Phil Yaeger ist in der heimischen Jazzszene längst kein Unbekannter mehr. Der US-Amerikaner, der seit vielen Jahren in Wien lebt, hat sich nicht nur als herausragender Posaunist, sondern auch als kreativer Kopf zahlreicher Projekte etabliert. Mit seinem neuen Album „As Long As We’re Here“(Jazzwerkstatt Records; VÖ: 14.2.) öffnet Yaeger ein neues Kapitel seines langjährigen Projekts Hunter und zeigt einmal mehr seine Vielseitigkeit und Innovationskraft.
Mit einer hochkarätigen Band, bestehend aus Valentin Duit (Schlagzeug), Martin Eberle (Trompete), Helene Glüxam (Kontrabass), Benny Omerzell (Keyboards), Peter Rom (Gitarre), Anna Tsombanis (Tenorsaxofon) und Emily Stewart (Gesang, Violine), erschafft Yaeger einen warmen, fließenden Sound, der geschickt zwischen Gesang und instrumentalen Passagen wechselt. Die Musik vereint Elemente aus Jazz, Post-Rock und Soul zu einer einzigartigen, genreübergreifenden Klangwelt, die eine ganz eigene, fesselnde Atmosphäre entwickelt und mit einem einnehmenden warmen Grundsound betört.
Die Stücke auf dem Album entstanden teilweise bereits vor Jahren, in einer Phase der persönlichen Neuorientierung. Sie lagen lange unvollständig in der Schublade, bis Yaeger sie – inspiriert von T.S. Eliots Gedicht „The Waste Land“ – als Teil einer größeren musikalischen Erzählung wiederentdeckte. „As Long As We’re Here“ erzählt von Liebe und Hoffnung, eingebettet in eine Welt der Zerstörung und des Umbruchs. Die Musik spiegelt diesen Kampf wider: zwischen Melancholie und Hoffnung, zwischen der Dunkelheit der Gegenwart und der Möglichkeit der Erneuerung.
Das Album ist geprägt vom stetigen ein Wechselspiel zwischen intimen, ruhigen und lyrischen Momenten und kraftvollen Improvisationen. Die Band schafft einen Raum für kreative Freiheit, in dem sich jede:r Musiker:in entfalten kann, ohne sich von festen Strukturen einschränken zu lassen. Die Ergebnisse sind abwechslungsreich und reichen von tiefgründigen, verträumten Klängen bis hin zu mitreißenden, energiegeladenen und mächtig groovenden Passagen.
„As Long As We’re Here“ ist ein faszinierendes und berührendes Stück Musik, das emotional berührt und intellektuell fordert. Es entführt die Zuhörer:innen auf eine musikalische Reise, die Dunkelheit und Hoffnung miteinander verwebt und sie in eine transformierende Welt entführt, während es zum Träumen und aufmerksamen Zuhören einlädt.
Michael Ternai
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Releasekonzert
13.02.2025 / 20 Uhr / Theater an der Gumpendorfer Straße – Tickets
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