Im Bereich der Neuen Musik scheint im Moment einiges im Entstehen zu sein. Mitverantwortlich dafür zeigt sich eine junge Generation von Komponisten und Komponistinnen, die mit ihrem höchst kreativen Schaffen für frischen Wind sorgen und das stilistische Spektrum der zeitgenössischen Musik hierzulande um bisher nicht gehörte Facetten erweitern. Diesmal im mica-Porträt der in Eisenstadt geborene Lukas Neudinger.
Steckbrief:
Lukas Neudinger, geboren 1980 in Eisenstadt, studierte Komposition bei Johannes Kretz und Christian Minkowitsch an der Konservatorium Wien Privatuniversität, zudem Violine, Viola und Instrumentalpädagogik. 2003 erhielt er den Burgenländischen Landes-Jugendkulturpreis für Musik, 2005 den erstmals verliehenen Jenö-Takács-Preis und 2006 und 2007 den Anerkennungspreis im Rahmen des Jenö-Takács-Preises. Er ist Solobratschist im Orchester der Vereinigten Bühnen Wien und als Substitut in renommierten Orchestern wie den Wiener Symphonikern, dem Tonkünstlerorchester Niederösterreich oder dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien tätig. Auch hat er diverse Kammermusikauftritte in verschiedenen Formationen vorzuweisen und ist darüber hinaus als Lehrkraft für Violine an Wiener Gymnasien tätig. Zu seinen Kompositionen zählen Solostücke, Kammermusik- und Orchesterwerke sowie Musik für Werbefilme.
Lukas Neudinger – #fis by mica
Porträt:
Ausgangspunkt für die Kompositionen Lukas Neudingers sind unterschiedlicher Natur: Einerseits lässt er sich von außermusikalischen Gedanken inspirieren und schließt von diesen auf musikalische Mittel, in anderen Fällen wiederum bilden Ideen kompositorischer Konstruktionen das Grundgerüst. Doch neben diesen theoretischen Überlegungen ist dem Komponisten auch die Ausführung des klingenden Resultats von größter Bedeutung. Denn ebenso intensiv wie seine kompositorische Tätigkeit verfolgt Neudinger auch die interpretatorische als Geiger oder Bratschist. Vielleicht rührt daher auch die Tatsache, dass Neudinger fast ausschließlich akustische Instrumente einsetzt. Waren in seinen früheren Werken die Bezüge zu historischen Komponistengrößen deutlich, wendet er sich zunehmend freitonalen bzw. atonalen Kompositionsweisen zu, in der vermehrt auch Effekte zum Einsatz kommen. Doch wie auch beim Einsatz aller musikalischer Mittel ist ihm von größter Bedeutung, dass diese nicht nur um ihrer selbst Willen Verwendung finden, sondern der Verwirklichung des ureigenen kompositorischen Gedankens dienen.
Wichtige Werke:
„Streichquartett vs. Klavier“ für Klavierquintett, UA 2006 in Eisenstadt.
„muta“ für Akkordeon solo, UA 2007 in Wien.
„#fis“ für Klarinettenquartett, UA 2009 in Eisenstadt.