Parov Stelar zu Gast in Weiz und Klagenfurt

Seit Anfang des Jahrtausends bereits werkt Marcus Füreder unter seinem Alter Ego Parov Stelar an einem eklektischen Mix aus satten Dancefloor-Sounds und wohlfeilen Jazz-Motiven. Mit “Coco” veröffentlichte der Linzer im vergangenen Jahr sein bereits viertes Album vor. Und einmal mehr stellte der vielseitige Musiker, warum er zu den führenden Vertretern der heimischen Elektronikszene zu zählen ist. Am 9. September gastiert Parov Stelar im Kulturhaus Weiz. Tags darauf im Klagenfurter Ballhaus.

Die Auftritte in der Heimat sind für den Linzer Musiker Marcus Füreder inzwischen selten geworden. Nur  wenige andere heimische Acts absolvieren so viele Konzerte im Ausland, wie es der unter dem Namen Parov Stelar agierende Elektroniker tut. So verschlägt es den Soundtüftler in den kommenden Wochen unter anderem nach Slowenien, Belgien, Griechenland und nach Ungarn. Sogar einige Konzerte im fernen Brasilien stehen auf dem Programm. Man sieht, Parov Stelar ist ein inzwischen auch international sehr gefragter Mann, was, hört man sich einmal durch seine bisherigen Veröffentlichungen durch, auch kein Wunder ist, weisen seine Tracks doch jede Menge Hitpotential vor. Gleichzeitig stellt Marcus Füreder auch eindrucksvoll beweist, dass die so genannte Popularmusik nicht notgedrungen an der Oberfläche hängen bleiben muss, sondern durchaus auch einen Qualitätsanspruch erfüllen kann.

Begonnen hat Marcus Füreder vor einigen Jahren hinter dem DJ-Pult. Erst nach und nach begann der Linzer auch damit, eigene Tracks, die zwischen den Polen Jazz, House, Elektro und Breakbeat angesiedelt waren, zu produzieren. Diese brachte er 2004 in gesammelter Form auf seinem Debütalbum „Rough Cuts”  über sein eigenes Label Etage Noir Recordings unter die Leute. Ein Jahr darauf folgte mit “Seven and Storm” der zweite Streich. Trotz einer hörbaren musikalischen Nähe zum Wiener Downbeat, offenbarten die beiden Alben einen höchst eigenständigen Gesamtsound, welcher zudem eine ungemeine Eleganz zum Ausdruck brachte. Nicht anders verhielt es sich auf seinem dritten Album, dem Meisterstück “Shine”, das dem Linzer schließlich den Weg auf das internationale Parkett wies. Die englische BBC ging 2008 sogar soweit, Parov Stelar als einen der herausragendsten  europäischen Künstler und Produzenten zu bezeichnen und verglich ihn mit Größen wie Moby oder Groove Armada.

Mit “Coco”, dem aktuellen Output, setzt Marcus Füreder seinen eingeschlagenen Weg konsequent fort. Die auf 2 CDs aufgeteilten 26 Songs spiegeln nahezu alle Facetten seiner Arbeit der vergangenen Jahre wider. Einmal mehr findet der Linzer Wege, unterschiedlichste stilistische Welten miteinander in Einklang zu bringen. Da stehen perfekt gecuttete Swing-Sample-Studien neben melancholischen Pop-Erkundungen und enorm tanzbaren Dance-Tracks. Sogar einzelne Einflüsse aus dem HipHop sind in Tracks zu hören.

Vor allem aber auf der Bühne entfalten die Songs ihre volle Kraft. 2005 ließ Marcus Füreder seine Stücke erstmals von einer Live-Band performen. Wäre einem nicht bewusst gewesen, dass es sich bei Parov Stelar um einen Elektronikmusiker handelt, hätte man annehmen können, dass hier eine Jazzcombo mit Pop-Tendenzen am Werken war. Auch bei neuen Songs handelt es sich um echte Live-Kracher. Davon überzeugen können sich die Musikfans bei den zwei in Österreich stattfindenden Konzerten.(mt)

Parov Stelar