Zwei Jahre nach dem Debüt „Zuckerbrot & Spiele“ liefert die Badener Combo PAUT mit „Oh No No No“ nun einen ersten Vorboten auf das noch heuer erscheinende zweite Album. Was auf dem Programm steht, ist starker deutschsprachiger Rock ’n’ Roll mit unverkennbar eigener Note.
PauT alias Paul Schreier, seines Zeichens Namensgeber der Band und Bassist in Gruppen so renommierter Größen wie Clara Luzia und Der Nino aus Wien, macht auf seiner EP „Oh No No No“ nicht unbedingt einen großen Hehl daraus, wer seine musikalischen Helden sind und aus welcher Ecke er tatsächlich stammt. Es sind die Beatles, die der wortgewandte und viel beschäftigte Liederschreiber verehrt und mit denen er groß geworden ist, auch eine bestimmte Affinität zum deutschen Schlager der 1960er-Jahre schimmert in seinen Songs immer wieder durch. Zugegeben, es ist jetzt nicht das avantgardistisch Neue, was PauT gemeinsam mit seiner Truppe praktiziert, aber diesen Anspruch stellt sich der Niederösterreicher wahrscheinlich ohnehin nicht. Er lässt es einfach ordentlich rocken, und das auf eine Weise, die wirklich viel Spaß macht und auch vom ersten Moment an zündet.
Pop mit Ecken und Kanten
PauT und seine Mitmusiker knuT (Gitarre, Gesang), ph-jazzmann (Saxofon, Klarinette), meisTer eder (Keyboards) und chrisTschn van groove (Schlagzeug) kümmern sich hörbar wenig um irgendwelche im Moment angesagten Trends; in die Versuchung, die Nummern zwecks Radiotauglichkeit in irgendeiner Form glatt erklingen zu lassen, geraten sie nie. Ihre Version des Pop hat Ecken und Kanten, sie kommt mit einer erfrischend punkigen Attitüde richtig ungestüm daher und wirkt bewusst unangepasst. Diese Direktheit ist es auch, die dem Ganzen letztlich auch seinen Stempel aufdrückt und der Musik ihren eigenen Charme verleiht.
Schade, dass es vorerst wirklich nur vier Tracks sind, die man zu hören bekommt. Aber die machen auf jeden Fall Lust auf mehr. Aber allzu lange dauert es nicht mehr. Das nächste PauT-Full-Length-Album ist für den Sommer dieses Jahres anvisiert. Man darf also gespannt sein.
Michael Ternai
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