Ein Konzerterlebnis der etwas anderen Art steht am 14. März im Wiener Gürtellokal Rhiz auf dem Programm. Zu Gast ist mit Pamelia Kurstin einer der bedeutendsten und anerkanntesten Theremin-Spielerinnen der Welt, die mit diesem überaus schwierig zu spielenden Instrument, wie nur wenige andere umzugehen weiß. Die in Österreich lebende Amerikanerin gibt die an diesem Abend eine ihrer seltenen Solo-Perfomances, in der sie ihr Publikum in eine Welt voller wunderschöner und zerbrechlicher Klanglandschaften entführt.
Die Liste jener MusikerInnen, die das Spiel mit dem Theremin – einem Vorgängerinstrument des Synthesizers – perfekt beherrschen, ist eine nicht wirklich lange. Das liegt vor allem daran, dass es ein ungemein schwer zu beherrschendes Instrument ist. Der Umgang mit dem Theremin erfordert auf jeden Fall enormes Können und ein über das normale Maß hinausgehendes Musikverständnis. Pamelia Kurstin ist eine wenigen KünstlerInnen weltweit, die alle diese Voraussetzungen erfüllen und mit diesem Gerät umgehen können. Und das nahezu perfekt.
So urteilte der inzwischen verstorbene Elektronik-Pionier Bob Moog einmal, die Amerikanerin sei eine der bedeutendsten Theremin-Spielerinnen der Welt. Das Instrument lässt ohne jeglichen physischen Kontakt, alleine durch Beeinflussung elektronischer Wellen, anmutende und sehr einzigartige Töne entstehen. Der Sound erinnert nicht selten an den verträumten Klang einer “Singenden Säge”. Ihre vor fünf Jahren erschienene Solo-CD “Thinking Out Loud” wurde auf John Zorns Label “Tzadik” veröffentlicht, was praktisch einem Ritterschlag gleichkommt.
In ihren Solo-Konzerten entwirft die junge Amerikanerin schlicht einzigartige Klanglandschaften. Durch die Verwendung von Loops ist die Musikerin in der Lage, mehrstimmige zum Teil orchestral anmutende Klanggebilde zu erzeugen, die vor allem aufgrund ihrer “Reduziertheit” eine unglaublich dichte Atmosphäre entwickeln. Pamelia Kurstin bewegt sich in ihrer Arbeit gekonnt zwischen den Polen der Komposition und der reinen Improvisation und lotet dabei alle Möglichkeiten ihres Instrumentes aus. Ihre Stücke beziehen die Spannungsmomente vor allem aus dem langsamen Aufbau und einer stetigen Steigerung bis hin zum musikalischen Höhepunkt.
Pamelia Kurstin führt das Publikum behutsam in ihre Welt ein, lässt es daran teilhaben und überrascht es mit teils aberwitzigen Wendungen. Sie erzählt Geschichten, deren Ausgang im Vorhinein nicht vorher zu sagen ist. Gerade das macht ein Konzert der Amerikanerin zu einem wahren Hörerlebnis. Liebhaber elektronischer Klänge sollten sich daher den Auftritt von Pamelia Kurstin auf keinen Fall entgehen lassen. Es lohnt sich.(mt)