Osojnik & Schellander eröffnen Platzkonzerte

Rdeca Raketa nennt sich das gemeinsame Projekt der beiden MusikerInnen Maja Osojnik und Matija Schellander. Am 3. Juli eröffnet das Duo im Rahmen der Ausstellung “tisch im raum” die diesjährige Platzkonzert-Reihe im Wiener WUK. Einmal wird der Beweis angetreten, dass Musik keinesfalls herkömmlich vorgefertigten Konzepten folgen muss. Ein schöner Startschuss für die sommerliche Konzertreihe.

Die in Slowenien geborene Sängerin, Komponistin und Flötistin Maja Osojnik zählt ohne Zweifel zu den meistbeschäftigten wie auch interessantesten Musikerinnen in der heimischen Musikszene. Beheimatet fühlt sich die Künstlerin vor allem in den Bereichen Jazz, Free Jazz, in der Elektronik sowie in der zeitgenössischen Musik. Zudem handelt es sich bei Maja Osojnik um einen richtigen Freigeist. Diese Einstellung spiegelt sich auch in ihrer Musik wieder. Das vorrangige Ziel der in inzwischen Wien lebenden Musikerin ist es, durch die Improvisation traditionell festgesetzte Genregrenzen zu durchbrechen und neue Möglichkeiten zur Erschaffung von Musik zu finden. Kompositionen dienen in den meisten Fällen nur als Ausgangspunkt. Fast genüsslich zerlegt Osojnik diese in ihre Einzelteile, um sie in neuer Form entstehen zu lassen. Dabei generiert die Künstlerin immer wieder neue akustische Klanglandschaften, die sich, entgegen allen Gesetzmäßigkeiten, nicht statisch verhalten, sondern in einem ständigen Prozess der Veränderung neue Ausformungen entwickeln.

Im musikalischen Zugang Maja Osojnik sehr ähnlich ist Matija Schellander, ihr Partner an diesem Abend. Der 1981 geborene Bassist studiert seit dem Jahre 2000 Elektroakustik in Wien. Die stilistische Bandbreite seiner Projekte erstreckt sich von Punkrock, über Jazz bis hin zur Improvisation. Schellander ist nicht nur Mitbegründer des Low Frequency Orchestra, sondern kann auch trotz noch seines jungen Alters auf Kooperationen mit fast der gesamten heimischen Avantgarde-Szene verweisen. So spielte der Bassist bereits mit namhaften Größen wie Daniel Riegler, Jorge Sanchez-Chiong, Wolfgang Schiftner und vielen anderen. Zudem stand er bei so ziemlich allen wichtigen Jazzfestivals, wie etwa beim Kaleidophon Ulrichsberg und dem Jazzfest Wien auf der Bühne. Mit Maja Osojnik verbindet den Musiker vor allem die Lust am Experiment. Eine Komposition einfach nur runterzuspielen, ist nicht wirklich das Credo der Beiden. Vielmehr begeben sich Osojnik und Schellander auf eine musikalische Reise, die voller überraschender Wendungen ist und deren Ziel sich erst am Ende offenbart.(mt)