Zum bereits dritten Mal wird von VIENNA INDEPENDENT SHORTS (VIS) in Kooperation mit SCREENSESSIONS, POOLINALE und MICA – MUSIC AUSTRIA der ÖSTERREICHISCHE MUSIKVIDEOPREIS vergeben. In diesem Jahr befinden sich unter anderem ATTWENGER mit dem von JESSICA HAUSNER produzierten Video zu „Oida“ unter den Nominierten.
Ganz offensichtlich bedarf es für ein richtig lässiges und im Gedächtnis bleibendes Musikvideo nicht wirklich allzu viel: Natürlich muss zunächst einmal ein guter Song her, und ein solcher ist Attwengers Song „Oida“ (vom aktuellen Album „Spot“) auf jeden Fall, dann eine Kamera, die man irgendwo in einem trostlosen Bürohaus am Gang vor der Toilette aufstellt, und zu guter Letzt einen supersexy und durchtrainierten Typen (Achtung: Ironie!) mit zerzausten Haaren und einer billigen Krankenkassabrille aus den Achtzigerjahren, dem offensichtlich wirklich alles wurscht ist und der sich mit einer Eleganz und Geschmeidigkeit zu den Takten bewegt, die einfach nur schmunzeln lassen. Ja, und mehr ist es auch nicht.
Hinweis: Mit dem Abspielen des Videos laden sich sämtliche Cookies von YouTube.
Eine Kameraeinstellung, kein Schnitt, ein Take
Die Wiener Regisseurin, Autorin und Produzentin Jessica Hausner („Lovley Rita“, „Lourdes“, „Amour Fou“) verwandelt dieses doch recht einfach gehaltene Bild in ein aussagekräftiges und verpasst dem Song des oberösterreichischen Duos damit den passenden Rahmen. All dies gelingt ihr in einer einzigen Kameraeinstellung, ohne Schnitte, in einem Take. Der Star der Show ist der P. E. Finzi, der mit seiner alles andere als durchchoreografierten Drei-Minuten-Tanzeinlage dem Video eine erfrischend unperfekte Note verleiht.
Die Verleihung des Österreichischen Musikvideopreises findet am 30. Mai 2015 im Rahmen der Screensessions der Vienna Independent Shorts im Metro Kinokulturhaus statt.
Michael Ternai
Foto Attwenger: Gerald von Foris
