Peter Mayer – Home

Nach einem längeren Aufenthalt im Ausland, ist der Gitarrist und Komponist Peter Mayer nun in seine Heimat zurückgekehrt. Diese liegt im ländlichen Oberösterreich, genauer auf dem elterlichen  Hof in Andorf. Dort hat er die notwendige Ruhe und Zeit gefunden, sich intensiv seinem Solo-Projekt zu widmen. Das Ergebnis seiner Arbeit liegt nun in Form der CD „Home“ (Umtrieb Records) vor. Im Sound sehr vielschichtig, offenbaren sich die neuen Stücke des jungen Jazzers als eine sich richtig schön im Fluss befindliche Klangreise, die vor allem in einer sehr warmen, aber auch im gleichen Maße eigenwilligen und stileübergreifenden Note ihren Ausdruck findet. Präsentiert wird Mayers neues Soloalbum am 18. Oktober im Wiener Brick-5.

Der 1986 geborene Gitarrist und Komponist hat die vergangenen Lehrjahre an der Bruckner-Universität Linz, der Hochschule für Musik in Dresden und dem California Institute of the Arts in Los Angeles hörbar dazu genutzt, seine eigene musikalische Sprache zu entwickeln, sie in eine Richtung zu formen, die keinerlei stilistische Einschränkungen kennt und aus diesem Grund auch sehr vielschichtig erklingt. Das auf dem neugegründeten eigenen Label erscheinende Album „Home“ gleicht einer abwechslungsreichen musikalischen Achterbahnfahrt durch die verschiedensten Spielformen und Klangtraditionen.

Peter Mayer – Balkon Rondo by mica

Hat man bei den ersten beiden Nummern noch das Gefühl, Peter Mayer versucht seine HörerInnen in die Welt des anspruchsvollen akustischen Liedermachertums zu führen, steigert sich der spielerische Abwechslungsreichtum anschließend von einem Stück zum nächsten. So schlägt der sich zu allen Seiten hin offen zeigende Gitarrist mal den Bogen in die Richtung Klassik, um im nächsten Moment einen Schwenk zum wilden Flamenco, verspielten Jazz, der Musik des Balkans und den alpinen Klangtraditionen zu vollziehen.

Damit nicht genug treten im Verlauf auch mehr und mehr experimentelle und improvisatorische Ansätze in den Vordergrund, die, erweitert um manche Teils sehr schräge und humorvolle Vokaleinlagen, einen sehr eigenwilligen und interessanten musikalischen Charakter annehmen. Die irgendwo zwischen fließender Eingängigkeit und kompositorischer Komplexität angesiedelten und im Grundsound sehr warm gehaltenen Stücke fordern einfach heraus, sich mit ihnen zu beschäftigen und sie wirken zu lassen.

Peter Mayer – A Word by mica

Tut man dies, eröffnet sich einem ein wirklich schön buntes und unkonventionelles Hörerlebnis, das mit vielen spontanen und überraschenden Wendungen aufwartet und auch nach vielen, vielen Durchläufen zu gefallen weiß. (mt)

Termine:
18.10. Brick-5, Wien
20.10. Schlossergütl (Pram4), Andorf
21.10. Schlossergütl (Pram 4), Andorf
23.11. Freie Galerie, Graz
24-11- Evangelische Kirche, Peggau

Foto Peter Mayer: Franz Standhartinger

http://www.peter-m.net/