Zum bereits vierten Mal wird von VIENNA INDEPENDENT SHORTS (VIS) in Kooperation mit SCREENSESSIONS, POOLINALE und MICA – MUSIC AUSTRIA der ÖSTERREICHISCHE MUSIKVIDEOPREIS vergeben. In diesem Jahr befindet sich unter anderem das Design- und Animationsstudio LWZ zusammen mit OGRIS DEBRIS mit dem Video zu „See the World“ unter den Nominierten.
Das Design- und Animationsstudio LWZ – das sind Martin Lorenz, Stefan Salcher, Tobias Schererbauer und Markus Wagner – hat eine Animation zu dem Lied „See The World“ für das Wiener Duo Ogris Debris kreiert. Die vier Wiener haben für die Arbeit an dem Video schon diverse Screenings bekommen, unter anderem in Österreich, Frankreich, Deutschland, Chile und China. Natürlich wurde das Video auch mit einem Preis gekürt, und zwar mit dem „Content Award“ der Wirtschaftsagentur Wien.
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Gesellschaftskritisch, aber witzig
Das Video zu „See the World“ zeigt eine dreidimensional animierte Welt, die durchzogen ist von Online-Maps-Standpunkten und ein bisschen an Google Maps erinnert. Nach einer Landschaft, bei der man alles sehen kann – also wo wer gerade was macht, eine Leiche in einem See und auch teilweise Müll –, kommt ein Fabrikgebäude, in dem sich das Böse wirklich abspielt. Da sieht man Stierkämpfe, exzessive Konsumszenerien und eine an Casinos erinnernde Collage aus diversen Spielen wie beispielsweise Darts. Gleich darauf erscheinen die Strippenzieher des Konsumexzesses: maschinenartige Männer in Anzügen, die ein bisschen an die grauen Männer aus Michael Endes „Momo“ erinnern. Hierauf beginnt die Reise durch ein dunkles Gebilde aus Maschinen, Dreck und Bomben – sie endet in einem Turm aus Menschen, die sich an überfüllten Stränden räkeln, sich Alkohol in den Mund schütten, mit Selfie-Sticks Fotos von sich machen und in Skiliften auf- und abfahren.
Diese doch sehr scharfe Gesellschaftskritik weitet sich aus auf das Internet und wird in diversen Browsertabs mit Bildern von Burgern und Duckfaces dargestellt. Das alles ist überlegt mit dem Lied „See The World“, das einem einzigen Mantra folgt: „When will you see the world like a bird?“ Mit diesem repetitiven Satz wird den ZuhörerInnen die Message des Videos noch einmal nahelegt. Der besungene Vogel fliegt am Ende gegen einen Computerbildschirm und ist tot. Trotz des traurigen Endes ist das Video wahnsinnig gut gemacht, es könnte eigentlich ein Video für Umweltschutz sein. LWZ hat die vielen internationalen Screenings, den Preis und diese Nominierung redlich verdient: Das Thema, das in dem Lied behandelt wird, ist auf eine witzige Art und Weise umgesetzt worden.
Antonia Seierl
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