Peter Rauhofer 1965 – 2013

Geschichten von Künstlern, die in ihrem Heimatland nahezu unbemerkt bleiben und erst am internationalen Markt außergewöhnlichen Ruhm erlangen, werden bisweilen mythenähnlich erzählt. Die traurige Nachricht vom frühen, krebsbedingten Tod Peter Rauhofers berichtet vom Ende eines Lebens mit derartigem Verlauf. 1965 in Wien geboren, beginnt die Biografie eines Menschen, der sich schon früh der Musik verschreibt. Die Arbeit im Plattenstore führt zum ersten Dj-Gig und zu einer achtjährigen Tätigkeit als A&R Direktor des von Markus Spiegel gegründeten Plattenlabel GIG-Records, das auch Falco unter Vertrag nimmt. Den Plattenteller wählt er als ewigen Weggefährten.

Anfang der 90er Jahre betritt er als Produzent die aufblühende Welt der elektronisch produzierten Tanzmusik. Mit „Unique“ gelingt Rauhofer 1991 der Durchbruch im internationalen Underground. Unter dem Pseudonym „Club69“ schafft er schließlich den Sprung in die Dance-Charts, die ihm Tür und Tor zum amerikanischen Musikmarkts öffnen. 2000 gewinnt er für seinen Bearbeitung von „Beautiful“ (Christina Aguilera) einen Grammy für den „Remix of the Year“. Als Produzent und Remixer wird er von einem Star zum nächsten weitergereicht und es entstehen Arbeiten für eine nicht enden wollende Liste an Berühmtheiten der letzten 15 Jahre Musikgeschichte. Unter ihnen Madonna, Whitney Houston, Depeche Mode, Rihanna und zuletzt auch Adele. Als DJ bleibt er bis zuletzt ein gefeierter Held in den Großraum Diskotheken dieser Welt.

Erst im April dieses Jahres berichtet Rauhofers Management öffentlich von seiner Erkrankung. Weniger als ein Monat später müssen dessen Mitarbeiter seinen Tot bekannt geben. Unter Rauhofers Youtube Tracks finden sich viele Zeilen der Anteilnahme und des Trauers. Einige reagieren auf den Wunsch seines Managers Angelo Russo die Musik des Verstorbenen in Ehren zu halten. Einer von ihnen verkündet ein simples und bedeutungträchtiges Lob: „You made great music happen“.

Lucia Laggner
Foto Peter Rauhofer: Peter Rauhofer