Mit der Leichtigkeit der Neunziger gelassen der Zukunft entgegentreten. So besingen und bewältigen OXYJANE auf ihrem ersten Langspieler „0 2 9“ (Numavi Records), introspektive Themen wie Beziehungen, Depressionen sowie vergangene Vorstellungen, die im Gegensatz zur Realität stehen.
Zu letzterem wurden dabei – im Musikvideo zur ersten Single „Don’t Take It For Granted“ – zwei Klischees semantisch bebildert. Irgendwann erreichen viele einen Punkt im Leben, an dem eingestanden werden muss, dass die gegenwärtige Situation mit der einstiger Vorstellungen nicht deckungsgleich ist.
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Man tut gut daran, etwas zu ändern. Ein probates Mittel ist die volle Konzentration auf Arbeit. Schön, wenn dadurch eine neue Grunge Band entsteht. So wie Oxyjane von Selina Galka.
Abwertend betrachtet, käme dieser Entschluss einer Verdrängungstaktik nahe. Denn die Neunziger sind nun mal vorbei. Leider, denn „den Eisbären ging es prima. Wetter war noch kein Klima“ und „Raucher waren keine Mörder, sondern Mitbürger“. So trefflich besingt Rainald Grebe diese schwerelose Dekade.
Positiv betrachtet, aber eine gute Möglichkeit, um sich mit seinem selbst zu beschäftigen. Vorausgesetzt man lässt sich, ganz im Stile der Neunziger, nicht von seinem Smartphone stören. Abgelenkt war Frontfrau Selina Galka weder von Telefon, noch von anderen modernen Einflüssen. Sehr pragmatisch wird hier gearbeitet. Instrumentierung und Arrangements machen hier keine Experimente. Im Gegenzug werden solide Songs produziert, deren Grundgerüst meist ein verzerrtes Bass- oder Gitarrenriff bildet. Darauf steht ein solides klassisches Songwriting, wodurch die Refrains auch mit zarter Stimme und schlichter Produktion richtig gut aufgehen. Beste Voraussetzung dafür, dass das auch live genauso rüberkommt wie auf Platte.
Dominik Beyer
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Konzerte:
28.10.2022 @ Orpheum (Graz, AT), w/ DIVES
25.11.2022 @ Musichouse (Graz, AT), w/ Zinn
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