Party zur Grundsteinlegung Wien Mitte mit Parov Stelar

Die Zeichen stehen auf Abschied. Im Rahmen der Grundsteinlegung für den neuen Bahnhof in Wien Mitte, müssen die inzwischen leer stehenden Räumlichkeiten am 11. Oktober ein letztes Mal für eine ordentliche Party herhalten. Für das musikalische Programm an diesem Abend sorgen DJ Boozoo Bajou von K7 Records und Parov Stelar, der die Gelegenheit nutzt, um sein neues Album “Shine” zu präsentieren.

So hässlich das Bahnhofsgebäude auf der Wiener Landstraße im dritten Bezirk auch war, so sehr ist es im Laufe der Jahre den Einheimischen mehr oder weniger ans Herz gewachsen. Da die gesamten Räumlichkeiten im Zuge der kompletten Neugestaltung des gesamten Areals verloren gehen werden, hat man sich kurzerhand entschlossen, diese ein letztes Mal für eine Party der besonderen Art zu nutzen. Für einen würdigen Abgesang sorgt Parov Stelar.

 

Anfangs noch vorwiegend als DJ und Produzent tätig, machte sich der Linzer Marcus Füreder daran, seine eigenen musikalischen Visionen zu verwirklichen. So erblickte schließlich mit  Parov Stelar auch jenes Projekt das Licht der Welt, indem der Elektroniker seine Vorlieben für Jazz, House und Downbeat perfekt zu vereinen wusste. Das Ergebnis stieß nicht nur in Österreich auf besonders viel Anklang, sondern verbuchte auch europaweit beachtliche Erfolge. So fanden sich seine Songs auf zahlreichen internationalen Compilations wieder.

Sein Debüt Album “Rough Cuts” aber veröffentlichte der Linzer 2004 auf seinem eigenen Label Etage Noir Recordings. Nur ein Jahr später folgte mit “Seven and Storm” auch schon der zweite Streich. Beide Alben klingen trotz ihrer musikalischen Nähe zum Wiener Downbeat sehr eigenständig, da in sehr eleganten Art und Weise Jazz-, House- und Breakbeat-Fragmente ineinander fließen lassen. So eignen sich die Songs genauso zum Abtanzen, wie auch fürs Relaxen in den eigenen vier Wänden. Auch das kürzlich erschienene dritte Album “Shine” bleibt dieser Tradition treu.

 

Vor allem aber auf der Bühne entfalten die Songs ihre volle Kraft. 2005 wagte Füreder den Schritt und ließ seine Stücke erstmals von einer Live-Band performen. Das Publikum traute den Ohren nicht. Wäre einem nicht bewusst gewesen, dass es sich bei Parov Stelar um einen Elektronikmusiker handelt, hätte man annehmen können, dass hier eine Jazzcombo mit Pop-Tendenzen am Werke war.

Einer erlesenen Abschiedsgala steht also nichts mehr im Weg. Ein bisschen Wehmut ist erlaubt, aber wie heißt es so schön – jeder Abschluss ist der Beginn von etwas Neuem.(mt)

 

 

Parov Stelar