Paul Petkov Trio/Grooveheadz im Doppelkonzert

Am 2. Dezember sind mit dem Paul Petkov Trio und den Grooveheadz zwei Formationen im Wiener Ost-Klub zu Gast, die es exzellent verstehen, dem Publikum so richtig einzuheizen. Die beiden Wiener Bands mit internationalen Wurzeln sind wahre Meister darin, in ihren mitreißenden und keinerlei grenzen kennenden Stücken die unterschiedlichsten Stile zu einem runden Ganzen zu vereinen. Ihre Musik ist eine internationale, verbindende und eine allerorts verständliche. Die Botschaft lautet schlicht: Musik ist zum Tanzen da.

Nein, in der Umsetzung ihrer musikalischen Visionen kennen die drei Musiker des Paul Petkov Trios, Paul Calvo, Alex Petkov und Hans Schön, keinerlei stilistische Einschränkungen. Die aus drei verschiedenen Ländern stammenden Instrumentalisten, Gitarrist Calvo kommt aus Polen, Schlagzeuger Petkov aus Bulgarien und Bassist Schön aus Österreich, wandeln in ihren Stücken vor allem an den Schnittstellen der unterschiedlichen Spielformen. Technisch auf allerhöchstem Niveau agierend, wandelt das Trio auf einem klanglichen Pfad, der vom Balkansound über rockige Elemente bis hin zum Fusion-Jazz führt. Eine Mischung, die vor allem eines ist, ungemein abwechslungsreich. Was das Dreiergespann, das auch bekannte Jazzstandards in seinem Programm hat, bis hin zur Perfektion zelebriert, ist das Spiel mit dem Unvorhersehbaren. Immer wieder gelingt es der Band, ihr Publikum immer wieder auf falsche Fährten zu locken, um es im Folge mit unerwarteten  Harmoniewechseln und überraschenden Rhythmuswechsel im positiven Sinne zu überrumpeln. Wirklich voraussagbar ist es nicht, in welche Richtung es das Dreiergespann zieht. Was aber der ganzen Sache aber zusätzliche Spannungsmomente verleiht.

In Sachen klanglicher Vielfalt und Abwechslungsreichtum stehen die Grooveheadz ihren Kollegen natürlich um nichts nach. Vor drei Jahren quasi aus dem Nichts auf der Bildfläche der heimischen Weltmusikszene erschienen, erarbeitete sich die sechsköpfige Band binnen kürzester Zeit den Ruf, einen jeden Konzertsaal in einen kochenden Tanztempel verwandeln zu können. Christiana Uikiza, Benjamin Angerer, Thomas Hechenberger, Klaus Zalud, Lubomir Gospodinov und Dominik Fuss liefern eindrucksvoll den Beweis, dass sie es blendend verstehen, ihre Ideen in hochenergetische, treibende und ungemein abwechslungsreiche Songs zu übersetzen. Zu hören auf dem im Frühjahr erschienenen Erstlingswerk „Haide, Haide, Hai!“. Die Stücke der Band sind ein wunderbares Beispiel dafür, dass die Kraft und Originalität der Musik oftmals vom bewusst offenen Umgang mit vermeintlich festgesetzten Konventionen herrühren. Stilistisch kennt das zu allen Seiten hin offene Sextett keinerlei Grenzen oder Berührungsängste. Mit dem selbst auferlegten Anspruch mit ihrer Musik einen neuen Weg einschlagen zu wollen, wird von den Protagonisten nahezu alles, was nur im Entferntesten tanzbar erscheint, mit einer ordentlichen Portion Spielwitz in einen Topf geworfen. (mt)

Grooveheadz – Ciganka by mica