Ein wunderbar aufregendes Beispiel für den anspruchsvollen und technisch versierten harten Rock mit hohem Lässigkeitsfaktor – PEROPERO zeigen auf ihrem nun erscheinenden zweiten Album „Lizards“ (Panta R&E/VÖ 1.9.) auf unnachahmliche Weise, dass in Sachen Prog noch lange nicht das letzte Wort gesprochen ist.
Ein stürmischer und druckvoller Sound, der einen von der ersten Sekunde an wegbläst. Das, was PeroPero auf ihrem zweiten Album da vom Stapel lassen und zur hohen Kunst treiben, ist Progressive Metal in seiner wohl spannendsten und aufregendsten Form. Julian Adam Pajzs (Gitarre, Gesang) und Valentin Schuster (Schlagzeug) – die beiden Köpfe hinter diesem eigenwilligen Bandprojekt – packen in ihren Nummern, die die Eroberung der Welt durch Aliens und die Herrschaft über diese zum Thema haben, alles aus, was sie spieltechnisch und kompositorisch draufhaben. Und das ist – wie sich eindrucksvoll zeigt – sehr viel.
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Ein hochexplosives Soundgemisch
Es passiert ja nicht selten, dass Bands beim Versuch, anspruchsvoll und raffiniert zu klingen, das Ziel aus den Augen verlieren und zu einer gewissen Langatmigkeit tendieren. Bei PeroPero verhält es sich genau gegenteilig. Das mittlerweile in Berlin beheimatete und eigentlich aus dem Jazz stammende Zweiergespann weiß ganz genau, was es will, und versteht es in grandioser Weise, das musikalisch Verschiedene, auf das es zurückgreift, in einem aufregenden und lebendig pulsierenden Ganzen perfekt auf den Punkt zu bringen.
Auf dem Album der experimentierfreudigen Pero Pero verbindet sich Unterschiedlichstes auf unglaublich packende Weise: eine rhythmische Komplexität zwischen Meshuggah und Dream Theater, ein majestätisches und mächtiges Riffing, das zum Teil an die frühen Opeth erinnert, ein wunderbar psychedelisch wirkender melvinshafter Stonersound, die musikalische Schrägheit der Band Voivod, der extrem grooveorientierte und verspielte Sludge und Doom von Gruppen wie Neurosis und Mastodon, wirre Soloeinlagen und vieles mehr.
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Julian Adam Pajzs und Valentin Schuster gelingt es, aus diesem Vielerlei etwas Ureigenes zu formen, einen eigenen Klang, der einen nicht ruhig sitzen bleiben lässt. Das Duo entfacht ein hochenergetisches musikalisches Feuerwerk, in dem ein Wahnsinnstempowechsel dem anderen folgt, eine mächtige Soundwand sich auf die andere türmt und sich eine überraschende Wendung an die nächste reiht. Die Momente zum kurzen Verschnaufen sind rar. Hat sich das Geschehen kurz einmal beruhigt, wird auch schon wieder in schönster Punkmanier ordentlich Gas gegeben.
PeroPero liefern mit „Lizards“ auf jeden Fall ein Album ab, das im positivsten Sinne den gewöhnlichen Rahmen sprengt. Es ist ein beeindruckendes musikalisches Statement, mit dem Julian Adam Pajzs und Valentin Schuster hier aufwarten, eines, das definitiv nicht unbemerkt bleiben wird.
Michael Ternai
PeroPero live
supporting The Hirsch Effekt
12.10. Die Kieler Schaubude. Kiel
13.10. treibsAND, Lübeck
14.10. EXIL, Göttingen
17.10. Nuke Club, Berlin
18.10. Scheune, Dresden
19.10. Rosenkeller, Jena
20.10. Felsenkeller, Leipzig
21.10. Kulturzentrum KFZ, Marburg
25.10. Café Central, Weinheim
26.10. jubez, Karlsruhe
27.10. DAS BETT, Frankfurt
28.10. Goldmark’s, Stuttgart
29.10. Club Vaudeville, Lindau
30.10. Soho Stage, Augsburg
31.10. Backstage, München
02.11. Viper Room, Wien
03.11. Crash Musikkeller, Freiburg
04.11. Grabenhalle, St. Gallen
06.11. Club Schilli, Ulm
07.11. Z-Bau, Nürnberg
08.11. Kulturclub Schon Schön, Mainz
09.11. MusikZentrum, Hannover
10.11. Kulturzentrum Lagerhaus, Bremen
11.11. Molotow, Hamburg
07.12. Musikbunker, Aachen
08.12. Alte Post, Emden
09.12. Club Hanseat, Salzwedel
14.12. Druckluft, Oberhausen
15.12. Bollwerk 107, Moers
16.12. MTC, Köln
Links:
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Panta R&E