Die Institutionen der österreichischen Musikszene betonen in ihrem offenen Brief an die Bundesregierung, den ORF und den österreichischen Nationalrat die entscheidende Rolle des ORF Radio-Symphonieorchesters für die österreichische Musikkultur und fordern dessen nachhaltige Finanzierung vonseiten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Karl Nehammer, MSc,
Sehr geehrte Frau Bundesministerin MMag.a Dr. Raab,
Sehr geehrter Herr Vizekanzler Mag.a Werner Kogler,
Sehr geehrte Frau Staatssekretärin Mag.a Andrea Mayer,
Sehr geehrte Damen und Herren des ORF Stiftungsrates,
Sehr geehrter Herr Generaldirektor Mag. Roland Weißmann,
Sehr geehrte Frau Kaufmännische Direktorin Eva Schindlauer, BSc,
Sehr geehrte Frau Radiodirektorin Ingrid Thurnher,
Sehr geehrter Herr Präsident des Nationalrates Mag. Wolfgang Sobotka,
Sehr geehrte Frau 2. Präsidentin des Nationalrates Doris Bures,
Sehr geehrter Herr 3. Präsident des Nationalrates Ing. Norbert Hofer,
Sehr geehrter Herr Abgeordneter zum Nationalrat August Wöginger,
Sehr geehrte Frau Abgeordnete zum Nationalrat Dr. Pamela Rendi-Wagner,
Sehr geehrter Herr Abgeordneter zum Nationalrat Herbert Kickl,
Sehr geehrte Frau Abgeordnete zum Nationalrat Sigrid Maurer,
Sehr geehrte Frau Abgeordnete zum Nationalrat Mag. Beate Meinl-Reisinger,
Sehr geehrte Frau Kultursprecherin, sehr geehrter Herr Kultursprecher,
der ORF spielt eine tragende Rolle für das zeitgenössische Musikschaffen in den verschiedensten Genres. Sein öffentlich-rechtlicher Kernauftrag ist im ORF-Gesetz definiert und umfasst die Vermittlung und Förderung von Kunst, Kultur und Wissenschaft sowie die angemessene Berücksichtigung und Förderung der österreichischen künstlerischen und kreativen Produktion.
Der Betrieb des RSO ist genuiner Bestandteil dieser Förderung des österreichischen Kunstschaffens und im Kontext der europäischen öffentlich-rechtlichen Medienanstalten eine Selbstverständlichkeit. Als zentrale Säule des Kulturlebens nimmt das RSO eine entscheidende Rolle in der Vermittlung der kulturellen/musikalischen Vielfalt in Österreich wahr. Dieser Klangkörper wirkt weit über die direkt betroffenen Musiker:innen und die an der Organisation beteiligten Fachleute in die kreative Szene Österreichs und die wiederum damit verbundenen Fachbereiche hinein.
Die derzeitigen Signale der ORF-Direktion machen es dringend notwendig, die zentrale Rolle des RSO, über dessen Fortbestand am 23. März 2023 entschieden wird, für die österreichische Musikkultur zu verdeutlichen. Es hat eine einzigartige Stellung in der österreichischen Orchesterlandschaft und steht für eine Balance zwischen Klassik/Romantik, Moderne und zeitgenössischer Musik. Kein anderes österreichisches Orchester vergibt so viele Kompositionsaufträge, programmiert einen so hohen Anteil an zeitgenössischer Musik und präsentiert diese bei Gastspielen im In- und Ausland.
Im Vergleich zu anderen Orchestern hat es eine sehr schlanke Struktur – dank der administrativen Einbettung in den ORF, aber auch, was die auf ein Minimum gekürzte Anzahl der Planstellen betrifft. Bei einem Umsatz von einer Milliarde Euro sind acht Millionen Euro ein überschaubarer Posten, auch im Vergleich zu anderen Kostenstellen in der ORF-Bilanz.
Die österreichische Musikszene bekennt sich zu einer nachhaltigen Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und betont, dass es gerade die einzigartigen Angebote sind, die eine Finanzierung durch die Zivilgesellschaft rechtfertigen und nicht die beliebigen, kommerziellen und austauschbaren. Diese Unverwechselbarkeit ist im ORF-Gesetz unmissverständlich definiert: „Im Wettbewerb mit den kommerziellen Sendern ist in Inhalt und Auftritt auf die Unverwechselbarkeit des öffentlich-rechtlichen Österreichischen Rundfunks zu achten“.
In diesem Sinne schließt sich dieser Brief auch den zahlreichen Initiativen an, die den Erhalt jener Sendungen und Angebote des ORF unterstützen, die in der österreichischen Medienlandschaft einzigartig sind und eine öffentliche Finanzierung überhaupt erst rechtfertigen.
Die österreichische Musikszene hält fest: Das Musikland Österreich muss ein Radiosymphonieorchester betreiben und diesen Betrieb im Rahmen einer nachhaltigen Finanzierung des ORF absichern sowie im ORF-Gesetz verankern.
Bruckner Orchester Linz, Nobert Trawöger, Künstlerischer Direktor
Cantando Admont – Vokalensemble für alte und neue Musik
CCJOP – Christoph Cech Jazz Orchestra Project, Christoph Cech, Universitätsprofessor
ensemble XXI. jahrhundert, Peter Burwik, Musikdirektor
Ensemble Reconsil Wien, Alexander Wagendristel, Ensembleleiter
Ensemble Wiener Collage
JBBG – Jazz Bigband Graz
Kärntner Sinfonieorchester
Kalnein / López / Schwarz – Into The Now!
Klangforum Wien, Peter Paul Kainrath, Intendant
Bregenzer Festspiele GmbH., Elisabeth Sobotka, Intendantin
New Art and Music Ensemble Salzburg (NAMES)
Wiener Philharmoniker, Michael Bladerer, Geschäftsführer und Daniel Froschauer, Vorstand
œnm . œsterreichisches enesmble fuer neue musik, Jens Schubbe, Künstlerischer Geschäftsführer
Phace – Ensemble für neue Musik, Reinhard Fuchs, Geschäftsführender und künstlerischer Direktor
Symphonieorchester Vorarlberg, Sebastian Hazod, Geschäftsführer
The Black Page Orchestra, Matthias Kranebitter, Künstlerischer Leiter
Tiroler Ensemble für Neue Musik, Harald Pröckl, Künstlerischer Leiter
Tiroler Kammerorchester InnStrumenti, Thomas Steinbrucker, Geschäftsführer, Gerhard Sammer, Musikalischer Leiter
Upper Austrian Jazz Orchestra, Christian Maurer
Wiener Philharmoniker, Michael Bladerer, Geschäftsführer
Wiener Symphoniker, Jan Nast, Intendant
Carinthischer Sommer, Holger Bleck, Geschäftsführender Intendant
Jazzfestival Saalfelden, Mario Steidl, Künstlerischer Leiter
Salzburger Festspiele, Markus Hinterhäuser, Intendant
steirischer herbst, Ekaterina Degot, Intendantin und Chefkuratorin
Wien Modern, Bernhard Günther, Künstlerischer Leiter
mica – music austria, Sabine Reiter, Geschäftsführende Direktorin
Anton Bruckner Privatuniversität, Martin Rummel, Rektor und Julia Purgina, Vizerektorin für Kunst und Lehre
Gustav Mahler Privatuniversität für Musik, Roland Streiner, Rektor
Jam Music Lab – Private University for Jazz and Popular Music Vienna, Marcus Ratka, Rektor
Kunstuniversität Graz, Georg Schulz, Rektor
mdw-Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Ulrike Sych, Rektorin
Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, Andreas Mailath-Pokorny, Rektor
Stella Vorarlberg Privathochschule für Musik, Jörg Maria Ortwein, Rektor
Universität Mozarteum, Elisabeth Gutjahr, Rektorin, im Namen des gesamten Rektorats
Bundestheater-Holding GmbH, Christian Kircher, Geschäftsführer
Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Stephan Pauly, Intendant
Grafenegg Kulturbetriebs GmbH, Philipp Stein, Operativer Geschäftsführer
MusikTheater an der Wien, Stefan Herheim, Intendant
Porgy & Bess, Christoph Huber, Künstlerischer Leiter
Vereinigte Bühnen Wien GmbH, Franz Patay, Geschäftsführer
Wiener Konzerthaus, Matthias Naske, Intendant
Kairos, Label für zeitgenössische Musik, Alexander Götzinger, CEO
MusikTheater-Verein K&K, Dieter Kaufmann
Universal Edition, Astrid Koblanck, Managing Director
Vereinigung sozialdemokratischer KünstlerInnen und Kulturschaffender im BSA, Dieter Boyer Vorsitzender
Austrian Composers, Harald Hanisch, Präsident
Autoren, Komponisten und Musikverleger registrierte Genossenschaft m. b. H., Gesamtvorstand
Chorverband NÖ und Wien, Gerhard Eidher, Landesobmann
Chorverband Salzburg, Dieter E. Schaffer, Präsident
Chorverband Vorarlberg
Harmonia Classica, Alexander Blechinger und Mag.Eva-Maria Blechinger, im Namen des Vorstandes
IGNM – Internationale Gesellschaft für neue Musik, Sektion Österreich, Sonja Leipold, Präsidentin und Hannes Heher, Vizepräsident
INÖK – Interessengemeinschaft Niederösterreichische Komponistinnen und Komponisten
Komponisten und Interpreten im Burgenland – KIBu
Österreichischer Blasmusikverband
Österreichische Gesellschaft für Musik
ÖGZM – Österreichische Gesellschaft für zeitgenössische Musik
ÖMR – Österreichischer Musikrat, Harald Huber, Präsident
Österreichischen Gesellschaft für Musikwissenschaft, Melanie Unseld, Präsidentin
Orchesterwelt – Plattform für Komponisten und Instrumentalisten
Orpheus Trust / orpheus.news
Salzburger Blasmusikverband
Steirischer Blasmusikverband
Steirischer Tonkünstlerbund
Styrian Associatioin for New and Improvised Music
VTMOE – Verband unabhängiger Tonträgerunternehmen, Musikverlage und MusikproduzentInnen Österreichs
Vorarlberger Blasmusikverband, Sabrina Ganahl, Geschäftsführerin
younion – Fachgruppe K&K (Kapellmeister/Kapellenleiter und Komposition)
Musikschulausschuss younion NÖ, Martina Glatz, Vorsitzende
open music . Verein zur Förderung aktueller Musik und Kunst, Ute Pinter, Organisation
impuls . Verein zur Vermittlung zeitgenössischer Musik, Ute Pinter, Generalsekretärin
Österreichischer Kunstsenat, Josef Winkler, Präsident