Nominiert für den österreichischen Musikvideopreis 2024: „Was vorher noch glänzte“ von Kobrakasino

Zum zwölften Mal wird von VIENNA SHORTS der ÖSTERREICHISCHE MUSIKVIDEOPREIS (MUVI) vergeben. In diesem Jahr befindet sich unter anderem FJODOR CARL KELLING mit dem Musikvideo zu „WAS VORHER NOCH GLÄNZTE“ von KOBRAKASINO unter den Nominierten.

Fjodor Carl Kelling ist ein junger österreichisch-deutscher Filmemacher. Er arbeitet als Produzent, Regisseur und Kameramann und war bereits an einigen Musikvideos, z.B. für Buntspecht und vielen weiteren Produktionen beteiligt z.B. dem Kinofilm „Corsage“. Beim Musikvideo zu „Was vorher noch glänzte“ war Fjodor Kelling für Regie, Kamera und Schnitt verantwortlich, das Konzept entwickelte er gemeinsam mit Ruth Grau und Kevin Jagschitz. Wäre dieses Musikvideo ein Spielfilm, so wäre es vom Genre her wohl ein schaurig-schönes Dokudrama.

SZENENWECHSEL INS WUNDERLAND

Der Film beginnt mit einer Reihe von unzusammenhängend wirkenden Establishing Shots, die einen Vorgeschmack auf die Dynamik der folgenden sechs Minuten geben. Bilder in Schwarzweiß- sowie Farbbilder werden aneinandergereiht. Die hohe Schnittfrequenz mündet in ein intuitives Verständnis der Geschichte, die Montage wirkt beschleunigend und verbindet die verschiedenen Personen im Video. Diese befinden sich in teilweise sehr unterschiedlichen Situationen, wie zum Beispiel der Leadsänger Christian Schöttel, dessen jüngeres ich in einen Klassenraum spaziert. An die Tafel ist eine Tablette gezeichnet, eine Lehrerin zeigt mit einem langen Stock darauf. Auch sie ist wesentlicher Teil der Handlung. „War früher noch der Beste, jetzt brauch ich irgendwelche Medikamente“, ist im Song zu hören, während der Schnitt vom Klassenraum in ein Zugabteil und wieder zurück ins Klassenzimmer springt. Es folgt ein Szenenwechsel, ab dem die Atmosphäre ins Wunderland entführt – und der Bass setzt ein.

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Die Protagonisten im Video entgleisen, oszillierend zwischen Vergnügen und Wahnsinn. Die mise-en-scène transportiert Lebendigkeit, Entrücktheit und Tragik. Dabei erweisen sich die Bandmitglieder als fähige Schauspieler und stehen in mehreren Szenen im Mittelpunkt. Fjodor Carl Kelling ist es hervorragend gelungen, verschiedene Stilmittel so einzusetzen, dass die Geschichte durch die Bilder und den Schnitt erzählt wird. Ohne visuell zu überfordern, obwohl unglaublich viel passiert und das Video ein trauriges Ende nimmt (Triggerwarnung: Tod).  

Sophia Olesko

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Termine

31.05. MUVI Preisverleihung im Metrokino

Links

Fjodor Carl Kelling (Instagram)
Kobrakasino
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