POP:SCH, die vierköpfige Queer-Pop-Formation, die 2011 auf dem Wiener Indie‐Label Las Vegas Records ihr erstes Album veröffentlichte, hat im Sommer eine neue Single releast. Das Video zu „Hot Cereal“ knüpft nahtlos an seine unkonventionell wie absurden Vorgänger an.
In den Hauptrollen zu POP:SCH neuestem Wurf schwimmen, tanzen und singen die vier Bandmitglieder in und an der Alten Donau, lassen sich auf Händen tragen und mit Weintrauben verköstigen. Dabei dient die Naherholungsoase der österreichischen Hauptstadt als Schauplatz und muss nicht mehr sein, nicht schöner sein, als sie es ist. Hier ein bisschen im knietiefen Wasser performen, dort vor den Kabinen ein Eis schlecken. Das selbstverständliche Gegen-den-Strich-Bürsten ist Programm, ohne dabei gewollt zu wirken. Um POP:SCH zu zitieren: „Hätten Peaches und Kim Wilde ein Kind, es würde POP:SCH heißen.“
Von der Kunst, Singalongs zu schreiben
Musikalisch bewegt sich die Gruppe im schon gewohnten Elektropop-Gefilde. Die Sounds wirken dabei so unkompliziert und kurzweilig, dass einem gar nicht auffällt, wie man ganz automatisch mit dem Bein zu wippen beginnt, die Melodie mitsummt. POP:SCH stellen sich der großen Herausforderung, Popsongs zu schreiben, die in ihrer Reduktion immer an der Grenze zur Einfältigkeit schrammen könnten, es aber nicht tun. Sie lassen keinen Zweifel darüber entstehen, dass sie die Kunst, Singalongs zu komponieren, beherrschen. Schon nach erstmaligem Anhören entpuppt sich „Hot Cerial, No Boyfriend Material …“ als Ohrwurm, als musikalischer Stimmungsaufheller der Extraklasse. Es ist ein Stück Musik, das wirkt, das sich nicht als mittelmäßig, sondern als ausgesprochen treffend herausstellt. POP:SCH selbst sprechen von einem verjüngendem Effekt, denn man fühle sich beim Anhören und Ansehen des Musikvideos urplötzlich zwei Jahre jünger.
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„New Material“
Gerade arbeiten POP:SCH an neuem Material, um Ende des Jahres das ersehnte zweite Album auf den Markt zu bringen. Als Teaser hat „Hot Cereal“ jedenfalls schon die Spannung erhöht und die Vorfreude geschürt. Es ist anzunehmen, dass sich die Formation weiterhin nicht mit albumfüllenden Tracks zufrieden gibt. Es wird also gut sein, diese Veröffentlichung am Radar zu haben und sich potenzielle weitere verjüngende und aufhellende Musikstücke unter den Weihnachtsbaum zu legen. Nur so als Idee.
Lucia Laggner