guter Grund ist, den Jungs aus Wien ein mica-Porträt zu widmen.

Ausdauer und Leidenschaft sind die beiden Werkzeuge, die 3 Feet Smaller zum Aushängeschild des Österreichischen Punkrocks gemacht haben. Das Millennium war nur der Anfang. Mittlerweile sind  11 Jahre seit dem Gründungsjahr vergangen, doch die Formation zeigt immer noch wie es geht. Begonnen hat die Geschichte der „Füße“, wie sie gerne von den Fans genannt werden, in klassischer Vierer-Formation, die sich mit der Zeit zwar um ein Trio verkleinert hat, mittlerweile aber neben den Urvätern Marcus Smaller (Gesang, Gitarre) und Roberto Franco (Schlagzeug) mit  Phillip „The General“ Hörmann an der Gitarre und Markus „The Reverend” Jürgensen am Bass  wieder in voller Besatzung blüht. Die Karriere wurde gleich im hohen Stil begonnen, denn nur wenige Monate nach den ersten gemeinsamen Sessions, wurde man auf das Two Days A Week Festival geladen, wo man nicht nur erstmals vor ganz großem Publikum spielen durfte, sondern nebenbei noch als bester Austro-Act ausgezeichnet wurde. Nach der Veröffentlichung des Debütalbums „Damn, We Need a Title for This Record“, wurden langsam auch die Nachbarländer auf 3 Feet Smaller aufmerksam, insbesondere die Schweiz, deren Radiosender toxic.fm die Band für mehrere Wochen auf Platz 1 der Charts hievte. Die Erfolgsgeschichte setzt sich gleichermaßen fort, alsda man sich als Band plötzlich vor dem ersten Jubiläum stehen sah, welches man anlässlich  des 5-Jährigen Bestehens gebührend  zelebrierte.

Wer nicht selbst Zeuge dieses Events -welcher in der zur bersten vollen Location des WUK über die Bühne ging- wurde, kann diesen unvergesslichen Abend zumindest zuhause auf dem Bildschirm nachholen. Die 2006 herausgegebene DVD „5 Years of Bowling Punk“ sollte zumindest beim ein oder anderen der – laut Facebook-Zählung – 21 658 Fans in der 3 Feet Smaller Devotionalien-Sammlung nicht fehlen. Um gleich beim Thema DVD zu bleiben, haben die “Füße” im Jahr darauf einige Songs für den erfolgreichen österreichischen Horrorfilm „In 3 Tagen bist du Tod“ beigesteuert. Nach zwei weiteren Alben („Insert Album Title Here …“ und „3rd Strike“), folgte nach einer ungewöhnlich langen Studiopause im Jahr 2009 das Werk  „December 32nd“ , welches sich soweit von den Vorgänger-Alben unterscheidet, dass dieses auf einem Major-Label veröffentlicht wurde und es sich mit „December 32nd“ erstmals um ein Konzeptalbum handelt, das einen Tag zwischen den Jahren musikalisch präsentieren soll. 12 Songs enthält die Platte, die sich mitunter als sehr facettenreich abzeichnet und auf der diesmal sogar Akkordeon und Streicher zu hören sind.

Ja, selbst Bowling-Punks können in die Jahre können, was jedoch nicht heißt, deswegen einen Zahn zurückschrauben zu müssen. Auch wenn Markus Smaller den Selbstversuch wagte und zwischenzeitlich zwei Akustik- Alben produzierte, greift man für gewöhnlich immer noch gerne zu den Verstärkern und steht somit internationalen Oldie-Punkrockern wie Green Day oder Offspring  um nichts nach. Im Gegenteil, für beide Bands waren 3 Feet Smaller schon im Vorprogramm. Des weiteren dienten die Jungs als Support für Flogging Molly, Die Ärzte, NOFX, Bloodhound Gang und vielen Anderen.

Nach mehr als 400 Live-Shows in 14 Ländern, war es höchst an der Zeit ein Album nach sich selbst zu benennen. So geschehen. Am 24. Juni 2011 erblickte das fünfte Studioalbum „3FS“ das Licht der Welt. Mit Paul Kinski als Produzenten, arbeitete man an Songs, die ausgesprochen durcharrangiert, zum Teil aber auch sehr kantig klingen. Man kann hören, dass das Herz der Musiker immer noch für Punkrock schlägt, man dennoch immer wieder gerne in angrenzende Genre-Sparten abdriftet, und somit stets für neue Überraschungen sorgt, die das treue Publikum zum Glück nicht mit Unmut bestraft.

Vom Major-Label hat man sich  verabschiedet und 3 Feet Smaller hat nun mit Cosmix ein Plattenlabel gefunden, das mit Roughtrade als Vertriebspartner für Releases in Deutschland und der Schweiz sorgt. Durch den deutschen Labelchef kam die Band in Kontakt mit Rapper und Deichkind-Mitglied Ferris MC, der auf dem Albumsong “Lead Or Follow” ein kleines Ständchen bringt. Damit zeigen 3 Feet Smaller, dass es keine Berührungsängste mit der deutschen Sprache gibt und Crossover-Passagen eine willkommene Abwechslung darstellen. Platte Nummer 5 spielt auf einem neuen Level. Den Hörern gefällt es. Und so bekommt 3 Feet Smaller weiterhin von den zahlreichen Fans den Rücken gestärkt – mit oder ohne Amadeus-Trophäe. (bw)

 

Serie:

http://www.3feetsmaller.at/