Es tut sich etwas im Bereich der Neuen Musik in Österreich. Verantwortlich für diese höchst erfreuliche Entwicklung zeigt sich vor allem eine neue Generation von KomponistInnen, die mit ihrem Schaffen das Spektrum der zeitgenössischen Musik hierzulande um bisher nicht gehörte Facetten erweitert. Ohne Zweifel mit zu diesen hoffnungsvollsten JungkomponistInnen zählt die in Wiener Neustadt geborenen Sonja Huber.
Steckbrief
Sonja Huber wurde 1980 in Wiener Neustadt geboren und schloss an der Universität für Musik und darstellende Kunst ihre Diplome in Konzertfach Klavier, Musiktheorie Komposition bei M. Jarrell, D. Müller-Siemens (1998–2006) mit Auszeichnung ab. Meisterkurse besuchte sie u. a. bei Helmut Lachenmann und Hanspeter Kyburz; für ihre Kompositionen erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und Preise, unter ihnen den Kulturanerkennungspreis für Musik der Stadt Wiener Neustadt 2006 und den Kulturanerkennungspreis für Musik des Landes Niederösterreich 2010. Derzeit arbeitet sie an ihrer Dissertation im Fach Musikwissenschaft mit dem Titel „Klavierkonzerte an der Schwelle zum 21. Jahrhundert“. Seit 2008 unterrichtet sie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
Porträt
Das Publikum auf eine atonale Abenteuerreise zu entführen ist der Wunsch von Sonja Huber. Zunächst hat sie sich für ihre absolute Musik auf Konstruktionsmodelle berufen und verwendete gelegentlich systematische Hilfen, die allerdings nach Vollendung des Werkes nicht mehr erkennbar waren. Zunehmend lässt sie sich ohne detaillierte Vorausplanungen auf den Kompositionsvorgang ein – und fordert auch von ihrem Publikum, sich ihrer Musik vorbehaltlos zu nähern. Wenngleich ihr Interesse als Pianistin, Dirigentin, Wissenschafterin und Pädagogin den Stilmitteln unterschiedlichster Epochen gilt, steht sie einer direkten Übernahme historischer Kompositionsweisen in ihren Werken skeptisch gegenüber. Und auch ein Programm erachtet sie nicht als notwendig, denn Musik ist sich ihrer Ansicht nach selbst genug.
Sonja Huber – Gratwanderung by mica
3 wichtige Werke:
„Spurensuche“ für Orchester, 2005, UA: Wiener Konzerthaus, 27.1.2006
„Der Mann, der Erdrutsche sammelte“ für Sopran, Oboe, Klarinette, Violine und Violoncello, 2004/09, UA: Wiener Musikverein, 21.10.2009
„Gratwanderung“ für Klavier, 2006