PERFORMING SOUND FESTIVAL & SYMPOSIUM – über aktuelle künstlerische Positionen des Vagen, Unscharfen und Ephemeren

17. April 202425. September 2017

Erstmalig findet heuer das von MARTIN LÖCKER aka MURMLER (ELEKTRONIK-LAND-Preisträger 2015) und der Salzburger GALERIE 5020 initiierte national wie international besetzte PERFORMING SOUND FESTIVAL & SYMPOSIUM von Freitag, den 6. Oktober 2017, bis Samstag, den 7. Oktober, statt. Die Aktivitäten sind dabei auf die GALERIE 5020 und den JAZZIT MUSIK CLUB quasi quer durch die Stadt aufgeteilt.

Das Symposium

Ziele des Symposiums in der Galerie 5020 sind dabei die Auslotung bestehender Grenzen, was das Verständnis, den Zugang und die Erfahrbarkeit von Kunst betrifft, und eine Untersuchung aktueller performativer Praktiken mit medientheoretischem Hintergrund. Dabei wird auch der Frage nachgegangen, unter welchen Bedingungen das Unbestimmte Möglichkeiten für „ein performatives Verständnis diskursiver Praktiken“ (Karen Barad) generieren kann, das heißt, inwiefern ein „posthumanistischer“ performativen Ansatz die Wirkungsbereiche der Kunst verschiebt. Dies hat auch einen sozialen und politischen Aspekt: Angesichts einer global vernetzten und dadurch kontrollier- und überwachbaren Welt widmen sich KünstlerInnen vermehrt ästhetischen und gesellschaftlichen Grauzonen und Orten der Grenzüberschreitung. Orten, an denen die „unlösbaren Unstimmigkeiten und Brüche“ (Annamarie Jagose) der Jetztzeit als Möglichkeiten der Loslösung von Zwängen und Zuschreibungen verstanden werden.

Das Symposium stellt dabei auch Fragen nach „widerspenstigen Potenzialen“, die durch „illegitime“ Herangehensweisen zwischen einzelnen Disziplinen, Kunstsparten und popkulturellen Genres generiert werden. Performance und Musik stellen hierbei jene Sparten dar, die ästhetische, soziale und technische Grenzüberschreitungen praktiziert haben. Das Schöpfen aus Archiven der Popkultur erzeugt dabei einen Zwischenraum, der alternative Formen der künstlerischen und theoretischen Auseinandersetzung mit bestehenden Systemen zulässt und neue Perspektiven eröffnen kann.Die Wahl des Formats eignet sich, um gegenwärtige theoretische Ansätze und künstlerische Praktiken vorzustellen, zu verbinden und in einen dialogischen Austausch mit dem Publikum in Salzburg zusammenzuführen und theoretische, künstlerische und praktische Beiträge aus dem Bereichen Musik, Sound, Performance zu präsentieren und einen offenen Dialog mit dem Publikum zu starten.

Als Referentinnen und Referenten werden dabei u. a. Thomas Edlinger, Didi Neidhart, Karolina Radenkovic, Eva Fischer, Michael Manfé, Richardas Norvila, Anna Ceeh, Franz Pomassl und Marius Schabella auftreten.Ergänzende Performances sind von Heinz Riegler, Apéro und Otmar Wagner angekündigt

Die Konzerte

Das Performing Sound Festival im Jazzit Musik Club dient darüber hinaus dazu, stilistische Interferenzen und aktuelle performative Herangehensweisen in Bezug auf Musik und Sound zu erforschen und zu erproben. Auf dem Programm stehen dabei an den zwei Tagen Auftritte von u. a. Tara Transitory, Asfast, Dino Spiluttini, Polymer, Stefan Fraunberger, Fågelle & BI:KEI, Fauna, Ziúr, SØS Gunver Ryberg und Born In Flamez. Es ist ein offener Experimentierraum und Ort eines soziokulturellen Austausches – auch mit dem Gedanken, Salzburger Musik- und Soundschaffende sichtbar zu machen und mit nationalen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern in Dialog zu treten und neue Projekte oder Kooperationen zu ermöglichen.

Das Performing Sound Festival & Symposium soll außerdem dazu dienen, eine nachhaltige Plattform für transdisziplinäre Projekte zwischen Musik, Sound, Performance in Salzburg zu etablieren. In der Kombination aus Beiträgen, die nicht auf eine konkrete Sparte beschränkt sind, werden stilistische, klangliche und performative Interferenzen erforscht und erprobt.

(ps/red)