Trotz seiner erst 24 Jahre kann der in der Steiermark geborene Komponist Christoph Breidler bereits auf einige beachtliche Erfolge verweisen. Auszeichnungen sowie Aufführungen seiner Werke bei bedeutenden Veranstaltungen zeigen deutlich, dass es sich hier um einen der hoffnungsvollsten Vertreter der jungen Generation von heimischen KomponistInnen handelt. Grund genug also ihn im Rahmen der mica-Reihe „Österreichs junge Komponisten & Komponistinnen“ zu porträtieren.
Steckbrief
Christoph Breidler wurde in Graz geboren und ist in St. Bartholomä in der Weststeiermark aufgewachsen. Ab seinem 16. Lebensjahr studierte er an der Konservatorium Wien Privatuniversität Klavier und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Komposition, Dirigieren, Korrepetition und Cembalo. Er ist Mitbegründer von “Platypus Verein für neue Musik”, welcher mehrmals mit großem Erfolg den “KomponistInnenmarathon Festival für junge zeitgenössische Musik” veranstaltete. Weiters gründete er das “Ensemble Phidias”, ein Solistenensemble mit Präferenzen in der zeitgenössischen Musik und dem Repertoire des Barock. Er dirigierte über 40 Uraufführungen bei Festivals wie Biennale Bern, IGNM-Musikfest, KomponistInnen-Marathon und Wien Modern. Zwischen 2008 und 2009 studierte Christoph Breidler am Shanghai Conservatory Komposition bei Zhu Shi-Rui. Er ist Theodor-Körner-Preisträger 2010 und Stipendiat der Stiftung Dr. Robert und Lina Thyll-Dürr.
Christoph Breidler – Schlussgesang by mica
Porträt
Grundlegende Intention von Christoph Breidler ist es, mit seiner Musik emotionales Potential zu wecken. Die dafür ausschlaggebende Auseinandersetzung mit Emotionspsychologie und sein Studienaufenthalt im Reich der Mitte regten ihn zur Entwicklung eines eigenen Codes an, der ihm der Systematisierung von Klängen dient. Darauf aufbauend bedient er sich eines Kompositionsverfahrens, mit dem er – ähnlich der barocken Affektenlehre – bestimmte Wirkungen erzielen will. Dafür nutzt er akustische Instrumente, gerne auch in Kombination mit Live-Elektronik, bei der die vom Orchester abgenommenen Klänge verändert und zeitgleich wieder mit den Instrumentalklängen gemischt werden. Das weite Feld der Harmonik dient ihm als Experimentierfeld in Anlehnung an die Spektralmusik von Gérard Grisey, aber auch darüber hinaus. Als Komponist, Dirigent, Pianist und Cembalist verbindet er diverse musikalische Tätigkeitsfelder und nimmt sich als Interpret dem zeitgenössischen Bereich ebenso an wie Werken aus dem Barock.
Doris Weberberger
Wichtige Werke
“KongXin” für Gu Qin (2008)
Gu Qin: Zhong Zhi Yue wird auf der Young Composers CD von mica veröffentlicht werden
“Erstarrung” für Violine und Klavier (2008)
UA: 27. März 2010, Heidelberger Frühling,
Violine: Birgit Erz
Klavier: Emanuele Torquati
“Schlussgesang” für Flöte und Klarinette (2010)
UA: 30. September 2010, …die Welt in Klang gefasst…
Flöte: Wan Zi
Klarinette: Ryuta Iwase
Foto © Donner, Gratwein