Das Österreichische Kulturforum New York freut sich bekannt zu geben, dass dem in Wien geborene Komponist und Musiker Lukas Ligeti der Alpert Award in the Arts 2010 von der Herb Alpert Foundation und vom California Institute of the Arts (CalArts) verliehen wurde. Von der Jury wegen seiner Originalität, einzigartigen Stimme und unermüdlichen Suche nach neuen Konzepten gewählt, erhält Lukas Ligeti eine Förderung in der Höhe von $75.000 im Bereich Tanz, Film/Video, Musik, Theater und Bildende Kunst. Als in New York lebender und langjähriger Freund des Österreichischen Kulturforums war Ligeti in der ACFNY Composers Series stark vertreten. Als Percussionist ist Ligeti an der Musik als Tanzform interessiert. „Ein Instrument zu spielen ist für mich eine Art Tanz – nur dass dabei meine Bewegungen für den Klang verantwortlich sind,“ so der Künstler.
Der Alpert Award in the Arts wird jenen bereits etablierten Künstlerinnen und Künstlern verliehen, die keine Scheu haben, Risiken einzugehen und in ihren jeweiligen Bereichen außergewöhnliche Arbeit leisten und sich bzw. das Publikum fordern. Seit 1994 haben die Jurymitglieder KünstlerInnen ausgesucht, deren Schaffen „von Bedeutung ist“ und durchaus in der Lage ist, Grenzen zu überschreiten.
Über Genregrenzen hinausgehend, hat der Komponist und Percussionist Lukas Ligeti einen eigenen Musikstil entwickelt, der New Yorker Experimentalmusik, zeitgenössische klassische Musik, Jazz, Elektronik und Weltmusik – insbesondere afrikanische Musik – heranzieht. Bekannt für seinen Nonkonformismus und seine unterschiedlichen Interessen schafft Lukas Musik, die von Kompositionen bis hin zu Improvisationen reichen und oft polyrhythmische/polytempische Strukturen, ungestimmte Instrumente und nicht-westliche Elemente heranzieht. Andere Inspirationsquellen bieten unter anderem die Bereiche experimentelle Mathematik, Computertechnologie und Architektur.
Ligeti studierte Komposition und Percussion an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien und verbrachte zwei Jahre am Center for Computer Research in Music and Acoustics an der Stanford University, bevor er sich in New York City niederließ.
Ligetis Auftragsarbeiten umfassen unter anderem Stücke für Bang on a Can, die Wiener Festwochen, Ensemble Modern, Kronos Quartet, das American Composers Forum, New York University, den ORF und Radio France; er arbeitet auch regelmäßig mit Choreografin Karole Armitage zusammen. Andere musikalische Ausflüge umfassen Kollaborationen mit John Zorn, Henry Kaiser, Raoul Björkenheim, Gary Lucas, Michael Manring, Marilyn Crispell, Benoit Delbecq, Jim O’Rourke, John Tchicai und Eugene Chadbourne. Ligeti arbeitete auch intensiv mit MusikerInnen von der Côte d’Ivoire und aus Zimbabwe und Ägypten. 2006 war er Hauskomponist an der Witwatersrand Universität in Johannesburg. Ligetis Band Burkina Electric (mit Sitz in Burkina Faso) kombiniert afrikanische Traditionen mit elektronischer Tanzmusik und absolvierte vor kurzem eine Welttournee. Burkina Electrics Debutalbum „Paspagna“ ist 2010 auf Cantaloupe Records erschienen. Zuletzt tourte Ligeti mit seiner Solo-CD African Machinery (Tzadik Records) und arbeitete an einem einmonatigen kuratorischen Projekt für The Stone in New York City sowie an einer Auftragsarbeit für das American Composers Orchestra, das mit dem Titel „Labyrinth of Clouds“ an der Carnegie Hall uraufgeführt wurde.